Israel

Rohöl in der Negevwüste

Die Wüstenlandschaft ist durchzogen von Bächen und Seen schwarzen Öls. Foto: Flash 90

Schwarz und schmierig mäandert sich der Fluss kilometerlang durch die Negevwüste, der Gestank von Öl hängt in der Luft. Der Bruch einer Pipeline führte am Donnerstag zu einer der schlimmsten Umweltkatastrophen in der Geschichte Israels. Millionen Liter Rohöl sind ausgetreten und bedrohen Flora und Fauna in verschiedenen Naturschutzgebieten der Negev.

Am Freitagmorgen gab das Umweltministerium bekannt, dass das Ausmaß »verheerend« sei. Ein Fluss von sieben Kilometer Länge würde momentan allein durch das Evrona-Naturreservat fließen, das rund 20 Kilometer nördlich von Eilat liegt. Sicherheitskräften gelang es mittlerweile, eine weitere Ausdehnung zu verhindern. Tiere seien glücklicherweise bislang nicht zu Schaden gekommen, so das Ministerium.

Trans-Israel-Pipeline Die Pipeline liefert das Öl nach der Ankunft auf Tankern im Hafen der israelischen Stadt Eilat am Roten Meer bis nach Aschkelon zur Weiterverarbeitung. Der Bruch geschah offenbar bei Instandhaltungsarbeiten an den Rohren. Sabotage schließt die Polizei aus. Nachdem das Leck erkannt war, schlossen die Zuständigen der Trans-Israel-Pipeline nach Angaben der Betreiberfirma sofort die Schleusen, um den Ölfluss zu stoppen.

Dennoch strömten riesige Mengen des Umweltgiftes ungehindert in die Natur. Vom Ministerium veröffentliche Luftaufnahmen zeigten die Wüstenlandschaft, durchzogen von Bächen und Seen schwarzen Öls.

»Die Sanierung und Rehabilitation der Böden wird Monate, wenn nicht sogar Jahre dauern«, erklärte ein Vertreter des Ministeriums im Israelradio. Die Reservat- und Naturparkleitung gab an, dass man sich vor allem um die Akazienbäume sorge, deren Wurzeln größtenteils in den oberen Erdschichten liegen. Die Pflanzen bilden die Haupternährungsquelle vieler Wüstentiere. Allerdings könne man das genaue Ausmaß des Schadens zu diesem Zeitpunkt nur schwer vorhersagen.

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann wird heute mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt. Bislang schwieg sie zur scharfen Kritik an ihrer Arbeit. Doch jetzt antwortete die ARD-Journalistin ihren Kritikern

 04.12.2025

Die letzte Geisel in Gaza

»Er ging als Erster – er kommt als Letzter zurück«

Ran Gvili war ein Polizist einer Eliteeinheit, der trotz gebrochener Schulter in den Kampf zog

von Sabine Brandes  04.12.2025

Prozess

Bitte um Gnade

Premierminister Netanjahu wendet sich überraschend an Staatspräsident Herzog

von Sabine Brandes  04.12.2025

Israel

Drei Brüder werden an einem Tag Väter - von vier Kindern

Zwillinge inklusive: Drei Brüder und ihre Partnerinnen schenken den Großeltern an einem Tag vier Enkel. Wie es zu diesem seltenen Familienglück kam

von Sara Lemel  04.12.2025

Preisvergabe

Charlotte Knobloch kritisiert Berichterstattung von Sophie von der Tann

Dass problematische Berichterstattung auch noch mit einem Preis ausgezeichnet werde, verschlage ihr die Sprache, sagt die Präsidentin der IKG München

 04.12.2025

Tel Aviv

Fast jeder vierte Israeli denkt über Auswanderung nach

Unter säkularen Juden ist die Zahl derer, die ein Auswandern erwägen, größer als in religiösen Gruppen und bei israelischen Arabern

 04.12.2025

Gaza

Sudthisaks letzte Reise hat begonnen

Der Leichnam des thailändischen Landarbeiters Sudthisak Rinthalak wurde am Mittwoch überführt. Nun befindet sich noch eine tote Geisel in Gaza, nämlich die von Ran Gvili

von Sabine Brandes  04.12.2025

Barcelona

Guinness World Records blockiert Bewerbungen aus Israel

Die israelische NGO Matnat Chaim will im kommenden Monat 2000 Nierenspender zusammenbringen. Dieser Rekord wird nicht registriert, da er im jüdischen Staat umgesetzt werden soll

 04.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  03.12.2025 Aktualisiert