Jerusalem

Pessach-Teilnahme per »Zoom« erlaubt

Virtuell sollten die Älteren an Pessach dabei sein, urteilten die Rabbiner – auch wenn sie nicht vom gemeinsamen Sederteller essen können. Foto: Marina Maisel

Ältere Menschen können in diesem Jahr per Videozuschaltung am traditionellen Abendessen der Familie zum Auftakt des jüdischen Pessachfestes teilnehmen. Sefardische orthodoxe Rabbiner urteilten, die Nutzung des Videokonferenzdienstes »Zoom« sei angesichts der stark eingeschränkten Bewegungsfreiheit durch die Bekämpfung des Coronavirus zulässig, wie israelische Medien am Mittwoch berichteten.

Das religionsrechtliche Urteil der Rabbiner wird von Beobachtern als bahnbrechend bezeichnet. Zu den Unterzeichnern zählt neben zahlreichen städtischen Rabbinern der frühere Vorsitzende des Jerusalemer Rabbinergerichts, Rabbiner Elijahu Abergel.

SChabbat Nach dem jüdischen Religionsrecht (Halacha) ist die Nutzung von Elektrizität oder elektrischen Geräten am Schabbat und an Feiertagen verboten. Die Rabbiner urteilten, dass in dem gegenwärtigen Ausnahmezustand die Videokonferenz für den Sederabend dennoch ausnahmsweise zulässig ist, sofern die übertragenden Geräte und das entsprechende Programm vor Beginn des Feiertags angeschaltet werden.

Als Begründung machten sie unter anderem geltend, die Technik werde zur Erfüllung einer religiösen Verpflichtung genutzt. Ferner sei es wichtig, die Verbindung zwischen den Jungen und den Großeltern zu stärken sowie gegen Depressionen, Traurigkeit und mentale Schwäche bei den Älteren vorzubeugen.

Kritik Das Urteil stieß allerdings auf Kritik unter anderem des israelischen aschkenasischen Oberrabbiners David Lau. Er bezeichnete den Entscheid laut dem Sender »Arutz Scheva« als »unverantwortlich, jenseits von absurd und ohne ein Mindestverständnis der Bedeutung eines halachischen Urteils«.

Auch der Direktor des Tzomet-Instituts, das sich um die Übersetzung jüdischen Religionsrechts in die moderne Welt bemüht, bezeichnete das Urteil demnach als »sehr gefährlich, und was Menschen darunter verstehen werden, ist noch gefährlicher«.  kna

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

Justiz

Urteil: Mehr Macht für den Justizminister

Kritiker warnen, dass die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes im Fall Sde Teiman die Tür für eine Politisierung der Strafverfolgung öffnet

von Sabine Brandes  18.11.2025

Internationaler Strafgerichtshof

Israel beantragt Aufhebung des Haftbefehls gegen Netanjahu

Auch fordert fordert Jerusalem die vollständige Enthebung von Chefankläger Karim Khan von allen Verfahren, die den jüdischen Staat betreffen

 18.11.2025

Westjordanland

Israel will gegen illegale Selbstjustiz vorgehen

Zuletzt häuften sich Angriffe radikaler Siedler. Generalstabschef Zamir: Israels Militär wird das nicht tolerieren

 17.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025

Debatte

Netanjahu: Gewalttätige Siedler sind Minderheit

Israels Premier: Die große Mehrheit der Siedler ist gesetzestreu und dem Staat gegenüber loyal

 17.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  17.11.2025

Miss-Universe-Show

Miss Israel erhält Todesdrohungen nach angeblichem Seitenblick

Auch prominente Israelis sind immer öfter mit Judenhass konfrontiert. Diesmal trifft es Melanie Shiraz in Thailand

 17.11.2025

Israel

Ex-Geisel fühlt sich »völlig im Stich gelassen«

Rom Braslavski, von der Hamas vom Novafestival verschleppt und jahrelang gequält, zieht die bittere Bilanz seiner Rückkehr

von Sabine Brandes  17.11.2025