UNRWA-Terror-Skandal

»Nur die Spitze des Eisbergs«

Videoaufnahmen zeigen dem israelischen Verteidigungsministerium zufolge wie Faisal Ali Mussalem Al Naami bei den Massakern mitgemacht haben soll. Der Beschuldigte ist Sozialarbeiter bei der UNRWA Foto: screenshot

Israel hat die Reaktion der Vereinten Nationen auf Erkenntnisse, wonach Mitarbeiter ihres Palästinenserhilfswerkes UNRWA an den Massakern vom 7. Oktober 2023 beteiligt waren, scharf kritisiert. Die angekündigte Entlassung von neun Bediensteten reiche bei weitem nicht aus, so der Tenor.

Der entsprechende UNO-Bericht, der auch Generalsekretär António Guterres zugegangen sei, belege, dass Israel in Hinblick auf die UNRWA stets recht gehabt habe, erklärte Botschafter Amir Weissbrod, der im Jerusalemer Außenministerium für die UNO und andere internationale Organisationen zuständig ist.

»In den vergangenen Wochen haben die IDF einige UNRWA-Schulen angegriffen, die von Terroristen genutzt wurden«, schrieb Weissbrod in sozialen Medien. »Hat die UNRWA oder deren Chef Philippe Lazzarini Israel auch nur einmal hinsichtlich des Bruchs des Neutralitätsgrundsatzes in den Einrichtungen kontaktiert? Natürlich nicht.«

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Terror-Chat und Israelhass

»Wie immer wird die Herangehensweise der drei Affen gewählt«, so Botschafter Weissbrod. »Das Wort Hamas ist ein Tabu und Israel ist natürlich an allem schuld.«

Nach dem 7. Oktober hatte Israel Beweise vorgelegt, die eine Beteiligung von UNRWA-Mitarbeitern am Terror dieses Tages belegen. Auch war ein Chat-Raum aufgetaucht, in dem die Attacken des palästinensischen Terrors gefeiert wurden. Tausende UNRWA-Bedienstete waren Mitglieder dieses Diskussionsforums.

Schon vor dem 7. Oktober war Israelhass unter UNRWA-Mitarbeitern immer wieder belegt worden. Dieser war auch in den Inhalten von Schulbüchern der UNRWA sichtbar. Die UNO-Unterorganisation betreibt in den palästinensischen Gebieten und im Libanon insgesamt 706 Schulen für über 540.000 Schüler.

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»Wahrheit kommt ans Tageslicht«

Auch Oren Marmorstein, der Sprecher des Außenministeriums, nahm Stellung. Der jüngste Bericht der Vereinten Nationen, in dem es auch hieß, neun UNRWA-Mitarbeiter seien entlassen worden, da sie »möglicherweise« an den Angriffen vom 7. Oktober beteiligt gewesen seien, enthalte zu wenig Inhalt und sei zu spät veröffentlicht worden. Immerhin komme aber nun die Wahrheit ans Tageslicht.

»Die Untersuchung des UN-Büros für interne Aufsicht (OIOS) beweist, dass die Angaben Israels über die Beteiligung von UNRWA-Mitarbeitern an dem Massaker vom 7. Oktober glaubwürdig und wahr sind«, so Marmorstein. »Und das ist nur die Spitze des Eisbergs.«

Er erklärte, auch andere UNRWA-Bedienstete seien am Massaker vom 7. Oktober beteiligt gewesen. Sie seien Mitglieder der Hamas sowie des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) und müssten sofort entlassen werden, schrieb Oren Marmorstein. »Die UNO darf die Angelegenheit nicht unter den Teppich kehren.«

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Absichtliche Verzögerung

»Das Phänomen ist jedoch viel gravierender: Viele Hunderte von UNRWA-Mitarbeitern sind Hamas- und PIJ-Aktivisten. In der Zwischenzeit hat Israel den Vereinten Nationen eine weitere Liste von hundert UNRWA-Mitarbeitern übergeben, die Hamas-Aktivisten sind.« Aber die UNO verzögere die Bearbeitung der Fälle absichtlich.

In Zusammenhang mit der UNRWA schrieb Marmorstein von einem »verfaulten Baum«, der »vollständig durch terroristische Mitarbeiter infiziert ist«. Er rief die Geberländer auf, keine Mittel mehr an das Flüchtlingshilfswerk zu überweisen und forderte, die UNRWA müsse durch andere Organisationen ersetzt werden.

IDF-Sprecher Nadav Shoshani wies darauf hin, dass die Beweise für die Terrorbeteiligung von UNRWA-Angestellten, die Israel vorgelegt habe, natürlich nicht »erfunden« gewesen seien und wandte sich direkt an die Organisation: »Ihre ›Hilfsorganisation‹ hat sich offiziell auf eine neue Stufe des Abstiegs begeben. Es ist an der Zeit, dass die Welt ihr wahres Gesicht sieht«, erklärte er.

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