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Ritter, Genie, Gratulation

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  28.10.2022 10:42 Uhr

Adrian von Bubenberg. Gesandter; Anführer der bernischen Truppen im Schwabenkrieg; um 1458 Bern Foto: picture alliance / akg-images

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  28.10.2022 10:42 Uhr

Ritter
Graffiti aus dem Mittelalter: Schriftliche Quellen belegen, dass Adrian von Bubenberg 1466 ins Heilige Land pilgerte. Mehr als fünf Jahrhunderte später entdeckten nun Michael Chernin und Shai Halevi von der israelischen Altertumsbehörde eine Inschrift mit seinem Namen und Familienwappen an einer Wand auf dem Zionsberg in Jerusalem. Die beiden Wissenschaftler arbeiten an einem Forschungsprojekt, das alte Pilgerinschriften dokumentiert. Sie hatten dabei allerdings nicht erwartet, eine Graffiti-Inschrift des Ritters von Bubenberg zu entdecken, einer bewunderten Heldenfigur der Schweiz. In Zusammenarbeit mit den Universitäten von Jerusalem und Tel Aviv untersuchten die Experten mehr als 40 Inschriften in verschiedenen Sprachen. Die Entschlüsselung der versteckten Graffiti wurde durch fortschrittliche technologische Methoden ermöglicht.

Genie
Die israelische Regierung hat die Einrichtung des Albert-Einstein-Museums auf dem Safra-Campus der Hebräischen Universität in Jerusalem genehmigt. Für das Vorhaben werden 18 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt. Das Projekt umfasst den Bau eines »einzigartigen Gebäudes, das das gesamte Einstein-Archiv« beherbergen werde. Es soll die Forschung, Aktivitäten und das Vermächtnis des Nobelpreisträgers und von einem der renommiertesten Wissenschaftler der Welt präsentieren. Mit modernsten Ausstellungstechniken, wissenschaftlichen Demonstrationen und Originaldokumenten werden unter anderem Einsteins Beiträge zur Wissenschaft und die Auswirkungen seiner Entdeckungen auf unser heutiges Leben beleuchtet. Es soll zudem ein »innovativer Ort für die wissenschaftliche und technologische Bildung« sein, so die Universität.

Gratulation
Premier Yair Lapid hat Giorgia Meloni, der rechtsextremen neuen Ministerpräsidentin von Italien, gratuliert. »Ich freue mich auf die Zusammenarbeit zur Stärkung der Beziehungen zwischen Jerusalem und Rom und im Kampf gegen Antisemitismus in Europa und im Nahen Osten«, twitterte Lapid auf Hebräisch und Italienisch. Der Text scheint ein Kurswechsel Jerusalems zu sein, nachdem eine frühere Erklärung es vermieden hatte, ihren Namen oder ihre Partei »Brüder Italiens« zu erwähnen, die bei den Wahlen die meisten Stimmen gewann. Die Partei ist ein politischer Abkömmling der Sozialbewegung (MSI), die nach dem Zweiten Weltkrieg von Anhängern des faschistischen Diktators Benito Mussolini gegründet wurde.

Urteil
Der Oberste Gerichtshof Israels hat alle vier Petitionen gegen Abkommen mit dem Libanon zu Seegrenzen einstimmig abgelehnt. Damit ist der Weg für die Ratifizierung geebnet. Die Richter trafen ihre Entscheidung nach einer Anhörung. Anfang Oktober hatten die Verhandlungsführer aus Israel und dem Libanon bekannt gegeben, dass die beiden Länder nach den von den USA vermittelten Verhandlungen eine »historische Einigung« über die Seegrenzen erzielt haben, die es beiden ermögliche, mit der Produktion von Erdgas im Mittelmeer zu beginnen. Die Präsidentin des Obersten Gerichtshofs, Esther Hayut, hatte zuvor entschieden, dass der Deal zwischen den Nachbarn von der Regierung abgeschlossen werden kann, ohne es der vollständigen Knesset zur Abstimmung vorzulegen.

Bildung
Israel liegt in puncto Bildung an fünfter Stelle weltweit. Das hat die Bildungssuchplattform Erudera veröffentlicht. Die Hälfte seiner Bürger (50,1 Prozent) hätten eine Hochschulbildung abgeschlossen, heißt es. Spitzenreiter ist Kanada mit fast 60 Prozent, gefolgt von Japan, Luxemburg und Südkorea. »Dies sind wohlhabende Länder mit stabilen und florierenden Volkswirtschaften, die viel in Bildung investieren, ein hohes Pro-Kopf-Einkommen haben und beim Zufriedenheitsindex gut abschneiden«, sagte Gent Ukehajdaraj, Geschäftsführer von Erudera.

Posten
Das israelische Kabinett hat die Ernennung des 23. Stabschefs der Armee, Herzi Halevi, gebilligt. Premierminister Yair Lapid lobte Halevi: »Er hat eine Reihe von Militäroperationen befehligt und weiß, wie man die strukturellen Veränderungen vornimmt, die zur Führung der IDF erforderlich sind. Halevi ist ein ausgezeichneter und erfahrener Offizier. Ich bin sicher, dass er die Armee zu großen Errungenschaften führen wird.« Der 54-Jährige war zuvor Vize-Stabschef. Er ersetzt Aviv Kochavi, der seine Amtszeit am 31. Dezember beenden wird. Die Amtszeit des Stabschefs dauert in der Regel drei Jahre. Halevi wird den Posten am 17. Januar übernehmen.

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