Neujahr

Selbstbewusst

Jeremy Issacharoff Foto: picture alliance / Michael Kappeler/dpa

Rosch Haschana und die Hohen Feiertage sind eine Zeit von Reflexion und fröhlichem Feiern. Wir blicken zurück auf das Erreichte und schöpfen Kraft für das neue Jahr hinsichtlich neuer Ziele und Ambitionen.

Auf Rosch Haschana folgt unser heiligster Feiertag, Jom Kippur. Niemand von uns wird den furchtbaren Anschlag auf die Synagoge in Halle an diesem Tag im vergangenen Jahr jemals vergessen. Seit dem schockierenden Angriff hat die Jüdische Gemeinde in Halle mit ihrer Widerstandsfähigkeit gezeigt, dass niemand sie davon abbringen kann und wird, in ihrem Land jüdisches Leben zu leben.

Antisemitismus Das jüdische Volk wird auch im neuen Jahr selbstbewusst seine Zukunft gestalten – sei es in Israel oder in den jüdischen Gemeinden in der Diaspora. Unsere größte gemeinsame Herausforderung bleibt der Antisemitismus. Wir werden eng zusammenarbeiten und den entscheidenden Faktor im Kampf gegen Judenhass noch deutlicher betonen: Null Toleranz muss gegenüber allen Formen von Antisemitismus gelten!

Israel und Deutschland haben seit 55 Jahren eine strategische Partnerschaft entwickelt, die auf gemeinsamen Interessen basiert. Dass Außenminister Gabi Ashkenazi Ende August seinen ersten Auslandsbesuch seit seinem Amtsantritt in Deutschland machte, und dass sein deutscher Amtskollege Heiko Maas unmittelbar nach Bildung der neuen Regierung im Juni nach Israel reiste, zeigt, wie eng unsere Beziehungen sind.

In den vergangenen Wochen haben außerdem erstmals israelische Kampfjets an einer internationalen Übung auf deutschem Boden mit der Luftwaffe teilgenommen. Die Israeli Air Force hatte aufgrund von Covid-19 die meisten Übungen in diesem Jahr abgesagt, aber nicht jene mit der deutschen Luftwaffe. Eine Gedenkzeremonie im ehemaligen KZ Dachau und der Flug israelischer und deutscher Kampfpiloten über den Flughafen Fürstenfeldbruck, wo im September 1972 palästinensische Terroristen neun israelische Olympia-Athleten ermordeten, machten deutlich, dass beide Seiten zukunftsgerichtet zusammenarbeiten wollen – damit »Nie wieder« keine Floskel ist.

Stabilität Im Nahen Osten markierte die Vereinbarung, die Beziehungen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten vollständig zu normalisieren, einen historischen Durchbruch auf dem Weg zu einer größeren regionalen Stabilität. Möge der Geist dieser Einigung uns auch im neuen Jahr inspirieren und daran erinnern, dass wir scheinbar weit entfernte Ziele erreichen können, wenn wir uns nicht entmutigen lassen.

Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein glückliches, gesundes und sicheres neues Jahr. Und während wir zu unserer Sicherheit soziale Distanz einhalten müssen, müssen wir gleichzeitig immer dafür sorgen, dass die Verbindungen zwischen uns allen unerschütterlich, stark und widerstandsfähig bleiben.

Gaza

Sudthisaks letzte Reise hat begonnen

Der Leichnam des thailändischen Landarbeiters Sudthisak Rinthalak wurde am Mittwoch überführt. Nun befindet sich noch eine tote Geisel in Gaza, nämlich die von Ran Gvili

von Sabine Brandes  04.12.2025

Barcelona

Guinness World Records blockiert Bewerbungen aus Israel

Die israelische NGO Matnat Chaim will im kommenden Monat 2000 Nierenspender zusammenbringen. Dieser Rekord wird nicht registriert, da er im jüdischen Staat umgesetzt werden soll

 04.12.2025

Israel

Drei Brüder werden an einem Tag Väter - von vier Kindern

Zwillinge inklusive: Drei Brüder und ihre Partnerinnen schenken den Großeltern an einem Tag vier Enkel. Wie es zu diesem seltenen Familienglück kam

von Sara Lemel  03.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  03.12.2025 Aktualisiert

Medien

»Antisemitische Narrative«: Vereine üben scharfe Kritik an Preis für Sophie von der Tann

Die Tel-Aviv-Korrespondentin der ARD soll mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt werden

 03.12.2025

Gesellschaft

Bennett: »Vorschlag für Armeegesetz ist Betrug«

Eine neue Einbringung zur Wehrpflicht für Charedim sorgt für Unruhe in der Koalition

von Sabine Brandes  03.12.2025

Naher Osten

Erstes offizielles Treffen zwischen Israelis und Libanesen

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will eine Grundlage für Beziehungen und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Israel und dem Libanon schaffen

 03.12.2025

Geiseldeal

»Funde« aus dem Gazastreifen stammen nicht von einer Geisel

Die Terroristen der Hamas hatten behauptet, es handele sich um die sterblichen Überreste einer Geisel. Forensiker widersprechen dem

 03.12.2025

Netanjahu fordert »entmilitarisierte Pufferzone« in Syrien

 02.12.2025