Medienpolitik

Scharfe Kritik an Netanjahu

Benjamin Netanjahu Foto: Flash90

Dieses Mal kam die heftigste Kritik aus den eigenen Reihen. Premierminister Benjamin Netanjahu ist von Bildungsminister Naftali Bennett angegriffen worden. Bennett meint, dass Netanjahu durch verschiedene Initiativen vorhabe, die Pressefreiheit im Land zu beschneiden.

»In letzter Zeit gab es eine überraschende Flut von Gesetzen, die darauf abzielen, die Pressefreiheit einzuschränken und vielleicht sogar die Medien zu zähmen«, sagte der Vorsitzende der Partei Jüdisches Haus aufgebracht.

Die Pressefreiheit sei allerdings die Lebensader der Demokratie, erkärte Bennett weiter, »und wir sollten alle daran arbeiten, sie als solche zu erhalten«.

KOmmunikation Netanjahu, der neben seinem Posten als Ministerpräsident gleichzeitig das Ministerium für Kommunikation hält, hatte bekanntgegeben, dass er die Gründung einer öffentlichen Sendeanstalt vom geplanten Termin im kommenden Oktober auf »irgendwann im Jahr 2018« verschiebt.

Gleichzeitig hätte die israelische Senderbehörde aufgelöst werden sollen. Doch auch das soll nun nicht geschehen. Grund dafür, meinen Kommentatoren und Experten, soll die Kontrolle sein, die der Premier über die alte Anstalt habe. Bei einer Neugründung sei genau das nicht mehr gewährleistet.

Zuvor war bereits Netanjahus Versuch, den Fernsehkanal der Knesset unter die Aufsicht der Regierung zu stellen, nicht auf Anklang gestoßen. Ein Vorschlag der Zionistischen Union, den Marketing- und Werbeanteil in Zeitungen zu verringern, verschwand auf Nimmerwiedersehen in irgendwelchen Schreibtischschubladen.

Öffentlich-rechtlich Sein Vorgänger, der ehemalige Kommunikationsminister Gilad Erdan (Likud), der die Reform der trägen und veralteten Sendebehörde durchgedrückt hatte, äußerte sich entsetzt über das Verschiebemanöver: »Das ist ein Versuch, öffentliche-rechtliche Sendungen zu beerdigen.«

»In den letzten Stunden ist es mir klargeworden«, twitterte Bennett. »Diese Anhäufung von Gesetzen erregt meine tiefe Besorgnis, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung in Gefahr ist. Doch das ist die Basis der Demokratie.«

Nahost

Siedlergruppe dringt nach Syrien ein: IDF nimmt acht Personen fest 

Mehrere Menschen überqueren die Grenze. Medien zufolge wollen sie im Nachbarland eine Siedlung gründen. Es ist nicht ihr erster Versuch

 28.11.2025

Staatsbesuch

Kanzler Merz reist am nächsten Wochenende nach Israel

Das Datum steht: Bundeskanzler Merz reist in gut einer Woche zum Antrittsbesuch nach Israel. Der Gaza-Krieg hatte die Reise verzögert, durch die Waffenruhe wird sie jetzt möglich

 28.11.2025

Wirtschaft

Wenn Krembo zum Luxus wird

Die Lebenshaltungskosten steigen weiter. Mittlerweile befürchtet ein Drittel aller Israelis, sich bald nicht mehr ausreichend Lebensmittel leisten zu können

von Sabine Brandes  28.11.2025

Medien

Krieg an vielen Fronten

Israelische Journalisten spielen seit dem 7. Oktober eine undankbare Rolle. Sie sind der Wahrheit verpflichtet, aber nicht jeder im Land will wirklich sehen und hören, was ist

von Susanne Stephan  28.11.2025

Luftfahrt

Wizz Air will eigene Basis in Israel eröffnen

Nach dem Rückzug von RyanAir vom Ben-Gurion-Flughafen will Wizz Air dort kräftig investieren. Die Regierung erhofft sich dadurch sinkende Ticketpreise

 28.11.2025

Nahost

IDF zerschlägt Terrorzelle in Südsyrien

Bei der Operation in Beit Dschinn werden mehrere Mitglieder der Terrororganisation Jaama Islamiya getötet und zwei festgenommen

 28.11.2025

Sport

Basketball zurück in Israel: Hamburger beginnen in Jerusalem

Israelische Basketball-Teams tragen ihre Heimspiele im Eurocup und in der Euroleague bald wieder im eigenen Land aus. Zum Auftakt kommt ein Team aus Deutschland

 28.11.2025

Berlin

Israel, der Krieg gegen die Hamas und die Völkermord-Legende

Der israelische Militärhistoriker Danny Orbach stellte im Bundestag eine Studie und aktuelle Erkenntnisse zum angeblichen Genozid im Gazastreifen vor – und beklagt eine einseitige Positionierung von UN-Organisationen, Wissenschaft und Medien

 27.11.2025

Gazastreifen

Kapitulation oder Tod

Die zahlreichen in den Tunneln fest sitzenden Hamas-Terroristen wollen ihre Waffen nicht niederlegen

von Sabine Brandes  27.11.2025