Klage

Siedler gegen Schriftsteller

Streitlustig: Amos Oz Foto: dpa

Eine regionale Siedlervereinigung hat gegen den Schriftsteller Amos Oz Klage wegen Verleumdung und Aufwiegelung eingereicht. Auf einer Veranstaltung in Tel Aviv hatte Oz gesagt, Worte wie »Hügeljugend« oder »Preisschild« seien bloße Euphemismen für ein Phänomen, das endlich als das bezeichnet werden müsse, was es sei: »hebräische Neonazi-Gruppen«.

Deswegen erstattete der Samaria-Siedlerrat Anzeige. Der bekannte Autor hatte die Aussage nach den jüngsten Vorfällen in der jüdischen Siedlung Yizhar gemacht. Die für ihre extremistischen Ansichten bekannten Bewohner hatten in Foren darüber diskutiert, ob es in Ordnung sei, israelische Soldaten zu töten.

Steinewerfen Vor wenigen Tagen war Yizhar-Bewohnerin Eliraz Fein festgenommen worden, nachdem sie im Internet ihre Weltsicht mitgeteilt hatte: »Ich bin für das Steinewerfen in manchen Fällen (gegen Juden; natürlich ist es keine Frage, wenn es um Araber geht), auch wenn es den Tod eines Soldaten mit sich bringt!!!« Seit einigen Wochen erschüttert eine Welle von Angriffen gegen Palästinenser und deren Einrichtungen das Land.

Auf der Tel Aviver Veranstaltung zu seinem 75. Geburtstag hatte Oz erklärt, der seiner Meinung nach einzige Unterschied zwischen Neonazi-Gruppen überall auf der Welt und solchen in Israel sei der, »dass unsere Neonazi-Gruppen die Unterstützung von vielen nationalistischen oder sogar rassistischen Gesetzgebern genießen. Und auch von Rabbinern, die ihnen, wie ich es sehe, eine pseudo-religiöse Rechtfertigung liefern«. Der Vorsitzende des Samaria-Rates erklärte daraufhin, Oz verdiene für seine Aussagen einen Nobelpreis – »den Nobelpreis für Rassismus«.

Jerusalem

Saar bekräftigt Israels Unterstützung für Waffenruhe – und droht Hamas

Der israelische Außenminister wirft der internationalen Gemeinschaft »Heuchelei« vor. Sie kritisiere Israel, aber schweige zu Massenhinrichtungen der palästinensischen Terroristen

 23.10.2025

Ultraorthodoxe

Charedis vergleichen Wehrdienstverweigerer mit Hamas-Geiseln

Nach den Festnahmen von drei charedischen Männern werden die Plakate der verschleppten Menschen als Propaganda missbraucht

von Sabine Brandes  23.10.2025

Israel

»Es ist alles ein großes Wunder«

Die nach mehr als zwei Jahren in der Gewalt der Hamas freigelassenen Israelis berichten von bohrendem Hunger, Folter und religiösem Zwang – aber auch von unerschütterlicher Hoffnung

von Sabine Brandes  23.10.2025

Israel

Bis zur letzten Geisel

15 der 28 Toten sind bisher aus dem Gazastreifen zurück

von Sabine Brandes  23.10.2025

Rabbiner Noam Hertig aus Zürich

Diaspora

Es geht nur zusammen

Wie wir den inneren Frieden der jüdischen Gemeinschaft bewahren können – über alle Unterschiede und Meinungsverschiedenheiten hinweg

von Rabbiner Noam Hertig  23.10.2025

Meinung

Liebe Juden, bleibt bitte zu Hause!

Immer mehr jüdische Veranstaltungen werden abgesagt – angeblich zum Schutz von Jüdinnen und Juden. So wird aus einer Einladung zur Kultur ein stiller Abgesang auf Teilhabe

von Louis Lewitan  23.10.2025

Nahost

Knesset stimmt für Annexion von Siedlungsgebieten im Westjordanland

Die USA kritisieren den Vorgang. »Der Präsident hat klar gesagt, dass wir das derzeit nicht unterstützen«, sagt Rubio vor seinem Abflug nach Israel

 23.10.2025

Sport

Olympisches Komitee bestraft Indonesien für Ausschluss Israels

Die Indonesier hatten wegen des Krieges gegen die Hamas ein Einreiseverbot für israelische Sportler verhängt

 22.10.2025

Gutachten

IGH: Israel muss UN-Hilfe in den Gazastreifen lassen

Der Internationale Gerichtshof kommt zu dem Schluss, dass die israelischen Behörden auch mit der UNRWA zusammenarbeiten müssen. Die israelische Regierung wirft dem Gericht vor, das Völkerrecht zu politisieren

 22.10.2025