Lior Rudaeff, ehrenamtlicher Krankenwagenfahrer und Sanitäter, bereitete sich am frühen Morgen des 7. Oktober 2023 gerade auf einen Ausflug vor. Er wollte mit seinem Motorrad zum Ramon-Krater in den südlichen Negev fahren. Da erreichte ihn ein Hilferuf vom Rettungsdienst seines Kibbuz Nir Yitzhak. Rudaeff schloss sich sofort dem Kampf gegen die Hamas-Terroristen an, die in seiner Gemeinde eingefallen waren.
Später erhielt seine Familie die Mitteilung, dass er verletzt worden sei. Er schaffte es noch, eine Nachricht voller Liebe an seine Frau Yaffa und seine vier Kinder Noam, Nadav, Bar und Ben zu schicken, dann brach die Kommunikation abrupt ab. Es sollte für immer sein.
Im Mai 2024 gab der Kibbuz bekannt, dass Lior Rudaeff tot ist. Das Forum der Familien von Geiseln veröffentlichte eine separate Erklärung, in der es hieß, Rudaeff sei am 7. Oktober getötet und seine Leiche von Hamas-Terroristen in den Gazastreifen verschleppt worden.
Der 61-Jährige, der ursprünglich aus Argentinien stammte, hatte Alija gemacht und in Nir Yitzhak eine Familie und neue Heimat gefunden.
Der 61-Jährige, der ursprünglich aus Argentinien stammte, hatte Alija gemacht und in Nir Yitzhak eine Familie und neue Heimat gefunden. Er arbeitete als Mechaniker und liebte es, den jungen Leuten das Traktorfahren beizubringen. In seiner Freizeit düste er gern auf seinem Motorrad durch das ganze Land. »Er war ein wundervoller Ehemann, Vater und Großvater«, sagt seine Familie über ihn. 38 Jahre lang waren Yaffa und er verheiratet gewesen. Über 40 Jahre hinweg saß Rudaeff als Freiwilliger im Krankenwagen, war immer zur Stelle, wenn Hilfe gebraucht wurde.
Bei einer Kundgebung für die Befreiung der Geiseln flehte sein Sohn Nadav: »Für sie läuft die Zeit ab, für viele ist sie schon abgelaufen. Wie kann ich lächeln, wenn sie nicht hier sind?« Die Familie habe nichts mehr von ihrem »Aba« gehört. »Bringen Sie sie zurück«, forderte Nadav Rudaeff die Regierung in Jerusalem auf. Es gebe keinen Sieg ohne die Rückkehr der Geiseln. »Wir brauchen einen Deal!«, rief er. »Wir alle brauchen einen Deal, damit wir und unsere Gesellschaft endlich zur Ruhe kommen können.«