Nahost

Israel unter Beschuss

Militante Palästinenser im Gazastreifen haben am Mittwoch erneut Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert. Im Grenzgebiet sowie in der Küstenstadt Aschkelon hätten am Morgen Warnsirenen geheult, teilte die israelische Armee mit. In der Nacht hatte Israels Luftwaffe mehrere Ziele der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad in dem Küstenstreifen angegriffen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Seit dem frühen Dienstagmorgen waren Raketen auf Israel niedergegangen, von den Städten und Dörfern im Süden bis in den Großraum Tel Aviv. Fast ohne Unterlass hasteten die Menschen in die Sicherheitsräume. Laut Armeeangaben soll ein Haus in Sderot getroffen worden sein.

Iron Dome Mindestens 50 Geschosse wurden bis Dienstag neun Uhr Ortszeit von der Armee gezählt, 20 von ihnen wurden durch das Abwehrsystem »Iron Dome« abgefangen. Zuvor hatte die Armee in einer gezielten Aktion zusammen mit dem Inlandsgeheimdienst Schin Bet den hochrangigen Funktionär des Islamischen Dschihad im Gazastreifen, Baha Abu al-Ata, getötet. Auch seine Frau kam dabei ums Leben.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Vergeltung Sowohl der Islamische Dschihad und Hamas kündigten Vergeltung an und begannen mit heftigem Raketenbeschuss. Die israelische Armee erklärte, dass der Angriff auf Abu al-Ata durchgeführt wurde, »um unmittelbar bevorstehende Attacken zu verhindern«.

Er war der Leiter der Al-Quds-Brigaden im Gazastreifen, dem bewaffneten Arm des Islamischen Dschihad. Die Armee stelle sich daraufhin auf Kämpfe in den nächsten Tagen ein, heißt es aus Sicherheitskreisen.

Schulen In der gesamten Umgebung des Gazastreifens, den Städten Aschkelon und Aschdod sowie dem Großraum Tel Aviv sind alle Schulen, Kindergärten, Büros und Geschäfte geschlossen. Viele Straßen auch im Zentrum sind menschenleer. Insgesamt muss eine Million Kinder im Land zu Hause bleiben. Züge im Zentrum und Süden verkehren nicht.

Große Versammlungen sind untersagt, nur absolut dringende Arbeiten dürfen verrichtet werden, und nur dann, wenn ein Sicherheitsraum in erreichbarer Nähe ist. Es ist das erste Mal seit 2014, dass das Heimatfrontkommando diese Maßnahmen in Tel Aviv durchsetzt. Die Regeln gelten vorerst bis Mittwoch, sechs Uhr. Jerusalem rechnet offenbar mit einer Eskalation.

Nach palästinensischen Angaben habe die IDF als Antwort auf die Raketen mit dem Beschuss von Zielen im Gazastreifen begonnen. Von der Armee gibt es dazu bislang keinen Kommentar.

Armeesprecher Jonathan Conricus erklärte, man wolle nicht zur Politik der gezielten Tötungen von Feinden Israels zurückzukehren. »Dieser israelische Angriff ist kein Hinweis auf einen Wechsel in der israelischen Politik«, sagte Conricus am Dienstag. Dies sei eine einzigartige Aktion gewesen, um »eine direkte Bedrohung« abzuwenden.

Twitter Premierminister Benjamin Netanjahu erläuterte, dass »die IDF-Aktion vom Stabschef und dem Chef des Geheimdienstes vorgeschlagen und vom Ministerpräsidenten sowie dem Verteidigungsminister bestätigt wurde«.

Sie wurde dem Sicherheitskabinett vorgelegt, und es habe zugestimmt, heißt es weiter. Abu al-Ata sei für viele Terroranschläge und Raketenangriffe in den vergangenen Monaten verantwortlich und habe vorgehabt, weitere Attentate auszuführen. Es war die erste Aktion des neuen Verteidigungsministers Naftali Bennett, der erst vor wenigen Tagen von Netanjahu eingesetzt worden war.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Benny Gantz von der Zentrumsunion Blau-Weiß, der derzeit damit beauftragt ist, eine neue Regierung in Israel zu bilden, sprach sich für die Aktion aus. »Die Politiker und die IDF haben die korrekte Entscheidung getroffen. Für die Sicherheit der Bürger in Israel und der Menschen im Süden«, twitterte Gantz. »Blau-Weiß wird alle Aktivitäten unterstützen, die Israels Sicherheit betreffen und den Schutz seiner Bewohner über die Politik stellen.«

Die deutsche Botschafterin in Israel, Susanne Wasum-Rainer, twitterte, sie verfolge die Situation mit großer Sorge und hoffe, dass es keine Verletzten geben werde.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Bei einem Anschlag auf einen weiteren Anführer des Islamischen Dschihad, Akram Al-Ajouri, in Damaskus wurde dessen Sohn getötet. Während die Terrororganisation den »kriminellen zionistischen Feind« beschuldigte, gibt es aus Jerusalem derzeit keine Angaben dazu.

Sicherheit Präsident Reuven Rivlin rief die Bevölkerung auf, »die lebensrettenden Instruktionen des Heimatfrontkommandos der IDF zu befolgen«. Er betonte, dass er voll und ganz hinter den Sicherheitskräften stehe, die eine lange Zeit am Erfolg der Aktion gearbeitet hätten.

Dies sei keine Zeit für politisches Gezänk. »Ich weiß, dass alle, die daran beteiligt waren, ausschließlich Israels Sicherheit im Sinn hatten.«  (mit dpa)

Tel Aviv

Israel: Entwicklung von Laser-Abwehrwaffe abgeschlossen

Das Hochleistungs-Lasersystem »Iron Beam« markiert einen Wendepunkt: Präzise, schnell und überraschend günstig. Wie verändert dies Israels Schutz vor Bedrohungen aus feindlichen Ländern der Region?

 18.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  18.09.2025 Aktualisiert

Gaza

»Gebt mir mein Mädchen zurück!«

Ifat Hayman fleht, dass ihre Tochter Inbar, die letzte weibliche Geisel der Hamas, zur Bestattung zurückgebracht wird

von Ifat Hayman  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Israel

»The Sea« erhält wichtigsten israelischen Filmpreis

In Reaktion auf die Prämierung des Spielfilms über einen palästinensischen Jungen strich das Kulturministerium das Budget für künftige »Ophir«-Verleihungen

von Ayala Goldmann  17.09.2025

Politik

»Geradeaus« mit Gadi Eizenkot

Zu den Gründungsmitgliedern der neuen Partei des früheren Stabschefs gehört auch die Tochter einstiger Hamas-Geiseln

von Sabine Brandes  17.09.2025

Jerusalem

Netanjahu kündigt Treffen mit Trump an, warnt Hamas und kritisiert Katar

Vor seinem Besuch im Weißen Haus will der Ministerpräsident vor den Vereinten Nationen sprechen

 17.09.2025

Nahost

Israelische Armee weitet Offensive aus

Laut Armeesprecher Effie Defrin hat eine Befreiung der in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln höchste Priorität: »Ihre sichere Rückkehr ist der Kern unserer Mission. Sie sind der Grund, warum wir weiterkämpfen.«

 17.09.2025

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 16.09.2025 Aktualisiert