Israel

Schweiz-Reise gecancelt?

Ehud Olmert Foto: Flash 90

Israels Ex-Ministerpräsident Ehud Olmert hat nach eigenen Angaben eine Reise in die Schweiz wegen einer drohenden Strafverfolgung abgesagt. Hintergrund ist der Vorwurf möglicher Kriegsverbrechen während Olmerts Amtszeit als Ministerpräsident von 2006 bis 2009.

Bundesanwaltschaft Die Schweizer Behörden hätten mitgeteilt, dass sie ihn »befragen wollten und möglicherweise auch festnehmen«, teilte Olmert am Donnerstag mit. Das schweizerische Außenministerium verwies an die Bundesanwaltschaft. Dort hieß es: »Die Bundesanwaltschaft führt zurzeit kein Strafverfahren gegen Ehud Olmert.«

Nach Olmerts Aussage hätte es bei der Befragung durch die Behörden entweder um den ersten Gaza-Krieg zur Jahreswende 2008/2009 gehen können – oder aber um den zweiten Libanon-Krieg im Jahre 2006.

UN-Kommission Bei der dreiwöchigen Militäroperation »Gegossenes Blei« 2008/2009 wurden mehr als 1400 Palästinenser und 13 Israelis getötet. Eine UN-Kommission warf anschließend sowohl Israel als auch der im Gazastreifen herrschenden radikal-islamischen Hamas Kriegsverbrechen und mögliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Der Vorsitzende der Kommission korrigierte sich jedoch später. Inzwischen sei klar geworden, dass Israel während des Kriegs nicht absichtlich auf Zivilisten gezielt habe.

Im Libanon-Krieg wurden innerhalb eines Monats auf der libanesischen Seite mehr als 1200 Menschen getötet, auf der israelischen mehr als 160 Soldaten und Zivilisten. Experten der Vereinten Nationen kamen anschließend zu der Einschätzung, dass sowohl von israelischer sowie von der libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah die Menschenrechte schwer verletzt wurden.

Gazakrieg Bereits 2016 hatte die britische Polizei die ehemalige israelische Außenministerin Zipi Livni zu einer Befragung über mögliche Kriegsverbrechen ihrer Regierung während des ersten Gazakrieges eingeladen. Livni erhielt die Einladung dazu vor einem Großbritannienbesuch. Letztlich sicherte sie sich nach Medienberichten für den Besuch diplomatische Immunität.  dpa

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Nahost

Israels Armee greift Hisbollah-Gebäude im Libanon an

Vor einem Jahr trat die Waffenruhe in Kraft. Nun wirft Israel der libanesischen Terrorgruppe vor, sich neu zu strukturieren und aufzurüsten

von Cindy Riechau  19.11.2025

Kommentar

Danke, Berlin!

Die Entscheidung der Behörden, einem Hamas-Fanboy die Staatsbürgerschaft zu entziehen, sendet ein unmissverständliches und notwendiges Signal an alle Israelhasser. Mit Mahnwachen allein können wir die Demokratie nicht verteidigen

von Imanuel Marcus  19.11.2025

Wetter

Hitzewelle im November

In Israel werden Temperaturen erwartet, die deutlich über dem jahreszeitlichen Durchschnitt liegen

 19.11.2025

Weltall

Studie: Viele ferne Planeten könnten über Wasser verfügen

Israelische und amerikanische Wissenschaftler gehen davon aus, dass diese Himmelskörper Wasser direkt in ihrem Inneren produzieren

 19.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Israel

Späte Aufklärung

Wie nur konnte der 7. Oktober geschehen? Nach Armee und Geheimdienst setzt nun auch die Regierung eine Kommission zur Untersuchung der politischen Versäumnisse ein

von Sabine Brandes  19.11.2025

Hamburg

Block-Prozess: Israelischer Firmenchef vernommen

Die Block-Kinder sollen an Silvester 2023/24 von einer israelischen Sicherheitsfirma aus der Obhut ihres Vaters entführt worden sein. Nun hat der Firmenchef bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt

von Bernhard Sprengel, Sebastian Engel  18.11.2025

Westjordanland

Terroranschlag: Ein Israeli getötet, drei Verletzte

Am Gusch-Ezion-Knotenpunkt rammen palästinensische Terroristen Passanten mit ihrem Fahrzeug

 18.11.2025