Mossad

Neuer Chef vorgestellt

Hat 30 Jahre Erfahrung in der Geheimdienstarbeit: Yossi Cohen Foto: Flash 90

Im Volksmund werden sie »Schu-Schus« genannt, weil sie bei Fragen nach ihrer Tätigkeit meist den Finger auf die Lippen legen und abwinken: die Männer und Frauen des israelischen Auslandsgeheimdienstes. Jetzt bekommt der Mossad einen neuen Leiter. Premierminister Benjamin Netanjahu ernannte am Montagabend Yossi Cohen.

Er folgt Tamir Pardo auf dem Chefsessel, dessen Amtszeit im Januar nach fünf Jahren ausläuft. Cohen ist 54 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Vor seiner Ernennung war er der Leiter des nationalen Sicherheitsrates und nationaler Sicherheitsberater des Ministerpräsidenten. Davor war er stellvertretender Leiter des Mossad.

Kandidaten Cohen stach zwei weitere Kandidaten aus, zum einen den ehemaligen Vize des Geheimdienstes, Ron Ben-Barak, zum anderen den amtierenden Zweiten in der Behörde, der aus Sicherheitsgründen nur mit »N« bezeichnet werden darf. Netanjahu bezeichnete die Entscheidung als »außerordentlich schwierig, weil alle drei herausragend und talentiert sind«.

»Die Männer und Frauen im Mossad«, so Netanjahu weiter, »operieren rund um die Uhr, das ganze Jahr über. Sie arbeiten außergewöhnlich gewagt, mit großartiger Fantasie, und manchmal riskieren sie ihr Leben. Sie tun das, um die Sicherheit Israels gegen die Bedrohung durch Terror, den Iran und andere zu gewährleisten.«

Diplomatie Der Mossad sei sowohl eine Operations- als auch eine Geheimdienstagentur, erläuterte er. »Doch er ist auch eine Agentur, die oft den Weg zu diplomatischen Beziehungen ebnet, vor allem in Ländern, mit denen wir keine offiziellen Verbindungen haben. Daher habe ich bei meiner Benennung diese drei Faktoren in Betracht gezogen und den geeigneten Mann ausgesucht – damit der Mossad einer der besten Geheimdienste der Welt bleibt.«

Cohen hat 30 Jahre Erfahrung in der Geheimdienstarbeit. Als einstiger Leiter der Tzomet-Einheit war er für die Rekrutierung und das Agieren der Agenten zuständig. Er selbst war an verschiedenen sensiblen diplomatischen und sicherheitstechnischen Missionen beteiligt. Cohen und seine Abteilung wurden für ihre Arbeit gewürdigt, als sie den prestigeträchtigen Israel-Verteidigungspreis verliehen bekamen.

Diplomatie

Israel berät sich mit Griechenland und Zypern

Israel, Griechenland und Zypern wollen noch enger kooperieren – von Verteidigung bis Energie. Grund dafür ist auch die israelfeindliche Haltung der Türkei

 22.12.2025

Jerusalem

Israel will Armeesender schließen - Protest der Opposition

Ist die angestrebte Schließung nur der Anfang? Vor der Wahl im kommenden Jahr sieht der Oppositionschef die Meinungsfreiheit in Gefahr

 22.12.2025

7. Oktober

Netanjahu soll Untersuchungskommission auswählen

Scharfe Kritik am neuen Gesetzesvorschlag zu den israelischen Versäumnissen vor dem verheerenden Hamas-Massaker

von Sabine Brandes  22.12.2025

Internet

Völkermord-Vorwurf in Wikipedia-Eintrag zu Israel als Fakt dargestellt

In der Enzyklopädie heißt es ausdrücklich, Israel begehe einen Genozid an den Palästinensern. Die deutsche Version ist ebenfalls parteiisch

 22.12.2025

Gedenken

Die letzte Kerze für die letzte Geisel

»Wo ist unser Rani«, rufen die Angehörigen von Ran Gvili verzweifelt und fordern die Rückführung seiner Leiche

von Sabine Brandes  22.12.2025

Medienbericht

Israel soll die USA vor erneuten Angriffen des Iran gewarnt haben

Die Wahrscheinlichkeit dafür soll unter 50 Prozent liegen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will derweil Präsident Donald Trump militärische Handlungsoptionen präsentieren

 22.12.2025

Tel Aviv

Lindsey Graham fordert Erhöhung des Drucks auf die Hamas

Der Senator sagt, die Regierungen in Washington und Jerusalem müssten der palästinensischen Terrororganisation ein Ultimatum setzen und damit drohen, »Israel auf sie loszulassen«, falls es keine Bewegung gebe

 22.12.2025

Tel Aviv

6. Oktober 2023: Armee ignorierte Geheimdienst-Infos über bevorstehenden Terrorangriff

Am Vorabend des Hamas-Massakers vom 7. Oktober haben die IDF laut KAN einen Warnhinweis erhalten, diesen jedoch nicht als akute Bedrohung eingestuft

 22.12.2025

Gaza

Das Problem mit der Entwaffnung

Die Hamas weigert sich strikt, die Waffen niederzulegen. Was Zustimmung in der palästinensischen Bevölkerung findet und den Friedensplan stocken lässt

 21.12.2025 Aktualisiert