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Schakale, Saft, Tesla

Tollwutgefahr durch Schakale? Foto: Flash 90

Schakale
Eigentlich gelten sie als ungefährlich. In den vergangenen Tagen jedoch sind im Norden Israels mehrere Angriffe von Schakalen gemeldet worden. Neun Menschen kamen allein in zwei Tagen mit Bisswunden ins Galiläa Medical Center. Sie wurden ambulant behandelt und gegen Tollwut geimpft. Die Natur- und Parkbehörde sucht derzeit nach dem Tier oder den Tieren. Dieses Verhalten sei äußerst ungewöhnlich, so die Behörde. Sie geht davon aus, dass die Schakale mit Tollwut infiziert sind. Andere Experten geben als Erklärung die extrem hohe Zahl der Tiere vor allem in den ländlichen Gegenden des Nordens an. Sie vermehrten sich so schnell, weil es zu viel Nahrung durch offen herumliegenden Müll gebe.

Saft
Zu viel Zucker im Saft? Israelis und Deutsche haben sich zusammengetan, um der übertriebenen Süße den Garaus zu machen. Genauer gesagt, das Lebensmitteltechnik-Unternehmen Better Juice und der deutsche Lebensmittelhersteller GEA TDS. Better Juice gibt an, eine enzymatische Technologie entwickelt zu haben, die natürliche Materialen verwendet, um Fruktose, Glukose und Saccharose in Orangensaft in probiotische Fasern und nicht verdaubare Moleküle umzuwandeln. Auf diese Weise, so die Geschäftsführung, könnten bis zu 80 Prozent des Zuckers reduziert werden. Die natürliche Süße bleibe dennoch erhalten. GEA will das System weltweit einführen.

Lied
Eine unerwartete Zusammenarbeit zwischen einem israelischen Sänger und einer libanesischen Sängerin wärmt die Herzen der Internetsurfer. Der Israeli Yair Levi hatte eine Melodie für ein jüdisches Gebet um Heilung produziert, aufgenommen und online gestellt. Motiviert hatten ihn die Krankheit seiner Großmutter und die Leiden der Menschen in aller Welt durch das Coronavirus. Der Song »Al Na Refa La« wurde Tausende Male geteilt. Eine, die ihn hörte, war Carine Bassili, eine junge libanesische Sängerin in Kalifornien. Spontan fragte sie bei Levi an, ob sie das Gebet auf Arabisch übersetzen dürfe. Levi sagte sofort zu. Woraufhin Bassili ihn einlud, das Lied gemeinsam zu singen. »Ich bin im Krieg geboren und aufgewachsen. Alles, was ich sah, war Hass«, so die Libanesin. »Wenn ich Wandel will, sollte ich lieber etwas dafür tun.« Zwei Monate lang arbeiteten sie und Levi gemeinsam per Zoom – und das Ergebnis berührt jetzt Menschen in aller Welt.

Tesla
Nach mehreren Verzögerungen hat der amerikanische Automobilhersteller Tesla angekündigt, dass er schon bald seine Autos in Israel verkaufen will. Israelis können bereits heute einen Tesla online bestellen, und das Fahrzeug kann schon Anfang März geliefert werden. Elektro-Tankstellen sollen in Tel Aviv, Haifa und Beer Sheva aufgebaut werden. Zudem gibt es Aufladestationen für den Heimgebrauch. Der vorerst einzige Showroom wird in dem Tel Aviver Vorort Ramat Aviv eröffnet, eine Werkstatt in Petach Tikwa. Beide werden ihre Tore jedoch erst nach dem Ende der Pandemie öffnen. Durch den jüngsten Wertverlust des US-Dollars werden die in Israel angebotenen Modelle verhältnismäßig günstig sein.

Eröffnung
Es gibt eine neue Einrichtung für Journalisten in Israel. Am Wochenbeginn eröffnete Präsident Reuven Rivlin das Israelische Presseinstitut im Beit Hanasi. Richterin Dalia Dorner fungiert als Präsidentin, Direktor ist Golan Yochpaz. Das Institut soll den israelischen Journalismus stärken, die Pressefreiheit wahren und das Vertrauen der Bevölkerung in die Medien wiederherstellen. Auch sollen Kinder unterrichtet und jungen Menschen der kritische Umgang mit Medien beigebracht werden. »Es gibt keine bessere Zeit als heute, um die Rolle der Medien zu überdenken«, so Rivlin. »In den vergangenen Jahren brachten die technologischen Entwicklungen, soziale Medien und geopolitischer Wandel strukturelle Schockwellen, die fundamentale Fragen nach der Rolle und Identität der Medien aufgeworfen haben.«

Investitionen
Trotz Pandemie war 2020 für die israelische Start-up-Wirtschaft ein Jahr, das Rekorde brach. Insgesamt zehn Milliarden US-Dollar an Investitionen flossen Unternehmen im Land zu. Der Januar 2021 sah bereits 1,2 Milliarden Dollar – die größte Summe in einem Monat aller Zeiten. Der höchste Einzelbetrag ging dabei mit 300 Millionen Dollar an das Unternehmen Rapyd, das Finanz-Digitalisierungen in Apps einbettet. Rapyd ist eines der fünf »Einhörner«, die in diesem Monat eine Finanzspritze erhielten. Als Einhörner werden private Unternehmen bezeichnet, die mindestens eine Milliarde Dollar wert sind.

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Westjordanland

Terroranschlag: Ein Israeli getötet, drei Verletzte

Am Gusch-Ezion-Knotenpunkt rammen palästinensische Terroristen Passanten mit ihrem Fahrzeug

 18.11.2025

Meinung

Die Gut-Wetter Freunde Israels sind zurück! 

De Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und der Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

Justiz

Urteil: Mehr Macht für den Justizminister

Kritiker warnen, dass die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes im Fall Sde Teiman die Tür für eine Politisierung der Strafverfolgung öffnet

von Sabine Brandes  18.11.2025

Internationaler Strafgerichtshof

Israel beantragt Aufhebung des Haftbefehls gegen Netanjahu

Auch fordert fordert Jerusalem die vollständige Enthebung von Chefankläger Karim Khan von allen Verfahren, die den jüdischen Staat betreffen

 18.11.2025

Westjordanland

Israel will gegen illegale Selbstjustiz vorgehen

Zuletzt häuften sich Angriffe radikaler Siedler. Generalstabschef Zamir: Israels Militär wird das nicht tolerieren

 17.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025

Debatte

Netanjahu: Gewalttätige Siedler sind Minderheit

Israels Premier: Die große Mehrheit der Siedler ist gesetzestreu und dem Staat gegenüber loyal

 17.11.2025