Es war eine ebenso ungewöhnliche wie bewegende Hilfe von Mutter zu Mutter: Eine Palästinenserin verletzte sich bei einem Unfall schwer und wurde in ein Krankenhaus in Jerusalem gebracht. Ihr vier Monate altes Baby schrie vor Hunger - und wollte kein Fläschchen nehmen, wie die Hadassah-Klinik mitteilte.
Daraufhin habe eine jüdische Krankenschwester das Kind kurzerhand an die eigene Brust gelegt und gestillt. »Ich habe sofort gesehen, wie hungrig die Kleine war«, erzählte die Krankenschwester Jael Cohen, die selbst ein einjähriges Kleinkind hat.
Sie habe die Tante des Babys aber zuvor um Erlaubnis gebeten. Die Schwester der Verletzten sagte den Angaben zufolge: »Wir waren sehr erleichtert, als das Baby nach mehreren Stunden Hunger und Weinen endlich getrunken hatte.« Sie seien der Krankenschwester sehr dankbar.
»Nicht jede Frau hätte das getan, es ist nicht leicht, ein Kind zu stillen, das nicht das eigene ist.« Nun hoffe man auf die rasche Genesung der Mutter, die bei dem Unfall nahe Hebron im Westjordanland am Samstag mehrere Knochenbrüche erlitten habe. dpa/ja