Forschung

So werden persönliche Infos im Internet gesammelt

Foto: Getty Images/iStockphoto

Ob Internet-Nutzer persönliche Daten teilen, komme auf den Aufbau der Website an. Das fand nun eine Studie von Wissenschaftlern der israelischen Ben-Gurion-Universität heraus.

KONFERENZ Die Untersuchung trägt den Titel »Preisgabe von Informationen online hängt davon ab, wie danach gefragt wird«. Sie wurde auf der 41. Internationalen Konferenz zu Informationssystemen (ICIS 2020) vorgestellt, die Ende des vergangenen Jahres virtuell stattgefunden hat.

»Unser Ziel war es zu zeigen, dass es möglich ist, Mobiltelefon- und Computernutzer von Onlineservices dazu zu bringen, mehr Informationen als nötig preiszugeben. Dabei müssen die Abschnitte, in denen die privaten Angaben eingetragen werden, lediglich in einer bestimmten Form dargestellt werden«, so der Leiter des Labors für Verhaltens- und Informations-Technologien an der BGU, Professor Lior Fink.  

ABSTUFUNG Die Mitarbeiter an der Studie zeigten dabei, wie die sogenannten »Fuß-in-der-Tür-Techniken« funktionieren. Dabei würden auf Webseiten persönliche Informationen in einer Abstufung von nicht besonders privaten bis zu hochgradig privaten Angaben abgefragt. Auf diese Weise würden die Menschen dazu verführt, Persönlichstes bekanntzugeben.

»Wenn beide Manipulationen angewandt werden, erhöht es die Wahrscheinlichkeit, dass Infos rausgegeben werden.«

Professor Lior Fink (BGU)

Eine andere Art, an Infos zu gelangen, ist die Aufteilung der Info-Abschnitte auf einzelne, aufeinanderfolgende Seiten. »Das funktioniert besser, als wenn alle Angaben auf einer Seite gefordert werden.«

Und würden beide Manipulationen auf einer Webseite angewandt, weiß Fink, »erhöht es nochmal die Wahrscheinlichkeit, dass Infos herausgegeben werden«. Die Methode der aufsteigenden Abfragung würde die Wahrscheinlichkeit um 35 Prozent erhöhen, die mehrere-Seiten-Technik sogar um 55 Prozent.

ONLINEBANK Die Forscher der BGU arbeiteten für ihre Studie mit der israelischen Onlinebank Rewire zusammen, die internationale Geldüberweisungen abwickelt. Es wurden die Aktivitäten von mehr als 2500 Internetnutzern ausgewertet.

Die allgemeine Bevölkerung und Aufsichtsbehörden sollten über diese Methoden im Internet aufgeklärt werden«, fasst die Mitarbeiterin an der Studie, Naama Ilany-Tzur, zusammen. »Denn es ist so einfach, an mehr Informationen der Nutzer zu gelangen.«

Nahost

Bericht: Mossad verweigerte Doha-Angriff

Dem Luftangriff gegen die Hamas-Anführer in Katar gingen offenbar schwerwiegende Meinungsverschiedenheiten zwischen Regierung und Geheimdienst voran

von Sabine Brandes  15.09.2025

Gazakrieg

Wie sich Emily Damari den Terroristen widersetzte

Die ehemalige Geisel hat in London über ihre Gefangenschaft in Gaza gesprochen und darüber, wie sie trotz schrecklicher Bedingungen eine »aktive Rolle« einnehmen konnte

 15.09.2025

Nahost

Netanjahu nennt Kritik nach Angriff in Katar »Heuchelei«

US-Außenminister Rubio trifft nach Israels Angriff auf die Hamas in Katar Netanjahu. Die USA wollen laut Rubio »unabhängig davon, was geschehen ist« weiterhin die drängenden Probleme der Region lösen

 15.09.2025

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 15.09.2025

Gaza

»Guy ist menschlicher Schutzschild der Hamas«

Die Angehörigen der Geiseln flehen, dass die israelische Militäroperation in Gaza-Stadt nicht durchgeführt wird

von Sabine Brandes  15.09.2025

Geiseln

Blind, allein, dem Tode nah

Die Hamas hat ein neues Propagandavideo verbreitet, das Guy Gilboa-Dalal und Alon Ohel in Gaza-Stadt zeigt. Die Angehörigen befürchten das Schlimmste

von Sabine Brandes  15.09.2025

Israelische Studie

Intensive Social-Media-Nutzung im Krieg verstärkt Angst

Soziale Netzwerke haben im Krieg eine paradoxe Rolle: Sie sind zugleich Quelle für Zusammenhalt und emotionale Belastung

 15.09.2025

Nahost

Armeechef kritisiert fehlende Strategie

»Der Regierungschef sagt uns nicht, wie es weitergehen soll. Wir wissen nicht, worauf wir uns vorbereiten sollen«, sagt Eyal Zamir

 15.09.2025

Jerusalem

Marco Rubio in Israel: Schadensbegrenzung nach Angriff in Katar

»Der Präsident war nicht glücklich darüber«, sagt der US-Außenminister über den Schlag gegen die Hamas in Doha

 15.09.2025