Israels Delegation für die Olympischen Spiele in Japan wird die größte aller Zeiten werden. Das verkündet die israelische Botschaft in den USA stolz auf Twitter. »2016 haben wir 47 Athleten nach Rio geschickt, 2020 sind es 85 (und es werden wohl noch mehr).« Die Sportler werden bei den Sommerspielen in Tokio in 18 Disziplinen unter der blau-weißen Flagge antreten.
»Wir hätten nie gedacht, dass so etwas in naher Zukunft geschehen würde«, sagte die Vizepräsidentin des israelischen Olympiakomitees, Vered Buskila. »Es ist eine wirklich verrückte Zahl für israelische Verhältnisse.« Und das, obwohl das nationale Komitee einige Regeln für die Teilnahme geändert hatte, die die Aufnahme noch schwerer machten. Buskila ist selbst dreifache Olympionikin in der Disziplin Segeln.
BASEBALL Delegationen werden unter anderem in den Sportarten Baseball, Judo, Segeln, Rhythmische Sportgymnastik, Springreiten, Schießen, Radfahren und Surfen nach Japan geschickt. Das Baseball-Team ist dabei mit 24 Sportlern das größte. Die Athleten sind eine Mischung aus einheimischen Sportlern und jüdischen Amerikanern, die als Teilnahmebedingung Alija machten. 2019 gewann das Team die Europäische Baseballmeisterschaft (B-Pool). Nachdem sie Südafrika in einem Qualifikationsmatch mit 11:1 geschlagen haben, war klar, dass auch sie in den Flieger nach Tokio steigen werden.
Buskila schätzt, dass zehn israelische Athleten in die Finalrunden in Tokio einziehen könnten. Eine Anwärterin ist die Rhythmische Sportgymnastin Linoy Ashram. Die 20-Jährige aus Rischon Lezion, die mehrfach Gold bei internationalen Wettbewerben holte, durfte sich bei den Weltmeisterschaften vor zwei Jahren die Bronzemedaille um den Hals hängen lassen. Auch Weltmeister-Judoka Sagi Muki habe gute Chancen, 2020 auf dem Treppchen zu stehen.
GOLD Israel hat seit seinem Auftakt als nationaler Vertreter bei den Spielen in Helsinki 1952 neun olympische Medaillen gewonnen. Das erste und einzige Mal Gold holte Gal Friedman 2004 in der Disziplin Windsurfen in Athen. 2016 im brasilianischen Rio gewannen die israelischen Judokas Yarden Gerbi und Or Sasson jeweils Bronzemedaillen.