Satire

So lacht Israel über das Internationale Rote Kreuz

Spott über das Internationale Rote Kreuz Foto: Screenshot Eretz Nehederet

Die beliebte Satireshow »Eretz Nehederet« des israelischen Senders Keshet - eine israelische Version des amerikanischen Klassikers »Saturday Night live« und berüchtigt für ätzenden Witz - hat sich das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) vorgenommen, das die von der Hamas freigelassenen Geiseln in weißen Wagen mit dem bekannten Rot-Kreuz-Emblem aus dem Gazastreifen nach Israel bringt.

Der Sketch beginnt mit einer Kolonne von Rot-Kreuz-Fahrzeugen, während im Off eine Stimme tönt: »Wenn man eine Weile weg war, möchte man von jemand Besonderem nach Hause gebracht werden.« Es folgen Aufnahmen des realen Chaos bei Freilassungen, und die Stimme erklärt, dass das Internationale Rote Kreuz jetzt eine neue Mitfahr-App anbiete.

Lesen Sie auch

Schnitt auf das imaginäre Innere eines der Wagen, in den eine offensichtlich gerade freigelassene junge Frau einsteigt und den verstrubbelten Fahrer mit Brille und gelber Keyffieh verzweifelt fragt: »Das wurde aber auch Zeit! Wo wart ihr? Warum habt ihr uns keine Medizin gebracht? Keine humanitäre Hilfe? Warum hat meine Familie kein Lebenszeichen von mir erhalten?«

»Das machen wir nicht mehr«, antwortet der extrem entspannte Fahrer. »Wir haben auf Mitfahr-App umgestellt«, während die Stimme aus dem Off schließlich fortfährt zu erklären, wie man eine Fahrt bucht, »und wir werden innerhalb von 15 Monaten da sein«.

Als die Geisel fragt, ob sie nun endlich ihre Familie sehen könne, antwortet der Fahrer: »Natürlich, natürlich. Wir müssen nur noch einen winzigen Boxenstopp einlegen und eine Zeremonie vor einer Gruppe von Terroristen abhalten. Ist das in Ordnung?«

Unterstützung von Kriegsopfern

Das IKRK, das zur internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung gehört, hat sich dem »Schutz des Lebens, der Gesundheit und der Würde sowie die Verminderung des Leids von Menschen in Not ohne Ansehen von Nationalität und Abstammung oder religiösen, weltanschaulichen oder politischen Ansichten der Betroffenen und Hilfeleistenden« verschrieben. Seit mehr als 160 Jahren. Das IKRK sieht sich auch als Unterstützer von Kriegsopfern und besucht Gefangene und Häftlinge.

Eben deshalb steht das IKRK seit den Massakern und Geiselnahmen am 7. Oktober 2023 durch Hamas-Terroristen in Israel in heftiger Kritik. Denn es hat weder den Zustand der Geiseln in der Gewalt der Hamas untersucht, noch ihnen grundlegende humanitäre Hilfe, einschließlich Medikamente, zukommen lassen. Die Hilfsorganisation hat versucht, sich damit zu rechtfertigen, dass die Hamas einen Zugang zu den Geiseln nicht zugelassen habe. Aber aufgrund ihrer begrenzten Rolle bei der Übergabe freigelassener Geiseln und der darin enthaltenen zynischen Vorführung der Menschen durch ihre Peiniger, bezeichnen viele Israelis das IKRK nur noch abfällig als »Taxidienst«.

Fünf Sterne

Bevor die junge Frau im »Eretz Nehederet«-Sketch den Wagen verlassen kann, bittet der Fahrer noch um eine positive Bewertung und gibt zu bedenken, dass »Hamas immer fünf Sterne« gebe.

Es ist nicht das erste Mal, dass »Eretz Nehederet« dem Wahnsinn der Folgen des Angriffs der Hamas auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023 mit bissig-tiefschwarzem Humor begegnet, unter anderem die Bigotterie »propalästinensischer US-Studenten« und Hollywoodstars sowie die feindselige Einseitigkeit der Berichterstattung der britischen BBC waren auch schon Thema. ja

Australien

Mindestens zwölf Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Australien ist im Schockzustand: Zwei Attentäter schossen am Sonntag auf Juden, die sich in Bondi Beach zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Terror

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich zu dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Australien mit vielen Toten und Verletzten

 14.12.2025

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

von Christiane Oelrich  12.12.2025

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Israel

Chanukka in Tel Aviv: Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

In Israel sorgen erstmals veröffentlichte Videoaufnahmen für aller größte Betroffenheit und Trauer

 12.12.2025

London

Nach 26 Monaten: Amnesty wirft der Hamas Verstöße gegen das Völkerrecht vor

Die Organisation brauchte viel Zeit, um bekannte Tatsachen zu dokumentieren. Bisher hatte sich AI darauf konzentriert, Vorwürfe gegen Israel zu erheben

von Imanuel Marcus  12.12.2025