Jerusalem

Sara Netanjahu im Visier

Stehen in der Kritik: Sara und Benjamin Netanjahu Foto: Flash 90

Die Nachrichten um die Netanjahus reißen nicht ab. Jetzt fordert die Polizei, dass Sara Netanjahu, die Ehefrau des israelischen Premierministers, angeklagt wird. Im vergangenen Dezember war sie von den Ermittlungsbehörden wegen des Verdachts finanzieller Unregelmäßigkeiten unter Vorbehalt verhört worden. Und jetzt empfehlen diese, dass ein Verfahren eröffnet wird.

Eigentlich geht es um Kleingeld: einige Handwerkerrechnungen, Flaschenpfand und Gartenmöbel. Dennoch, so die Behörden, sei eine Anklage gerechtfertigt. Das Ehepaar indes hat von Anfang an jede Schuld von sich gewiesen: »Die Anschuldigungen gegen die Frau des Ministerpräsidenten entbehren jeglicher Basis, sind vermessen – und das wird sich bald zeigen.«

korruption Kurz zuvor war der Bericht des staatlichen Kontrolleurs erschienen, der die Netanjahus der Korruption beschuldigt. Demzufolge habe sich Benjamin Netanjahu in seiner Funktion als Finanzminister über Jahre Reisen für sich und seine Familie finanzieren lassen. In diesem Punkt weist der Regierungschef ebenso jegliches Fehlverhalten von sich.

Auch von anderer Seite ist Netanjahu dieser Tage unter Druck. Seit dem Rauswurf des Verteidigungsministers Mosche Yaalon und der Einsetzung von Avigdor Lieberman an dessen Stelle hagelt es Kritik aus allen Richtungen. Am Freitag war Umweltminister Avi Gabbay (Kulanu) zurückgetreten, weil er es, wie er selbst sagte, nicht verantworten könne, Teil einer rechtsextremen Regierung zu sein.

demonstration Nur einen Tag später gingen vor dem Likud-Gebäude in Tel Aviv einige Tausend Menschen auf die Straße, um gegen die Benennung Liebermans zu demonstrieren. Sie forderten eine Entlassung des »rechtsextremen, faschistischen und korrupten Politikers« und ein Ende der Netanjahu-Regierung.

Zudem stellt jetzt die Partei Jüdisches Haus die Forderung, das Sicherheitskabinett zu reformieren. Dadurch solle den Mitgliedern ermöglicht werden, mehr und umfassendere Informationen zu erhalten, bevor sie über militärische Angelegenheiten abstimmen. Sollte die Forderung nicht erfüllt werden, würden sie der Benennung Liebermans nicht zustimmen, ließ man aus der Parteizentrale wissen – und im Notfall sogar die Koalition verlassen. Dann würde es in Israel Neuwahlen geben. Wieder einmal.

Gazastreifen

»Ein Arzt injizierte ihr Luft«

Der Vater der von der Hamas am 7. Oktober 2023 nach Gaza verschleppten israelischen Soldatin Noa Marciano beschuldigt einen Arzt im Al-Schifa-Krankenhaus, seine Tochter ermordet zu haben

 11.12.2025

Waffenruhe

Hamas-Auslandschef: Waffen abgeben, wäre wie Seele verlieren

Khaled Meshaal widerspricht in einem Interview den Kernforderungen von US-Präsident Trump und Ministerpräsident Netanjahu

 11.12.2025

Interview

»Ein jüdischer Film braucht keinen jüdischen Regisseur«

Leiterin Daniella Tourgeman über das »Jerusalem Jewish Film Festival«, eine Hommage an israelische Krankenschwestern und Boykottaufrufe in der Kunstwelt

von Joshua Schultheis  11.12.2025

Israel

Kibbuz will Einwohnerzahl nach Hamas-Massaker verdoppeln

Der 7. Oktober war ein tiefer Einschnitt für die Gemeinde an der Grenze zum Gazastreifen. Doch die Menschen dort denken nicht ans Aufgeben

 10.12.2025

Justiz

Mutmaßlicher Entführer: Chef eines israelischen Sicherheitsunternehmens packt aus

Die Hintergründe

 10.12.2025

Fußball

Sorge vor Maccabi-Spiel in Stuttgart

Tausende Polizisten, Metalldetektoren beim Einlass, Sorge vor Gewalt: Warum der Besuch von Maccabi Tel Aviv in der Europa League beim VfB aufgrund der politischen Lage kein sportlicher Alltag ist.

 10.12.2025

Wetter

Wintersturm Byron fegt über Israel

Israelische Rettungsdienste und kommunale Behörden im ganzen Land sind in Alarmbereitschaft. Wintersturm Byron bringt Überschwemmungen und Blitzschlag

 10.12.2025

Neuanfang

Israel und Bolivien nehmen wieder diplomatische Beziehungen auf

In dem südamerikanischen Land wurde im Oktober ein neuer Präsident gewählt, der mit der linken Außenpolitik seiner Vorgänger bricht

 10.12.2025

Israel

Kibbuz Be’eri beschließt Abriss

Die Gemeinde des vom 7. Oktober besonders stark betroffenen Kibbuz hat beschlossen, zerstörten Häuser nicht wieder aufzubauen. Bis auf eines

 10.12.2025