Massaker von München

Olympia 72: Israelischer Minister bei Gedenkstunde

Israels Wirtschaftsminister Nir Barkat Foto: Copyright (c) Flash 90 2023

Am offiziellen Gedenkort für die Opfer des auch als »Massaker von München« bekannten palästinensischen Terroranschlages bei den Olympischen Spielen 1972 im Olympiapark sowie am Flugplatz Fürstenfeldbruck wurde am Dienstag der elf ermordeten israelischen Sportler und des deutschen Polizisten Anton Fliegerbauer gedacht. Unter den Teilnehmern in Fürstenfeldbruck befand sich Israels Wirtschafts- und Industrieminister Nir Barkat.

13 Jahre alt sei er gewesen, als er die schreckliche Nachricht gehört habe, so das israelische Regierungsmitglied: »Ich fühlte Schmerz und Wut, wie ich sie nie zuvor empfunden hatte. Als ich am Morgen in meiner Schule ankam, erinnere ich mich, dass die ganze Schule, das ganze Land trauerte und weinte.«

Trauma Das Ereignis sei nicht nur eine Tragödie für Israel, sondern auch für Deutschland und die gesamte freie Welt gewesen, »ein Trauma, das den Kern unserer jüdischen und israelischen Identität getroffen hat, besonders wenn man bedenkt, dass es hier in Deutschland geschah, mit der starken, schmerzhaften Erinnerung an den Holocaust im Hintergrund«, sagte Barkat.

»Deutschland gilt als ein wahrer Freund Israels, so sehen wir das in Israel«, so der Minister. »Eine Nation, die bereit ist, mit uns zusammenzuarbeiten in unserem ständigen Kampf gegen den Terrorismus und gegen diejenigen, die versuchen, das zerbrechliche Gefüge des Lebens auf der ganzen Welt zu zerstören.«

Mit dem Abkommen über den Kauf des israelischen Raketenabwehrsystems »Arrow 3« durch die Bundesrepublik sei die Partnerschaft der beiden Länder zusätzlich gefestigt worden, sagte Nir Barkat.

Drama Auch Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, war in Fürstenfeldbruck. Sie sagte in einem Interview des Bayerischen Rundfunks, es sei ihr wichtig, dass das furchtbare Drama in Erinnerung bleibe, »damit die Leute wissen, was Menschen Menschen antun können.« Das Attentat habe keine Menschen getroffen, die in den Krieg gezogen seien, sondern Menschen, »die im Trainingsanzug gekommen waren«.

Der Sohn des damals ebenfalls getöteten Beamten Fliegerbauer sagte bei der Gedenkzeremonie am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck, die Tat habe seine Familie zerstört, als er vier Jahre alt gewesen sei, und Wunden gerissen, die bis heute nachwirkten.

Die stellvertretende Generalkonsulin des Staates Israel für Süddeutschland, Kasa Bainesai-Harbor, war Teil der Gedenkfeier in München.

Am 5. September 1972 überfielen Mitglieder der palästinensischen Terrorgruppe »Black September« die israelische Olympiamannschaft im Olympischen Dorf und ermordeten zwei Mitglieder. Am 6. September, also heute vor 51 Jahren, töteten sie weitere neun Sportler am Flugplatz.

Bei den israelischen Opfern handelt es sich um David Mark Berger, Ze’ev Friedman, Yossef Gutfreund, Eliezer Halfin, Josef Romano, André Spitzer, Amitzur Schapira, Kehat Shorr, Mark Slavin, Yakov Springer und Mosche Weinberg.

Israel

»Ich bin immer noch seine Verlobte«

Wenige Monate bevor Hadar Goldin 2014 von der Hamas ermordet und sein Leichnam in Gaza festgehalten wurde, hatte er sich verlobt. Wie geht es seiner damaligen Braut heute, da Goldin endlich nach Hause gekommen ist?

 16.11.2025

Jerusalem

Nach Streit: Zionistischer Weltkongress einigt sich

Zwei Wochen lang zogen sich die Verhandlungen in dem globalen jüdischen Gremium hin. Nun gibt es ein Abkommen, das der Mitte-links-Block als Sieg für sich wertet

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Gaza

Hamas kontrolliert zunehmend wieder den Lebensmittelmarkt

Zu dem Versuch der Hamas, ihre Macht in Gaza wieder zu stärken, gehören auch Überwachung und Sondergebühren, so ein Agenturbericht

 16.11.2025

Israel

Haie vor Hadera

Warmes Abwasser aus einem Kraftwerk lockt im Winter die Fische an die Küste. Wissenschaftler fordern nun einen saisonalen Schutz, um gefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier zu vermeiden

von Sabine Brandes  15.11.2025

Meinung

Israel: Keine Demokratie ohne Pressefreiheit

Den Armeesender abschalten? Warum auch jüdische Journalisten in der Diaspora gegen den Plan von Verteidigungsminister Katz protestieren sollten

von Ayala Goldmann  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Geiseldeal

Hamas übergibt Leichnam von Meny Godard

Der 73-jährige Großvater wurde am 7. Oktober im Kibbuz Be’eri von Terroristen der Hamas ermordet und in den Gazastreifen entführt

 14.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Waffenruhe

Hamas und Islamischer Dschihad wollen Geisel-Leichnam übergeben

Die Terroristen haben noch die sterblichen Überreste von vier Geiseln in ihrer Gewalt

 13.11.2025