Anschlag

»Sie morden – wir bauen«

Zehntausende Menschen haben am Sonntag in Jerusalem Abschied von den fünf getöteten Mitgliedern der israelischen Familie Fogel genommen. Die Eltern Udi und Ruth sowie drei ihrer Kinder waren in der Nacht zu Samstag in Itamar, einer Siedlung im Westjordanland, von Attentätern in ihrem Haus auf grausame Weise ermordet worden. Der ehemalige aschkenasische Oberrabbiner Yisrael Meir Lau sagte bei der Beerdigung, dass es Situationen und Zeiten gäbe, wo man keine Worte mehr habe. »Du sitzt einfach da, spürst den Schmerz, die Wut und die Hilflosigkeit.«

Festnahmen Obwohl an jenem Abend die Sirene des Sicherheitszaunes von Itamar losheulte, stellten Wachleute zunächst nichts Ungewöhnliches fest. Sie glaubten an einen Fehlalarm, ausgelöst durch ein Tier. Zu diesem Zeitpunkt jedoch waren die Mörder - die Polizei geht von zwei palästinensischen Tätern aus – bereits in die Siedlung eingedrungen. Sie erstachen das Ehepaar sowie die drei Kinder Yoav (11), Elad (4) und das erst drei Monate alte Baby Hadas in ihren Betten. Die drei anderen Kinder der Familie überlebten unverletzt. Nach den Terroristen wird gefahndet, bislang sind 20 Palästinenser aus umliegenden Dörfern festgenommen worden.

Israelische Politiker aller Parteien zeigten sich angesichts der Morde zutiefst bestürzt. Premierminister Benjamin Netanjahu sagte während eines Besuches bei den Eltern der getöteten Ruth Fogel: »Sie morden – wir bauen. Wir werden weiter unser Land bebauen.« Verschiedene Minister sprachen sich als Reaktion auf den Angriff für eine verstärkte Bautätigkeit in den jüdischen Siedlungen aus. Innenminister Eli Yishai von der orthodoxen Schass-Partei erklärte am Sonntag: »Für jedes Opfer von Attentaten sollte es mindestens tausend neue Häuser geben.« Am selben Tag noch erteilte die Regierung Genehmigungen für 400 zusätzliche Wohneinheiten in vier verschiedenen Siedlungen. Die USA und die palästinensische Autonomiebehörde kritisieren die Entscheidung.

Vorwürfe Das Attentat bedeutet eine weitere Belastung für die ohnehin festgefahrenen Friedensgespräche. Jerusalem beschuldigt die Autonomiebehörde, das palästinensische Volk in Moscheen und Schulbüchern gegen Israel aufzuwiegeln und Hass zu schüren. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas wies die Vorwürfe zurück und verurteilte den Anschlag als »eine abscheuliche, amoralische und unmenschliche Tat«. Viele Kommentatoren und politische Analysten befürchten, dass Itamar das endgültige Aus der Friedensgespräche bedeutet.

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