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Sport, Gedenken, Trikot

Ben Saraf spielt jetzt in der NBA. Foto: picture alliance / DeFodi Images

Sport
Beim NBA-Draft 2025 ist ein neues Kapitel israelischer Basketballgeschichte geschrieben worden, als die Brooklyn Nets die Spieler Ben Saraf und Danny Wolf als Nummer 26 und 27 auswählten. Es ist das erste Mal, dass zwei Israelis – oder gar zwei jüdische Spieler – vom selben NBA-Team in derselben Runde und nur wenige Augenblicke nacheinander gedraftet wurden. »Das ist ein Traum«, sagte der 1,98 Meter große Saraf gegenüber Reportern, als er mit seinem Ulmer Klub noch im Bundesliga-Finale stand. »Dabei zu sein, ist eine Sache, aber mit Danny in Brooklyn dabei zu sein – das werde ich nie vergessen.« Wolf wird vor allem für seine Vielseitigkeit als »Big Man« gelobt. Er ist 2,13 Meter groß. Mit den Nominierungen sind Saraf und Wolf neben Omri Casspi, Gal Mekel, TJ Leaf und Deni Avdija der fünfte und sechste Israeli in der NBA.

Gedenken
Laut einer israelisch-arabischen Friedensinitiative haben Palästinenser im Gazastreifen bei Mahnwachen Fotos von israelischen Kindern gezeigt, die bei den Hamas-Massakern am 7. Oktober und danach ermordet wurden. Auch Eltern, die durch den Gaza-Krieg selbst Kinder verloren haben, hätten sich an der Aktion beteiligt, teilte die Organisation »Standing Together« auf der Plattform X mit. Wie viele Menschen am stillen Gedenken teilnahmen, war zunächst unklar. In Gaza ist eine solche Kundgebung beispiellos. Inspiration seien Aktionen in Israel gewesen, bei denen Demonstranten Fotos von im Gaza-Krieg getöteten Kindern zeigten, wird der Veranstalter der Mahnwachen in Gaza zitiert, der selbst drei Kinder verloren habe. »Unser Schmerz macht uns nicht blind für das Leid anderer. Wir trauern mit jeder jüdischen, christlichen oder muslimischen Familie, die in diesem Krieg ein Kind verloren hat.«

Trikot
Am Dienstag hat der Fußballverein Hapoel Jerusalem in den sozialen Medien Fotos seiner neuen Team-Trikots veröffentlicht. Die ziert nun ein Abzeichen anlässlich des 100. Jubiläums, das auf einem Foto von Hersh Goldberg-Polin basiert. Er war seit Teenagerjahren ein treuer und begeisterter Fan des Vereins. Der 23-Jährige wurde am 7. Oktober von der Hamas als Geisel verschleppt und später in Gaza ermordet. Das Bild auf dem Abzeichen ist inspiriert von einem Foto, auf dem Goldberg-Polin die Flagge des Hapoel-Sportverbands schwenkt.

Betrieb
Die Israel Oil Refineries, bekannt als »Bazan«, haben am Sonntag darüber informiert, dass die Anlage in Haifa, die nach einem iranischen Raketenangriff vor zwei Wochen stillgelegt worden war, teilweise wieder aktiviert werde. Das Unternehmen erklärte, man werde voraussichtlich im Oktober wieder voll betriebsbereit sein. Bei dem Einschlag am 15. Juni wurden drei Mitarbeiter getötet. Pipelines und Übertragungsleitungen auf dem Werkgelände wurden beschädigt. Man prüfe derzeit die Auswirkungen der Schäden auf den Betrieb und deren Folgen für den Umsatz, so das Unternehmen weiter. Man sei aber gegen Schäden und Gewinnverluste durch Terror- und Kriegshandlungen versichert.

Golan
Angeblich will Syrien in Friedensgesprächen mit Israel keine Rückgabe von Teilen der 1967 eroberten Golanhöhen verlangen. Israelische Medien zitieren anonyme syrische Quellen, laut denen die neue Regierung in Damaskus unter Ahmad al-Sharaa allerdings ihre Anerkennung fordere. Zudem müsse sich Israel aus den seit Januar kontrollierten Gebieten in Südsyrien zurückziehen. Darüber hinaus wolle man klar definierte Sicherheitsabkommen im Dreiländereck zwischen Jordanien, Syrien und Israel.

Rückkehr
Die israelische Regierung hat am Sonntag grünes Licht für die sofortige Rückkehr der Bewohner von sieben der 13 Gemeinden im Süden des Landes gegeben, die am 7. Oktober 2023 von den Hamas-Massakern besonders stark betroffen waren. Die Behörden hoben alle militärisch bedingten Verbote und Sperrungen auf und gaben den Abschluss wichtiger Wiederaufbauarbeiten bekannt, die es den Bewohnern von Re’im, Kerem Shalom, Nirim, Ein Hashlosha, Sufa, Nir Yitzhak und Netiv Ha’asara ermöglichen würden, nach Hause zurückzukehren, falls sie dies wünschten. Nach dem 31. Juli werde die Subventionierung von Wohnungen für Personen aus diesen Gemeinden eingestellt, heißt es. Im August sollen auch die Arbeiten in Nahal Oz abgeschlossen sein, sodass die Bewohner vor Schulbeginn dorthin zurückgehen können. Die Rückkehr nach Kissufim sei im November möglich, nach Holit, Kfar Aza und Be’eri erst 2026.

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