Wissenschaft

Physik in alten Töpfen

Das Erdmagnetfeld Foto: Thinkstock

Die Abschwächung des Magnetfeldes der Erde stellt eines der größten Probleme der Welt dar. Das meinen zumindest einige Wissenschaftler. Doch eine neue Studie der Universitäten Tel Aviv und Jerusalem in Kooperation mit der University of California in San Diego meint: kein Grund zur Sorge. Als Beweis dienen antike Tontöpfe aus Judäa.

Das Magnetfeld reicht von der Erdmitte bis in den Weltraum. Der Rückgang seiner Kraft wurde zum ersten Mal vor rund 180 Jahren beschrieben. Doch die Forscher der Tel-Aviv-Universität, Erez Ben-Yosef, Oded Lipschits und Michael Millman, sowie Ron Shaar von der Hebräischen Universität in Jerusalem und Lisa Tauxe aus San Diego erläutern in ihrer Studie, dass das Feld seit Tausenden von Jahren schwankt.

Lehmziegel Die Recherche basiert auf 67 antiken Griffen von Vorratsbehältnissen, die seinerzeit mit Hitze behandelt wurden. Sie tragen königliche Stempel und sind damit zeitlich korrekt einzuordnen.

Der leitende Wissenschaftler des Tel Aviver Instituts für Archäologie, Ben-Yosef, weiß, warum Archäologie Auskunft über Physik gibt: »Gebrannter Ton, Lehmziegel, Kupferschlacke – ziemlich alles, was erhitzt wurde und dann abgekühlt ist, kann ein regelrechtes Aufnahmegerät für das Magnetfeld dieser Epoche sein. Keramik enthält winzige Mineralien, die Informationen über die magnetische Kraft sammeln, während der Ton im Ofen ist. Für die Zeitspanne, die diese Töpfe re-präsentieren, erhalten wir Auskunft über die Erde und ihr Magnetfeld.«

daten Die Daten, die bei der Analyse der Artefakte gesammelt wurden, zeigen, dass die Stärke des elektromagnetischen Kerns zwischen dem 8. und 2. Jahrhundert v.d.Z. variierte. Der Höchstwert sei in der Frühen Eisenzeit (8. Jh.) erreicht worden. Ben-Yosef erläutert, dass diese Erkenntnisse mit Ergebnissen übereinstimmen, zu denen die Gruppe 2009 gelangt sei.

Offensichtlich ist es kein außergewöhnliches Phänomen, »denn das Magnetfeld ist im vergangenen Jahrtausend oft schwächer und wieder stärker geworden«. Diese Erkenntnis, so der Wissenschaftler, stelle jüngste Berichte über ein vermindertes Erdmagnetfeld in einen Kontext.

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  21.11.2025 Aktualisiert

Palästinensischer Terror

Auch Hamas-Geisel Guy Gilboa-Dalal wurde in Gaza sexuell missbraucht

Der Täter setzte ihm ein Messer an den Hals und sagte: »Wenn du jemandem davon erzählst, bringe ich dich um.«

 21.11.2025

Tourismus

Totes Meer: »Enttäuschende Sehenswürdigkeit«

Warum bekommt ein so schöner Ort eine so miese Bewertung? Welche Touristenorte stehen noch auf der wenig ruhmreichen Liste der enttäuschendsten Urlauberziele auf der Welt?

 21.11.2025

Jerusalem

Gideon Sa’ar verurteilt steigende Terror-Renten der Palästinenser

»Die Palästinensische Autonomiebehörde hat ihre Zahlungen an Terroristen nicht eingestellt. Tatsächlich verdoppelt sie diese fast«, so der Außenminister

 21.11.2025

Meinung

Alles muss ans Licht

Eine unabhängige Untersuchungskommission über die Terroranschläge des 7. Oktober ist ein Akt von Pikuach Nefesch

von Sabine Brandes  21.11.2025

Jerusalem

US-Botschafter: Radikale Siedler nicht repräsentativ für gesamte Gemeinschaft

US-Botschafter: Israel nimmt das Problem ernst und dämmt die gewalttätigen Gruppen ein

 21.11.2025

Geiseln

»Alon – du bist nicht allein«

Der israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger Alon Ohel spielt auf dem Klavier, das eigens auf dem Platz der Geiseln für ihn aufgestellt wurde

von Sabine Brandes  20.11.2025

Gaza-Gefangenschaft überleben

»Wut zerstört dich«

Der nach mehr als zwei Jahren aus der Hamas-Gefangenschaft entlassene Avinatan Or hat eine zutiefst bewegende und motivierende Rede über Resilienz gehalten. Eine Dokumentation

von Avinatan Or  20.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025