Spionage

Syrer wollte Israelis und Palästinenser für Iran rekrutieren

Foto: dpa

Ein Netzwerk unter iranischer Führung hat nach israelischen Angaben versucht, Israelis und Palästinenser für den iranischen Geheimdienst zu rekrutieren. Der Kopf des Netzwerkes sei ein syrischer Agent mit dem Spitznamen »Abu Dschihad« gewesen, teilte der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet am Mittwoch mit. Ob Israel den genauen Aufenthaltsort des Mannes kennt, war zunächst unklar.

Bereits im Juni hatte Israel mitgeteilt, man habe einen jordanischen Staatsbürger festgenommen, dem Spionage für den Iran vorgeworfen wird. Er solle versucht haben, ein Geschäftsnetz in Israel und im Westjordanland aufzubauen, das als Tarnung für »künftige iranische Aktivitäten« dienen sollte.

netzwerk Wie der Schin Bet nun betonte, habe das Netzwerk aus Agenten von Syrien aus versucht, Menschen in Israel und den Palästinensergebieten durch fiktive Facebook-Profile und später Messenger-Apps anzuwerben. Zu Messenger-Apps gehören beispielsweise WhatsApp oder Skype.

Bereits in ähnlichen Fällen hätten Terrororganisationen so Kontakte mit israelischen Arabern und Palästinensern geknüpft, teilte der Schin Bet mit. Sie hätten dadurch etwa versucht, an Informationen über Militärstützpunkte, Sicherheitseinrichtungen, prominente Persönlichkeiten, Polizeistationen und Krankenhäuser zu kommen. Damit hätten Anschläge in Israel auf Geheiß des Iran vorbereitet werden sollen.

In diesem Fall seien bereits Anweisungen und Informationen von der syrischen Seite für Anschläge auf israelische Ziele weitergegeben worden – militärische und zivile. Seit April sei wiederum Israel massiv gegen das Netzwerk vorgegangen, inklusive gegen mehrere israelische Bürger, hieß es in der Mitteilung.

Der festgenommene Jordanier soll laut Schin Bet von seinen iranischen Kontaktleuten mit einem Gerät zur verschlüsselten Kommunikation ausgestattet worden sein. Iranische Verbindungsleute habe er seit 2018 mehrmals im Libanon und in Syrien getroffen.  dpa

Tel Aviv

Was passiert nach Netanjahus Begnadigungsantrag?

Versuche, die Prozesse durch eine Absprache zu beenden, gab es bereits. Selbst die Richter regten eine Einigung an. Wie steht es um die beantragte Begnadigung?

 01.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Ehemalige Geiseln

»Eli war wie ein Vater für mich«

Alon Ohel und Eli Sharabi treffen sich nach der Freilassung zum ersten Mal wieder

von Sabine Brandes  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025

Jerusalem

Sa’ar kritisiert geplante Umbenennung des Dubliner Chaim-Herzog-Parks

Israels Präsident und Außenminister üben scharfe Kritik. Von einem »schändlichen und beschämenden Schritt« ist im Büro Isaac Herzogs die Rede

 01.12.2025

Tel Aviv

Tausende demonstrieren für Ran Gvili und Sudthisak Rinthalak

Der Vater von Ran Gvili sagt, es dürfe keinen »nächsten Schritt« geben, solange die Terroristen die letzten Leichen nicht herausgäben

 01.12.2025

Jerusalem

Bennett befürwortet Begnadigung Netanjahus – unter einer klaren Bedingung

Israel sei »ins Chaos und an den Rand eines Bürgerkriegs geführt worden«, so der Oppositionspolitiker. Um das Land aus dieser Lage herauszuholen, unterstütze er ein »verbindliches Abkommen«

 01.12.2025

Jerusalem

Netanjahu bittet Israels Präsidenten um Begnadigung

US-Präsident Trump hat eine Begnadigung des wegen Korruption angeklagten Regierungschefs Netanjahu gefordert. Nun schreibt Netanjahu selbst ein Gnadengesuch. Israels Opposition übt scharfe Kritik

 30.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  29.11.2025