Israel

Schwere Unwetter

Blitz und Donner über Jerusalem Foto: Flash 90

Plötzlich war es wieder Winter. In der Nacht zum Donnerstag lösten schwere Unwetter die Hitzewelle ab, die Israel tagelang im Schwitzkasten gehalten hatte.

Viele Straßen mussten wegen heftiger Regengüsse gesperrt werden, in der Negevwüste gefährdeten unerwartete Springfluten wandernde Touristen. Tausende von Menschen im Zentrum kamen zu spät zur Arbeit und stöhnten über kilometerlange Staus.

Dazu schimpften viele Fußgänger lauthals über die hohen Fontänen, die vorbeifahrende Autos auf sie spritzten Die meisten Israelis aber freuten sich über den späten Regen an diesem nassesten Frühlingstag in der Geschichte des Landes. Nach dem schwülen Wetter der vergangenen Tage mit Temperaturen bis zu 37 Grad im Schatten sahen viele die Abkühlung als Segen.

Obstanbau Der außergewöhnlich regenarme Winter macht der Natur in Israel derzeit arg zu schaffen, etwa im Golan fehlen Millionen von Kubikmetern Wasser für den Obstanbau. Das Nass der letzten Nacht schafft immerhin etwas Abhilfe.

Nach den Angaben der israelischen Wetteranstalt Meteotech fielen in der Stadt Raanana nördlich von Tel Aviv sowie in dem Wüstenörtchen Arad mit 50 Millimetern am meisten Niederschlag. Auch in Beit Schemesch wurden mehrere Häuser überflutet. Den Süden des Landes traf es jedoch am heftigsten: Mehrere Straßen wurden hier komplett gesperrt, weil sie von Wassermassen überschwemmt wurden. Auch die Runway des Flughafens von Eilat war zeitweilig gesperrt.

Dutzende US-Touristen mussten am Donnerstag von einem überfluteten Parkplatz in der Wüste gerettet werden. Die Polizeiaktion begann am Morgen mit schweren Jeeps und Helikoptern.

Wüste Sprecher Miki Rosenfeld sagte jedoch, dass die Besucher allesamt mit einem Schrecken davongekommen seien, niemand wurde verletzt. Auch eine Gruppe von jugendlichen Wanderern, darunter Deutsche, wurden von den Fluten in der Wüste überrascht und mussten von Sicherheitskräften gerettet werden.

Die meisten Unannehmlichkeiten machte vielen Israelis allerdings die Tatsache, dass sie ihre Winterausstattung schon längst eingemottet haben. So bekamen dann auch viele in Flip-Flops und Sandalen in Zentimeter tiefen Pfützen schnell nasse Füße.

Das turbulente Wetter bringen Luftströme aus Wesatfrika, gepaart mit Kaltluft aus der Türkei, wie Meteotech bekannt gab. Der Regen soll noch bis zum späten Donnerstag andauern, und auch die Gefahr von Überflutungen ist noch nicht gebannt. Am Freitag schließlich sollen starke Winde die Niederschläge aus dem Heiligen Land vertreiben.

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Nahost

Israels Armee greift Hisbollah-Gebäude im Libanon an

Vor einem Jahr trat die Waffenruhe in Kraft. Nun wirft Israel der libanesischen Terrorgruppe vor, sich neu zu strukturieren und aufzurüsten

von Cindy Riechau  19.11.2025

Kommentar

Danke, Berlin!

Die Entscheidung der Behörden, einem Hamas-Fanboy die Staatsbürgerschaft zu entziehen, sendet ein unmissverständliches und notwendiges Signal an alle Israelhasser. Mit Mahnwachen allein können wir die Demokratie nicht verteidigen

von Imanuel Marcus  19.11.2025

Wetter

Hitzewelle im November

In Israel werden Temperaturen erwartet, die deutlich über dem jahreszeitlichen Durchschnitt liegen

 19.11.2025

Weltall

Studie: Viele ferne Planeten könnten über Wasser verfügen

Israelische und amerikanische Wissenschaftler gehen davon aus, dass diese Himmelskörper Wasser direkt in ihrem Inneren produzieren

 19.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Israel

Späte Aufklärung

Wie nur konnte der 7. Oktober geschehen? Nach Armee und Geheimdienst setzt nun auch die Regierung eine Kommission zur Untersuchung der politischen Versäumnisse ein

von Sabine Brandes  19.11.2025

Hamburg

Block-Prozess: Israelischer Firmenchef vernommen

Die Block-Kinder sollen an Silvester 2023/24 von einer israelischen Sicherheitsfirma aus der Obhut ihres Vaters entführt worden sein. Nun hat der Firmenchef bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt

von Bernhard Sprengel, Sebastian Engel  18.11.2025

Westjordanland

Terroranschlag: Ein Israeli getötet, drei Verletzte

Am Gusch-Ezion-Knotenpunkt rammen palästinensische Terroristen Passanten mit ihrem Fahrzeug

 18.11.2025