Jerusalem

Persona non grata

Günter Grass darf nicht mehr nach Israel reisen. Foto: dpa

Jetzt hat er es doch auf sämtliche Titelseiten in Israel geschafft. Günter Grass ist mit seinem Anti-Israel-Gedicht »Was gesagt werden muss« zu Pessach in aller Munde. Zwar befinden nach wie vor die meisten, es wundere nicht, dass ein ehemaliges Mitglied der Waffen-SS aufs Übelste über den jüdischen Staat hetzt, jetzt aber schalten sich auch die Offiziellen ein. Innenminister Eli Yishai erklärte den deutschen Literaturnobelpreisträger am Sonntag zur persona non grata.

Begründung Damit ist es Grass offiziell untersagt, das Land zu betreten. »Grass’ Gedicht ist ein Versuch, die Flammen des Hasses gegen den Staat Israel und seine Bevölkerung anzufachen«, so der Minister in seiner Begründung. Weiter sagte er, die Zeilen würden die Ideen der Organisation wiedergeben, deren Teil er in der Vergangenheit war – in der Uniform der SS. »Wenn Günter Grass weiterhin seine verzerrten und falschen Werke verbreiten will, schlage ich vor, dass er dies im Iran tut, wo ihn ein Publikum mit offenen Armen erwartet.«

Dass Grass nach der Kritik aus dem In- und Ausland halbherzig zurückruderte und sagte, er habe mit seinem Gedicht nicht das gesamte Land Israel, sondern die Netanjahu-Regierung, verurteilen wollen, half ihm nicht. Zudem er die infame Behauptung stehen ließ, Israel wolle »das iranische Volk ausrotten«.

Premierminister Vor zwei Tagen bereits hatte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu Günter Grass kritisiert und deutlich gemacht, dass es das Regime des Iran sei, welches Israel mit Vernichtung droht. Und nicht, wie im Gedicht dargestellt, umgekehrt. Netanjahu hatte die Ausführungen des Deutschen als »moralisch beschämend« bezeichnet.

Beim Treffen mit dem italienischen Premier äußerte auch Außenminister Avigdor Lieberman seine Meinung: »Es ist der Ausdruck des Egoismus sogenannter westlicher Intellektueller, die das jüdische Volk ein zweites Mal auf dem Altar verrückter Antisemiten opfern wollen. Nur um ein paar Bücher mehr zu verkaufen oder Anerkennung zu erheischen«. Er rief alle europäischen Regierungschefs auf, jegliche Auswüchse von Antisemitismus sofort zu verurteilen und im Keim zu ersticken.

Militär

Israels neue Laserwaffe »Iron Beam« ist da

Das Abwehrsystem »Eiserner Strahl« ist an die IDF übergeben worden

von Sabine Brandes  28.12.2025

Hintergrund

Die Zukunft von Nahost auf der Tagesordnung

Der israelische Premierminister Netanjahu reist am Sonntag nach Mar-a-Lago, um US-Präsident Trump zu treffen

von Sabine Brandes  28.12.2025

Diplomatie

Israel erkennt Somaliland als Staat an

Die Anerkennung erfolge »im Geiste der Abraham-Abkommen«, hieß es in einer Mitteilung des Büros von Benjamin Netanjahu

 28.12.2025 Aktualisiert

Sexualisierte Gewalt

Ex-Geisel: »Ich dachte, ich werde für immer ihre Sexsklavin sein«

Fast ein Jahr nach ihrer Freilassung spricht die junge Israelin Romi Gonen zum ersten Mal über ihre zutiefst verstörenden Erlebnisse in Gaza

von Sabine Brandes  26.12.2025

Israel

Zwei Tote bei Terrorangriff mit Auto und Messer

Palästinenser rammte Passanten mit seinem Auto und stach auf Frau ein – ein Sicherheitsmann schoss auf den Attentäter und verletzte ihn

 26.12.2025

Israel

Winterwarnungen und das Warten auf Schnee

Am Samstag zieht ein stärkeres Tiefdruckgebiet auf, begleitet von Starkregen, starken Winden und spürbarer Kälte

von Sabine Brandes  26.12.2025

Gazastreifen

Erneut tödlicher Zwischenfall

Israels Armee: Zwei Terroristen wurden getötet, die eine »unmittelbare Bedrohung« dargestellt hätten

 26.12.2025

ANU-Museum Tel Aviv

Jüdische Kultobjekte unterm Hammer

Stan Lees Autogramm, Herzls Foto, das Programm von Bernsteins erstem Israel-Konzert und viele andere Originale werden in diesen Tagen versteigert

von Sabine Brandes  25.12.2025

Sicherheit

Katz sagt erneut, Israel werde nicht komplett aus Gaza abziehen

Nach Kritik nach ähnlichen Äußerungen war der Verteidigungsminister zunächst zurückgerudert. Nun erklärt er: »Ich lege nie den Rückwärtsgang ein«

 25.12.2025