Vermisst!

Nicht enden wollender Alptraum

Idan Shtivi Foto: Sabine Brandes

Vermisst!

Nicht enden wollender Alptraum

Idan Shtivi wurde in Hamas-Geiselhaft 29 Jahre alt

von Sabine Brandes  30.08.2024 08:48 Uhr

Idan Shtivi kam am 7. Oktober um sechs Uhr morgens zur Nova-Party im Süden Israels, um die Veranstaltung zu fotografieren. Eine Stunde später rief er seine Freundin in Tel Aviv an, um ihr vom massiven Raketenbeschuss aus Gaza zu berichten. Er werde das Gelände jetzt verlassen und zu ihr nach Hause kommen, sagte er. Doch der damals 28-Jährige kam nie an.

Wie Zeugen später berichteten, sei Shtivi mit zwei Freunden in seinem Auto weggefahren, wurde aber auf der Straße Richtung Norden von Hamas-Terroristen aufgehalten. Er schaffte es, ihnen zu entkommen, wendete und fuhr Richtung Süden. Doch habe er an einem Punkt die Kontrolle über das Fahrzeug verloren und sei gegen einen Baum geprallt. Das Auto wurde am Unfallort voller Einschusslöcher und Blut vorgefunden. Die Leichen seiner Freunde wurden identifiziert. Shtivi sei als Geisel nach Gaza verschleppt worden, teilten die Sicherheitskräfte mit.

»Ein Deal, der alle zurückbringt«

Der Student der Umweltwissenschaften lebt in Tel Aviv und wollte gerade mit seiner Freundin und seinem Hund in eine neue Wohnung ziehen. Shtivi ist Naturliebhaber, ein Camping- und Musikfan und wird von seiner Familie als einfallsreicher Mensch beschrieben, der auch unter extremen Bedingungen überleben könne. Er habe geplant, im Energiesektor zu arbeiten, um den Klimawandel zu bekämpfen, und wollte sich einem Freiwilligenprogramm in Afrika anschließen.

Hila und Omri Shtivi, Idans Geschwister, entschuldigten sich an seinem 29. Geburtstag Anfang Juni dafür, dass er an seinem Ehrentag noch nicht in Freiheit sei. Das Leben, sagten sie, sei wie ein nicht enden wollender Albtraum.

Die Geiseln zu befreien, sei eine moralische Frage, betont Omri Shtivi. »Sie warten darauf, nach Hause zurückzukehren.« Doch militärische Operationen würden nicht alle zurückbringen, das könne nur ein Abkommen, macht er klar. »Ein Deal, der alle zurückbringt, ohne Soldaten zu gefährden.«

ANU-Museum Tel Aviv

Jüdische Kultobjekte unterm Hammer

Stan Lees Autogramm, Herzls Foto, das Programm von Bernsteins erstem Israel-Konzert und viele andere Originale werden in diesen Tagen versteigert

von Sabine Brandes  25.12.2025

Sicherheit

Katz sagt erneut, Israel werde nicht komplett aus Gaza abziehen

Nach Kritik nach ähnlichen Äußerungen war der Verteidigungsminister zunächst zurückgerudert. Nun erklärt er: »Ich lege nie den Rückwärtsgang ein«

 25.12.2025

Israel

US-Botschafter: Iran zieht falsche Lehren aus Angriffen auf Atomanlagen

»Ich hoffe, sie haben die Botschaft verstanden, aber offenbar haben sie sie nicht vollständig verstanden«, sagte Mike Huckabee

 25.12.2025 Aktualisiert

Spionage-Verdacht in Israel

Ex-Premier Bennett im Visier des Iran

Ein israelischer Staatsbüger soll den einstigen Ministerpräsidenten Naftali Bennett ausspioniert haben. Dem Verdächtigen steht eine Anklage bevor

von Sabine Brandes  25.12.2025

Israel

Regierung will Waffenproduktion des Landes ausbauen

Laut Premier Netanjahu ist dafür eine Summe von 93 Milliarden Euro vorgesehen – Lehre aus Rüstungsbeschränkungen verbündeter Staaten

 25.12.2025

Kurznachrichten

Mauer, Vorwurf, Erdgas

Meldungen aus Israel

von Sophie Albers Ben Chamo  24.12.2025

Statistik

Zahl der Christen in Israel leicht gestiegen

Jüdische und muslimische Familien haben im Vergleich zu christlichen mehr Kinder

 24.12.2025

Israel

Zu Weihnachten kehren die Touristen zurück

Das Tourismusministerium rechnet im Dezember mit 130.000 ausländischen Besuchern, viele von ihnen christliche Pilger

von Sabine Brandes  24.12.2025

Basketball

FC Bayern München verliert gegen Hapoel Tel Aviv

Gegen das derzeit beste Team der Euroleague kassiert der deutsche Meister im heimischen SAP Garden mit 72:82 (32:44) eine Niederlage

 24.12.2025