Nachrichten

Rennen, Kostüme, Koalas

Radeln von Dubai nach Abu Dhabi Foto: imago images/Mario Stiehl

Rennen
Israels Radsport-Nationalteam nimmt zum ersten Mal an der UAE-Tour in den Vereinigten Arabischen Emiraten teil. Die Truppe, die sich »Israel Start Up Nation« nennt, bestreitet das Rennen auf der längsten Rennstrecke des Nahen Ostens, die 148 Kilometer durch alle sieben Emirate, von Dubai nach Abu Dhabi, umfasst. Das Team sei von dem »herzlichen Willkommen« angenehm überrascht gewesen. »In den Vereinigten Arabischen Emiraten anzutreten, ist wirklich bewegend«, so der Radler Omer Goldstein. »Bis vor Kurzem war das noch ein unrealistischer Traum.«

Kostüme
Purim, der fröhlichste Feiertag, steht vor der Tür, und die Israelis gehen zum Kostüm-Shopping. In den Geschäften ist es kunterbunt. In diesem Jahr stehen vor allem knallenge Drachen- und Dinosaurierkostüme mit schillernden Flügeln hoch im Kurs. Der Eiscremehersteller Ben & Jerry’s hat einen Kostümwettbewerb für Purim ausgeschrieben. Dafür sollen die Israelis ihre selbst gemachten Ideen einreichen. Man muss sich aber nicht als Eiswaffel verkleiden, um zu gewinnen. Der Träger der ausgefallensten Verkleidung darf ein halbes Jahr lang so viel Eis naschen, wie er will.

Bürgermeister
Auf der Muni Expo in Tel Aviv treffen sich regelmäßig Bürgermeister aus aller Welt, um sich über ihre Städte auszutauschen. In diesem Jahr war vor einigen Tagen auch Uwe Becker, erster Mann der Stadt Frankfurt am Main, dabei. Er warnte: »Antisemitismus und Judenhass wachsen.« Es gebe Organisationen, die Hass verbreiten und auf diese Weise Gesellschaften verändern wollen. Sie würden Aufwind bekommen, soziale Netzwerke und alle anderen Möglichkeiten ausnutzen. »Es wächst, und es liegt an uns und den lokalen Stadtverwaltungen, zu ändern, was vor Ort geschieht.« Becker meint, dass mangelndes Wissen den Antisemitismus ansteigen lasse. »Aus der Schuld der Vergangenheit resultiert unsere Verantwortung für die Zukunft«, machte der Bürgermeister deutlich.

Koalas
Staatspräsident Reuven Rivlin ist zu Besuch in Australien. Bei den verheerenden Buschfeuern ist die dortige Tier- und Pflanzenwelt extrem geschädigt worden. Eine Million Tiere sollen dabei getötet worden sein. Rivlin besuchte das Wild-Krankenhaus im Taronga-Zoo in Sydney, in dem jährlich 1400 Tiere behandelt und gesund gepflegt werden. Das israelische Staatsoberhaupt traf nicht nur auf die typischen Koalabären – und streichelte sie ausgiebig –, sondern auch auf Kängurus, Wallabys und das vom Aussterben bedrohte Schnabeltier. »Dies ist eine Naturkatastrophe, wie sie alle paar Jahrzehnte und nicht alle paar Jahrhunderte vorkommt«, zeigte sich Rivlin entsetzt. Er betonte, wie rührend und inspirierend es sei, wie Australien mit seinen Wildtieren umgeht.

Besuch
Der Bürgermeister von Jerusalem, Mosche Leon, hat einen neunjährigen palästinensischen Jungen, dem vermutlich von einem israelischen Grenzpolizisten mit einem Gummigeschoss ins Gesicht geschossen wurde, im Krankenhaus besucht. Der kleine Malek Issa hat dabei ein Auge verloren und musste bis jetzt dreimal operiert werden. Bürgermeister Leon sagte nach Angaben von Maleks Vater, Wael Issa: »Sagen Sie mir, was Sie brauchen. Ich werde mich um ihn kümmern, wie ich mich um meinen eigenen Sohn kümmern würde.« Aus welchem Grund geschossen wurde, als der Junge aus dem Schulbus in seinem Viertel in Isawija im Osten Jerusalems ausstieg, ist nach wie vor nicht klar. Es gab zu dieser Zeit keine Ausschreitungen oder gewalttätigen Vorkommnisse. Der Vorfall wird derzeit vom Justizministerium untersucht.

App
Die App »Moovit«, die 2011 in der Kleinstadt Nes Ziona kreiert wurde, wird noch globaler. Die Firma kündigte an, dass sie mittlerweile bereits in 100 Ländern ihre Dienste anbietet. Moovit ist eine Mobilitäts-App, die Menschen hilft, im städtischen Verkehr von A nach B zu kommen. Doch damit nicht genug: »Wir sind unglaublich gewachsen«, so das Unternehmen. Anfangs habe man nur eine Konsumenten-App angeboten. Doch mittlerweile bietet Moovit Lösungen für Stadtverwaltungen, Transportunternehmen und Regierungen an.

Israel

Oberstes Gericht setzt Entlassung von Israels Geheimdienst-Chef aus 

Israels Regierung hat in der Nacht für die Entlassung von Geheimdienstchef Ronen Bar gestimmt. Das Oberste Gericht hat nun eine einstweilige Verfügung gegen den Beschluss erlassen

 21.03.2025

Nahost

Israels Armee beginnt Bodenoffensive gegen Terror, Bewohner fliehen

Die IDF greifen Terror-Ziele im Gazastreifen intensiv aus der Luft und mit Bodentruppen an. Der Druck steigt, aber 59 Verschleppte befinden sich weiterhin in Geiselhaft der Palästinenser

 21.03.2025

Israel

Herzog wirft Regierung polarisierende Politik vor

»Leider sind wir Zeugen einer Reihe einseitiger Maßnahmen«, sagt der Präsident

 21.03.2025

Israel

Wiz nach Übernahme durch Google: »Nur ein Deal ist wichtig«

Auch das Cybersicherheitsunternehmen will die von den Palästinensern gehaltenen Geiseln zurückholen

 21.03.2025

Israel

Ex-Generalstaatsanwälte warnen vor Gefahr für Demokratie

Am Sonntag will sich die Regierung mit der Entlassung der unliebsamen Generalstaatsanwältin befassen. Sieben ihrer Amtsvorgänger warnen vor dem Schritt

 21.03.2025

Israel

Opposition wehrt sich gegen Entlassung von Geheimdienst-Chef

Israels Regierung hat in der Nacht für die Entlassung des Geheimdienstchefs Ronen Bar gestimmt. Nicht nur auf der Straße regt sich Protest gegen die Entscheidung

 21.03.2025

Nachrichten

Medizin, Geiseln, Clip

Aktuelle Meldungen aus Israel

von Sabine Brandes  21.03.2025

Israel

Regierung entlässt Geheimdienstchef Bar

Kritiker warnen, der Schin Bet könne zum Instrument von Premier Netanjahu werden. Seit Tagen kommt es zu Protesten, auch gegen die Fortsetzung des von der Hamas begonnenen Krieges

 21.03.2025

Leserbriefe

»Es gibt uns, nichtjüdische Deutsche, die trauern und mitfühlen«

Nach der Sonderausgabe zum Schicksal der Familie Bibas haben uns zahlreiche Zuschriften von Lesern erreicht. Eine Auswahl

 20.03.2025