Besuch

Papstreise beendet

Lehitraot: Papst Franziskus verabschiedet sich von Israel. Foto: Flash 90

Er drehte sich noch einmal um und winkte zum Abschied. Dann stieg Papst Franziskus in die EL-AL-Maschine, die ihn wieder in den Vatikan brachte. Am Montagabend endete die historische Nahost-Reise des Pontifex. Nach einer Stippvisite in Jordanien und einem Stopp in Bethlehem hatte er sich zwei Tage lang in Jerusalem mit Politikern und geistigen Würdenträgern aller monotheistischen Religionen getroffen.

Der Papst hatte ein voll gepacktes Programm auf seiner ersten Reise durch Israel. Er besuchte heilige Stätten des Islam, des Christen- und des Judentums, legte Kränze auf Herzls Grab sowie in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem nieder.

Politik Anders als bei seinen Vorgängern war dieser Besuch zudem durchaus politisch. Franziskus ließ keine Gelegenheit aus, die Bedeutung eines Friedens zwischen Israelis und Palästinensern zu preisen. Er lud sogar die Präsidenten beider Seiten, Schimon Peres und Mahmud Abbas, zu einem gemeinsamen Gebet für den Frieden in den Vatikan ein. Beide Politiker nahmen die Einladung an.

Franziskus war auch für Überraschungen gut. In Abweichung vom offiziellen Programm machte er am Sonntag an der Mauer in Bethlehem halt und ging einen Tag darauf an eine Gedenktafel für israelische Opfer von palästinensischen Terroranschlägen.

Vor seinem Abflug hatte er sich noch mit Premier Benjamin Netanjahu und Peres zu Gesprächen getroffen. Der Regierungschef erklärte dem Papst, dass die Mauer gebaut wurde, um weiteren Terror zu verhindern. Durch sie seien Leben gerettet worden. Er freue sich allerdings bereits auf den Tag, an dem der Terror endet und kein Schutzwall mehr benötigt werde.

Friedensgebet Bei seiner Zusammenkunft mit den beiden Oberrabbinern Israels, dem aschkenasischen David Lau und dem sefardischen Yitzhak Yosef, betonte der Papst die Bedeutung der Verständigung zwischen den Religionen. Den Fortschritt in der Beziehung zwischen Juden und Christen nannte Franziskus »ein echtes Gottesgeschenk«.

Sichtlich wohl zu fühlen schien sich der Pontifex beim Treffen mit Peres. Zu dessen Ehren kreierte er sogar spontan einen Segen: »Mit meiner Fantasie will ich einen neuen Segen erfinden. Gesegnet sei der, der das Haus von einem guten und weisen Mann betritt.«

Dann versicherte er, für das Land zu beten. »Herr Präsident, ich werde für die Institutionen von Israel und seine Bürger beten. Besonders werde ich weiterhin Gott um Frieden bitten und alles, was direkt mit Frieden in Verbindung steht: Sicherheit, Wohlstand und Brüderlichkeit«.

Reaktion

Israel reagiert auf Jemens Raketenangriffe

Nach einem Angriff nahe dem Flughafen von Tel Aviv drohte Israel mit heftigen Reaktionen gegen die Huthi im Jemen. Nun treffen israelische Luftangriffe unter anderem die Hafenstadt Hudaida

von Amira Rajab  05.05.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  05.05.2025

Israel

Ex-Geisel beschuldigt Fitness-Trainer der Vergewaltigung

Der Mann soll versprochen haben, Mia Schem mit einem Hollywood-Produzenten bekannt zu machen

 05.05.2025

Bildung

»Lage an Schulen eine Katastrophe«

Weil ihnen das Gehalt gekürzt werden soll, gehen Lehrer im ganzen Land auf die Straße. Ultraorthodoxe Schulen sind von den Sparmaßnahmen nicht betroffen

von Sabine Brandes  05.05.2025 Aktualisiert

Nahost

Israel soll Einnahme des Gazastreifens planen

Verteidigungsminister Katz hatte bereits gesagt, Israels Soldaten sollten in allen im Gazastreifen eroberten Gebieten die Kontrolle behalten. Nun geht das Sicherheitskabinett einen Schritt weiter

 05.05.2025

Hilfslieferungen

»Wir können den Gazastreifen nicht aushungern«

Israels Armee-Chef Ejal Zamir geriet bei der Sitzung des Sicherheitskabinetts in einen hitzigen Streit mit Polizeiminister Itamar Ben-Gvir über humanitäre Hilfen für Palästinenser

 05.05.2025

Jerusalem

Bericht: Netanjahu frustriert über Trumps Nahost-Politik

Seine Vorbehalte äußert der Ministerpräsident laut »Israel Hayom« nur privat. Das Verhältnis zeigt erste Risse

 05.05.2025

Gaza

Israel will Offensive gegen Hamas verschärfen, Reservisten eingezogen

Der Druck auf die Hamas wird erhöht, Hilfsgüter sollen wieder in den Küstenstreifen eingeführt werden dürfen

 05.05.2025

Weltenbummler

Luca Pferdmenges ist der »German Travel Guy« mit gutem Geschmack

Er kennt 195 Länder und weitaus mehr Städte. Welche ist wohl seine Lieblingsstadt auf diesem Planeten?

von Frank Christiansen  05.05.2025