Israel

Polizei: Spionagering des Iran ausgehoben

Die Beschuldigten sollen aus Haifa und Umgebung stammen. Foto: picture alliance / Anadolu

Die israelischen Sicherheitsbehörden haben nach Polizeiangaben ein Spionagenetzwerk jüdischer Israelis für den Iran aufgedeckt. Es handele sich um sieben Personen aus Haifa und Umgebung, die zwei Jahre lang sensible Informationen gesammelt hätten, etwa über Militärbasen und die Energie-Infrastruktur des Landes, teilte die Polizei gemeinsam mit dem Inlandsgeheimdienst Schin Bet mit.

Dafür hätten sie Hunderttausende Dollar bekommen, häufig in Kryptowährung, hieß es weiter. Sie hätten auch Informationen über israelische Persönlichkeiten gesammelt.

Zuletzt hatte es mehrere Fälle von Spionage in Israel für den Iran gegeben. Diese Affäre wurde von Medien jedoch als besonders schwerwiegend eingestuft.

»Sicherheitsrelevante Aufgaben«

Die Tatverdächtigen seien von iranischen Agenten für »unterschiedliche sicherheitsrelevante Aufgaben« angeworben worden, hieß es in der Mitteilung. Unter ihnen seien auch zwei Minderjährige. Die Mitglieder des Netzwerks seien sich bewusst gewesen, dass die von ihnen gelieferten Informationen die nationale Sicherheit gefährdeten und dem Feind bei Raketenangriffen auf Israel helfen könnten.

Die Mitglieder hätten Militärbasen im ganzen Land gründlich ausspioniert, vor allem Einrichtungen der Luftwaffe und Marine, außerdem Häfen, Stätten der Raketenabwehr und Energie-Infrastruktur wie ein Kraftwerk in Chadera.

Todesstrafe gefordert

Der israelische Sport- und Kulturminister Miki Sohar, der der Likud-Partei von Regierungschef Benjamin Netanjahu angehört, sprach sich nach Bekanntwerden der Informationen über den Spionagering für die Todesstrafe bei Landesverrat in Kriegszeiten aus. »Nur so können wir eine klare Abschreckung schaffen, die weitere ähnliche Fälle verhindert«, schrieb er auf der Plattform X.

Die einzige Person, die das Justizsystem Israels jemals hinrichtete, ist Adolf Eichmann, der als »Architekt des Holocaust« bekannt war. Der Mossad hatte ihn zuvor in Argentinien aufgespürt und in einer abenteuerlichen Aktion nach Israel gebracht, wo ihm der Prozess gemacht wurde.

Der Iran will Israel vernichten. Das Regime in Teheran verbreitete bereits lange vor dem 7. Oktober 2023 entsprechende Drohungen. Bereits zweimal kam es in diesem Jahr zu iranischen Angriffen auf Israel. dpa/ja

Naher Osten

Erstes offizielles Treffen zwischen Israelis und Libanesen

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will eine Grundlage für Beziehungen und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Israel und dem Libanon schaffen

 03.12.2025

Geiseldeal

»Funde« aus dem Gazastreifen stammen nicht von einer Geisel

Die Terroristen der Hamas hatten behauptet, es handele sich um die sterblichen Überreste einer Geisel. Forensiker widersprechen dem

 03.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  02.12.2025 Aktualisiert

Netanjahu fordert »entmilitarisierte Pufferzone« in Syrien

 02.12.2025

Israel

Israel erhält »Befunde« aus Gazastreifen

Israel wartet auf die Übergabe der beiden letzten getöteten Geiseln durch die Hamas. Nun ist die Rede von »Befunden«, die übermittelt worden seien. Der genaue Hintergrund ist unklar

 02.12.2025

Ehemalige Geiseln

»In Gaza war ich wie ein toter Mensch«

Der junge Israeli Alon Ohel erlebte in den Tunneln der Hamas unvorstellbare Qualen und sexuelle Gewalt. Jetzt spricht er zum ersten Mal darüber

von Sabine Brandes  02.12.2025

Berlin

Israel-Flagge vor Rotem Rathaus eingeholt

Nach mehr als zwei Jahren wurde die Fahne am Dienstag vom Mast geholt. Die Hintergründe

 02.12.2025

Westjordanland

Messer- und Autoangriff auf israelische Soldaten

Innerhalb weniger Stunden kam es zu gleich zwei Anschlägen auf Vertreter des israelischen Militärs

 02.12.2025

Tel Aviv

Was passiert nach Netanjahus Begnadigungsantrag?

Versuche, die Prozesse durch eine Absprache zu beenden, gab es bereits. Selbst die Richter regten eine Einigung an. Wie steht es um die beantragte Begnadigung?

 01.12.2025