Krieg

»Unser Schmerz macht uns nicht blind für das Leid anderer«: Palästinenser in Gaza zeigen Fotos getöteter israelischer Kinder

Auf den Bildern zu sehen sind unter anderem Kfir und Ariel Bibas. Die Jungen waren gemeinsam mit ihrer Mutter Schiri aus Israel entführt worden. Sie wurden von der Hamas in Geiselhaft ermordet.  Foto: picture alliance / newscom

Palästinenser im Gazastreifen haben laut einer israelisch-arabischen Friedensinitiative bei Mahnwachen Fotos von israelischen Kindern gezeigt, die beim Hamas-Massaker am 7. Oktober getötet worden waren. Auch Eltern, die durch den Gaza-Krieg selbst Kinder verloren haben, hätten sich an der Aktion beteiligt, teilte die Organisation »Standing Together« auf der Plattform X mit.

Wie viele Menschen an den stillen Protesten teilnahmen, war zunächst unklar. Im Gazastreifen gibt es nur sehr selten Demonstrationen.

Die Kundgebungen seien inspiriert gewesen von Aktionen in Israel, bei denen Demonstranten Fotos von im Gaza-Krieg getöteten Kindern zeigten, hieß es weiter.

Die israelisch-arabische Organisation veröffentlichte auch Aufnahmen von einigen Palästinensern, die sie mit Fotos der Kinder und teils vor Häuserruinen im Gazastreifen zeigen. Auf den Bildern zu sehen sind unter anderem Kfir und Ariel Bibas. Die Jungen waren gemeinsam mit ihrer Mutter Schiri aus Israel entführt worden. Sie wurden von der Hamas in Geiselhaft ermordet. 

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Die Mutter und die beiden Kinder waren auch deutsche Staatsbürger. Kfir war zum Zeitpunkt seiner Entführung und seines Todes noch ein Baby, sein Bruder Ariel vier Jahre alt.

Die Palästinenser, die an der ungewöhnlichen Aktion teilnahmen, fordern laut »Standing Together« ein Ende des Gaza-Kriegs, die Freilassung aller aus Israel entführter Geiseln sowie ein Ende der Tötung von Zivilisten auf beiden Seiten. Auch drei Kinder des Veranstalters der Mahnwachen im Gazastreifen sind laut der israelisch-arabischen Friedensinitiative im Gaza-Krieg getötet worden.

»Unser Schmerz macht uns nicht blind für das Leid anderer«, sagte er den Angaben nach. »Wir trauern mit jeder jüdischen, christlichen oder muslimischen Familie, die in diesem Krieg ein Kind verloren hat.« dpa

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