Raumfahrt

Preiswert ins All

Bald so weit? Magen David auf dem Mond Foto: (M) Frank Albinus

Israelis gelten als reisefreudige Nation. Nur auf dem Mond waren sie bisher noch nicht. Das soll sich nun ändern, wenn es nach Yariv Bash, Kfir Damari und Jonathan Weintraub geht. Die drei jungen Technikfreaks haben sich um den »Google Lunar X Prize« beworben. Bei dieser privaten Ausschreibung, die ihren Sponsor im Namen trägt, geht es darum, einen Miniroboter zu bauen, der zum Mond fliegen kann, dort mindestens 500 Meter zurücklegt sowie Bilder und Videos an die Erde zurückfunkt. Dem Team, dem dies gelingt, winkt ein Preisgeld von 20 Millionen US-Dollar.

Bash, Damari und Weintraub haben zu diesem Zweck eigens das Start-up »Space IL« gegründet, mehr als 50 freiwillige Helfer um sich geschart und begonnen, Sponsoren zu akquirieren. Wenn den drei Ingenieuren, die gegen 30 weitere Teams aus aller Welt antreten, der Durchbruch gelingt, wäre Israel nach den USA und der Sowjetunion die dritte Nation der Welt, die mit einem Raumschiff auf dem Mond landet.

Revolution Der Prototyp, den die Ingenieure vergangene Woche im Beisein von Staatspräsident Schimon Peres der Öffentlichkeit vorstellten, hat allerdings eher bescheidene Ausmaße: Der dreibeinige Weltraumroboter ist 80 mal 80 Zentimeter groß und wiegt 90 Kilogramm. Der 88-jährige Peres, seit eh und je Hightech-Enthusiast, äußerte sich jedenfalls begeistert: »Wir stehen an der Schwelle zu einer Weltraum-Revolution. Es ist an der Zeit, dass die israelische Flagge auf dem Mond weht.«

Vorerst gilt es jedoch, weitere Fördergelder einzutreiben. Das Weizmann-Institut hat bereits Unterstützung zugesagt. Doch das reicht bei Weitem nicht, um die erforderlichen 15 Millionen Dollar zusammenzubekommen. Yanki Margalit, Geschäftsführer von Space IL, zielt auf private Sponsoren ab. Neben der israelischen Flagge sei auf dem Roboter durchaus noch Platz für ein Firmenlogo, so Margalit. »Für zehn Millionen Dollar können Sie es kaufen.«

Doch den drei Erfindern geht es nicht um Kommerz. Ihnen liegt vor allem daran, die israelische Jugend wieder für Wissenschaft zu begeistern. »Wir wollen zeigen, dass Forschung nicht nur bedeutet, den ganzen Tag in einem Labor herumzusitzen«, sagt Kfir Damari. Und Jonathan Weintraub fügt hinzu: »Wenn wir es schaffen, haben wir bewiesen, dass Raumfahrt nicht teuer sein muss.«

www.spaceil.com

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  02.12.2025 Aktualisiert

Netanjahu fordert »entmilitarisierte Pufferzone« in Syrien

 02.12.2025

Israel

Israel erhält »Befunde« aus Gazastreifen

Israel wartet auf die Übergabe der beiden letzten getöteten Geiseln durch die Hamas. Nun ist die Rede von »Befunden«, die übermittelt worden seien. Der genaue Hintergrund ist unklar

 02.12.2025

Ehemalige Geiseln

»In Gaza war ich wie ein toter Mensch«

Der junge Israeli Alon Ohel erlebte in den Tunneln der Hamas unvorstellbare Qualen und sexuelle Gewalt. Jetzt spricht er zum ersten Mal darüber

von Sabine Brandes  02.12.2025

Berlin

Israel-Flagge vor Rotem Rathaus eingeholt

Nach mehr als zwei Jahren wurde die Fahne am Dienstag vom Mast geholt. Die Hintergründe

 02.12.2025

Westjordanland

Messer- und Autoangriff auf israelische Soldaten

Innerhalb weniger Stunden kam es zu gleich zwei Anschlägen auf Vertreter des israelischen Militärs

 02.12.2025

Tel Aviv

Was passiert nach Netanjahus Begnadigungsantrag?

Versuche, die Prozesse durch eine Absprache zu beenden, gab es bereits. Selbst die Richter regten eine Einigung an. Wie steht es um die beantragte Begnadigung?

 01.12.2025

Ehemalige Geiseln

»Eli war wie ein Vater für mich«

Alon Ohel und Eli Sharabi treffen sich nach der Freilassung zum ersten Mal wieder

von Sabine Brandes  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025