Nahost

Ron Prosor knöpft sich das Internationale Rote Kreuz vor

Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor Foto: picture alliance/dpa

Nahost

Ron Prosor knöpft sich das Internationale Rote Kreuz vor

»Das IKRK hat dem Wort Feigheit eine neue Bedeutung gegeben«, so der Botschafter Israels in Deutschland

von Imanuel Marcus  17.02.2025 09:55 Uhr

Der Botschafter Israels in der Bundesrepublik, Ron Prosor, hat das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) scharf kritisiert. Es ging dabei um die Rolle der Organisation im Laufe der Geiselkrise, die vor 500 Tagen, am 7. Oktober 2023, begann.

»Das IKRK hat dem Wort Feigheit eine neue Bedeutung gegeben«, schrieb Prosor auf der Plattform X. Denn die Organisation habe die israelischen Geiseln des palästinensischen Terrors im Stich gelassen: »Kein Besuch, kein Lebenszeichen, keine medizinische Hilfe. Nichts.«

Lesen Sie auch

»Doch jetzt brechen sie endlich ihr Schweigen«, so der Botschafter. »Um was zu tun? Um ›beide Seiten‹ aufzufordern, für eine ›würdige Geiselbefreiung‹ zu sorgen. Beide Seiten?!?!? Die Hamas - eine terroristische Organisation - entführt Babys, Mütter und Zivilisten, kettet sie an den Boden, lässt sie verhungern, vergewaltigt und foltert sie und führt sie auf demütigende Weise vor«, schrieb Prosor.

»Mehr Würde und Privatsphäre«

Er ging das IKRK direkt an: »Schande über Sie, dass Sie Israel und die Hamas auf die gleiche Stufe stellen.« Das IKRK sei ohnmächtig und moralisch bankrott, brauche dringend Reformen, um diese Organisation wieder zu dem zu machen, wofür sie einst gestand habe. »Je früher, desto besser«, fügte der Diplomat hinzu.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Seit dem 7. Oktober 2023 hatte das IKRK tatsächlich nicht eine einzige Geisel in Gaza besucht. Die Organisation wurde lediglich sichtbar, als im Rahmen von Abkommen zwischen Israel und der Hamas Geiseln freikamen – im Gegenzug für die Freilassung von weitaus mehr palästinensischen Terroristen aus israelischen Gefängnissen. Das IKRK fuhr die Freigelassenen von Gaza nach Israel.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Propagandashows bei Freilassungen

In einer mit einem peinlichen Grammatikfehler versehenen Erklärung des IKRK hatte es zuvor geheißen, man sei besorgt darüber, wie die Befreiung von Geiseln und Häftlingen umgesetzt werde. Mehr Würde und Privatsphäre sei erforderlich. Dabei ist es die Hamas, die bei jeder Freilassung Propagandashows veranstaltet.

In der Erklärung brüstet sich das IKRK damit, am Samstag drei Geiseln und 343 Häftlinge »sicher« nach Israel, bzw. nach Gaza und ins Westjordanland gebracht zu haben.

Israel

Huthi-Drohne trifft Ramon-Flughafen

Nach einem Raketenangriff aus Gaza am Morgen heulten auch am Nachmittag im Süden des Landes die Sirenen. Diesmal waren es Huthi-Drohnen

 07.09.2025

Vermisst

Er war erst 19

Itay Chen wurde entführt, als er Kibbuzim schützte

von Sabine Brandes  07.09.2025

Israel

Massenprotest in Jerusalem und blanke Angst um die Geiseln

Israels Armee bereitet die Einnahme von Gaza-Stadt vor. Geisel-Angehörige fürchten das Schlimmste. Am Samstagabend kamen Tausende Israelis zu Protesten zusammen

 07.09.2025

Essay

Das Gerücht über Israel

Die Geschichte des Antisemitismus ist eine Geschichte der Lüge. Was früher dem Juden als Individuum unterstellt wurde, wird nun Israel als Nation vorgeworfen

von Daniel Neumann  06.09.2025 Aktualisiert

Gaza

Psychoterror am 700. Tag - Hamas lässt Geiseln um ihr Leben flehen

Die Hamas hat ein neues Propagandavideo veröffentlicht. Die ausgemergelten Geiseln Guy Gilboa-Dalal und Alon Ohel werden in Gaza-Stadt vorgeführt

von Sabine Brandes  06.09.2025 Aktualisiert

Terror

Die Geisel Matan Angrest ist dem Tode nahe

Die Mutter des am 7. Oktober 2023 von der Hamas verschleppten Soldaten Matan Angrest hat einen Anruf von der israelischen Armee erhalten

von Sabine Brandes  06.09.2025

Meinung

Einseitig, fehlerhaft, selbstgerecht

Die »International Association of Genocide Scholars« bezichtigt Israel des Völkermords. Die Hamas spricht sie von jeder Verantwortung für die Lage in Gaza frei. Eine Erwiderung

von Menachem Z. Rosensaft  05.09.2025

Nahost

Minister deutet Intensivierung des Einsatzes in Gaza an

Israel fordert die Freilassung aller Geiseln und eine Entwaffnung der Hamas, um den Gaza-Krieg zu beenden. Israel Katz droht den Terroristen, sollten sie sich darauf nicht einlassen

 05.09.2025

Gaza-Stadt

Armee: Hamas will Geiseln bei Evakuierung unter Zivilisten verstecken

Die Sorge wächst, dass die Hamas auch humanitäre Korridore missbrauchen könnte, um Geiseln in den Süden zu bringen

 05.09.2025