Nahost

Schläge gegen Huthi und Hisbollah

F-35-Kampfjets der israelischen Luftwaffe Foto: Copyright (c) Flash 90 2019

Nach dem Raketenbeschuss in der Nähe des Ben Gurion-Flughafens hat die israelische Luftwaffe mit massiven Angriffen auf Stellungen der Huthi im Jemen reagiert. Dutzende Ziele seien mit etwa 20 Kampfjets angegriffen worden, teilte das Militär mit. Bei einem Angriff auf eine Betonfabrik wurden nach vorläufigen Angaben des von den Huthi kontrollierten Gesundheitsministeriums zwei Menschen getötet und 42 verletzt.

Eine Rakete der Huthi-Miliz war am Sonntag in der Nähe des Tel Aviver Flughafens eingeschlagen. Israels Verteidigungsminister Israel Katz drohte danach den Huthi, »siebenfach zurückzuschlagen«. Die Huthi selbst kündigten an, den Flugverkehr nach Israel weiter stören zu wollen.

Die angegriffene Infrastruktur der Huthi stelle für die Gruppe eine wichtige Einnahmequelle dar, teilte Israels Armee mit. Der Hafen von Hudaida im Westen des Landes werde etwa für den Transport iranischer Waffen genutzt. Zudem sei eine Betonfabrik östlich der Stadt angegriffen worden, die die Miliz für den Bau militärischer Infrastruktur nutze. Die Angriffe seien eine Reaktion auf die wiederholten Angriffe der jemenitischen Miliz auf israelisches Gebiet mit Raketen und Drohnen.

Verstöße gegen Vereinbarung

Die israelischen Streitkräfte griffen nach eigenen Angaben auch eine Waffenfabrik und ein Waffenlager der Terrororganisation Hisbollah in der Bekaa-Ebene im Osten des Libanon an. Zudem seien Militärstellungen der Hisbollah in Srifa im Süden des Landes attackiert worden, teilten die Streitkräfte mit.

Lesen Sie auch

Die Aktivitäten der Hisbollah und die Lagerung von Waffen in diesen Gebieten verstoße gegen die Vereinbarung zwischen Israel und dem Libanon. »Die Streitkräfte werden weiterhin gegen jede Bedrohung des Staates Israel vorgehen und jeden Versuch der Hisbollah, ihre Terrorfähigkeiten wieder herzustellen, unterbinden«, hieß es in der Mitteilung.

Seit Ende November des vergangenen Jahres gilt zwischen der Hisbollah und Israel eine Waffenruhe. Israel, die libanesische Regierung und die Hisbollah werfen sich gegenseitig Verstöße gegen das Abkommen vor.

Einberufungsbefehle versandt

Angesichts der neuen Strategie der israelischen Regierung für den Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen versandten die Streitkräfte Zehntausende Einberufungsbefehle an Reservisten. »Die Reservisten sind das Rückgrat der Armee, und wir ehren und schätzen ihren Beitrag«, sagte Militärsprecher Effie Defrin. »Die Mobilisierung der Reservisten zu diesem Zeitpunkt ist schwierig und komplex, aber sie wird durchgeführt, um unsere Geiseln zurückzubringen, ein Ergebnis zu erzwingen und den Krieg zu beenden.«

Zuvor hatte das Sicherheitskabinett beschlossen, den Gazastreifen zu erobern und auf Dauer besetzt halten. Der neue Ansatz unterscheidet sich deutlich von der bisherigen Strategie, nach der die israelischen Truppen punktuell gegen die Hamas-Kämpfer vorgingen und sich dann wieder zurückzogen.

»Wir haben einen strukturierten Plan, wir machen Fortschritte, und wir gehen in eine neue und intensivere Phase der Operation in Gaza über«, sagte Militärsprecher Defrin. »Das Ziel der Operation ist die Rückkehr unserer Geiseln und die Zerschlagung des Hamas-Regimes.« dpa/ja

Geiseln

»Panik überfällt mich, wenn ich meinen Sohn so sehe«

Die Eltern des von der Hamas verschleppten Nimrod Cohen veröffentlichen Entführungsvideo und verlangen Freilassung

von Sabine Brandes  26.08.2025

Israel

Massenproteste für Freilassung der Geiseln beginnen

Angehörige der Verschleppten und Tausende Unterstützer blockieren seit den frühen Morgenstunden zentrale Straßen

 26.08.2025

Washington

Donald Trump: Der Krieg in Gaza endet in zwei bis drei Wochen

Der US-Präsident spricht von einer ernsthaften »diplomatischen Initiative«, die derzeit laufe, um den fast zwei Jahre andauernden Konflikt zu beenden

 26.08.2025

Krieg

Netanjahu: Israel bedauert tragisches Unglück in Gaza

Mindestens 19 Menschen sterben bei einem israelischen Angriff auf das Nasser-Krankenhaus in Gaza. Israels Regierungschef Netanjahu versichert Transparenz bei der Aufklärung

 25.08.2025

Diplomatie

Sicherheitsabkommen zwischen Syrien und Israel anvisiert

Präsident al-Sharaa bestätigt, die Länder befänden sich »in fortgeschrittenen Gesprächen«. Israel hält sich noch bedeckt

von Sabine Brandes  25.08.2025

Nahost

Libanon will Hisbollah entwaffnen

Das Büro von Premierminister Netanjahu lobt die Entscheidung und bestätigt, dass sich Israel dann aus dem Nachbarland zurückziehen werde

von Sabine Brandes  25.08.2025

Libanon

Israel stellt schrittweisen Abzug aus dem Libanon in Aussicht

Trotz Waffenruhe mit der Hisbollah sind israelische Soldaten noch immer an fünf Posten im Südlibanon stationiert, um die Einhaltung des Abkommens durch die Terrororganisation zu überwachen. Ministerpräsident Netanjahu will dies schrittweise ändern

 25.08.2025

Tel Aviv

Bericht: Generalstabschef spricht sich für Annahme von Geisel-Deal aus

Ejal Zamir hatte die Einsatzpläne für eine Einnahme der Stadt Gaza wie gefordert ausgearbeitet, die politische Führungsspitze hat diese bereits gebilligt. Er soll den Plänen aber kritisch gegenüberstehen

 25.08.2025

Jerusalem

Yair Lapid lehnt Gantz-Vorschlag zur Regierungsbeteiligung ab

»Es gibt keinen Grund, mit Itamar Ben Gvir und Bezalel Smotrich in einer Regierung zu sitzen«, sagt der Oppositionsführer

 25.08.2025