Nahost

Soldat bei Lkw-Attacke eines palästinensischen Terroristen getötet

Der Ort des Anschlages Foto: Flash 90

Ein israelischer Soldat wurde am Donnerstagmorgen bei einem Terroranschlag mit einem Lastwagen durch einen Palästinenser an einem Kontrollpunkt im Westjordanland in der Nähe der Stadt Modi’in getötet. Fünf weitere Personen, darunter drei Soldaten, wurden verletzt, gab die israelische Armee an.

BUSHALTESTELLE Den ersten Ermittlungen des Militärs zufolge kam der palästinensische Lastwagenfahrer von israelischer Seite aus am Maccabim-Kontrollpunkt an, machte vor der Einfahrt in das Westjordanland eine Kehrtwende und überfuhr die Menschen, die an einer ungeschützten Bushaltestelle warteten.

Anschließend floh der Terrorist vom Tatort in Richtung des etwa sieben Kilometer entfernten Kontrollpunkts Haschmonaim, wo er von Sicherheitskräften erschossen wurde, bevor er ins palästinensische Gebiet fliehen konnte.

Bei dem Todesopfer handelt es sich um einen israelischen Mann, der schwer verwundet wurde und seinen Verletzungen später erlag. Näheres ist noch nicht bekannt. Nach Angaben der IDF wurde ein Soldat schwer verletzt, zwei weitere leicht. Zwei junge Erwachsene, die im Auto fuhren und gerammt wurden, sowie ein palästinensischer Arbeiter seien ebenfalls verletzt worden. Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, dass seine Sanitäter sechs Menschen behandelten, die von dem Lastwagen angefahren wurden.

»Täglich gibt es Dutzende Warnungen vor Anschlägen.«

polizeichef eli levy

Die am Kontrollpunkt Haschmonaim stationierten Wachen eröffneten das Feuer auf den Lastwagen, als der Angreifer dort einen zweiten Rammangriff verüben wollte, hieß es von der Armee. Der Attentäter wurde in lebensbedrohlichem Zustand in ein Krankenhaus gebracht und starb später.

Der Kontrollpunkt, an dem die Gewalttat stattfand, befindet sich an einer Hauptstraße, die von Zentralisrael durch das Westjordanland nach Jerusalem führt, und liegt neben der israelischen Stadt Modi’in. Der Kontrollpunkt ist normalerweise voll mit Pendlern und Sicherheitsleuten oder Soldaten.

MESSERANGRIFF Die Lkw-Attacke erfolgte einen Tag, nachdem ein 22-jähriger Israeli bei einem Messerangriff in Jerusalem verletzt wurde. Der palästinensische Täter, ein 14-jähriger Teenager, wurde von einem Polizisten erschossen. Am Donnerstagmorgen wurden vier israelische Soldaten durch einen Sprengsatz verletzt, als sie jüdische Gläubige zum Josefsgrab in der Nähe der Palästinenserstadt Nablus eskortierten.

Polizeisprecher Eli Levy erklärte am Donnerstag, dass es täglich Dutzende von Warnungen zu Angriffen gebe. An die Bevölkerung gewandt sagte er: »Zu diesem Zeitpunkt brauchen wir die Hilfe der Öffentlichkeit. Rufen Sie schnell den Notruf 100 an, in jedem Fall einer verdächtigen Person, eines verdächtigen Objekts oder eines Vorfalls illegaler Aktivitäten.«

Kritik

Ron Prosor: »Wir brauchen keine Zeigefinger von außen«

Deutsche Medien zeigten nicht ausreichend, wie stark die demokratischen Strukturen in Israel sind

 29.09.2023

Shvil Israel

Episches Erfahren

Der Nationalpfad beginnt jetzt auf dem Berg Hermon und lädt zu Sukkot zum Wandern ein

von Sabine Brandes  29.09.2023

Krise

Alle gegen Bibi?

Kritiker sagen, ein neues Amtsenthebungsgesetz sei auf ihn zugeschnitten

von Christina Storz  28.09.2023

Diplomatie

Ohne Visum in die USA

Bislang mussten Israelis oft Monate vor der Reise einen Antrag stellen. Das ändert sich jetzt

von Sabine Brandes  28.09.2023

Israel

Oberstes Gericht berät erneut über Amtsenthebungsgesetz

Eine Amtsenthebung wäre demnach nur aus psychischen oder ähnlichen Gründen möglich

 28.09.2023

Analyse

Strategische Aufgabe

Premier Netanjahu und Präsident Biden trafen sich – doch wie geht es weiter?

von Sabine Brandes  28.09.2023

Israel

Grab als frühester Beleg für Feuerbestattung

Von einem »seltenen Zeugnis der hellenistischen Periode« ist die Rede

 27.09.2023

Israel

Aus dem Labor

Erstes kultiviertes Hühnerfleisch ist koscher

von Sabine Brandes  27.09.2023

Gesellschaft

Showdown auf dem Dizengoffplatz?

Minister Itamar Ben Gvir will eine Geschlechtertrennung im öffentlichen Raum erzwingen

von Sabine Brandes  27.09.2023