Politik

Netanjahu wieder aus Krankenhaus entlassen

Oppositionsführer Benjamin Netanjahu (Likud) Foto: Flash90

Jedes Jahr behandeln Rettungskräfte in Israel an Jom Kippur Hunderte Menschen wegen Unwohlsein oder Dehydrierung während des 25-stündigen Fastens. An diesem Versöhnungstag war eine bekannte Persönlichkeit darunter. Oppositionsführer Benjamin Netanjahu wurde am Mittwoch ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem er sich während des Gebets in der Synagoge unwohl gefühlt hatte.

TESTS Einige israelische Medien berichteten auch, dass Netanjahu über Schmerzen in der Brust geklagt habe. Er wurde jedoch am Folgetag nach ausgiebigen Tests aus dem Shaarei-Zedek-Krankenhaus in Jerusalem entlassen, heißt es aus Netanjahus Büro. Das dankte dem medizinischen Personal und ließ wissen: »Alle Testergebnisse sind völlig normal.«

Noch am Mittwochabend hatte sein Leibarzt Entwarnung gegeben und nach einer Untersuchung vor Ort gesagt, dass es ihm jetzt besser gehe. Dennoch ließ sich Netanjahu »zur Sicherheit und um alle Zweifel auszuräumen« ins Krankenhaus einweisen. Am Morgen darauf verkündete der Arzt: »Er sieht exzellent aus und ist nicht einmal blass.«

»Er sieht exzellent aus und ist nicht einmal blass.«

behandelnder Arzt von benjamin netanjahu

Auch Netanjahu persönlich ließ die Israelis am Abend wissen, dass er sich gut fühle. Auf Twitter schrieb er: »Ich danke allen für die Unterstützung und Liebe«. Und er fügte den traditionellen Wunsch des höchsten jüdischen Feiertags an: »Gmar Chatima Towa« – Mögest du in das Buch des Lebens eingetragen werden.

Der amtierende Premierminister Yair Lapid von der Zentrumspartei Jesch Atid hatte Netanjahu kurz nach dem Ende von Jom Kippur ebenfalls in den sozialen Netzwerken gute Besserung gewünscht.

MORGENJOGGING Netanjahus Büro bestätigte am Donnerstag, dass er wieder »voll im Einsatz« sei und auf dem Weg zu seinem Morgenjogging. Ein Foto von sich beim Lauf mit einem Lächeln auf dem Gesicht postete der Vorsitzende des Likud auf seinem Twitter-Account mit den Worten: »Zurück zur Routine«.

Die besteht in erster Linie darin, Wahlkampf zu betreiben. Denn am 1. November sind die Israelis wieder einmal aufgerufen, ihre Stimmen für ein neues Parlament abzugeben. Derzeit sagen die meisten aktuellen Umfragen wieder eine Patt-Situation hervor.

Das war bereits das Ergebnis der vergangenen drei Knessetwahlen. Eine sichere Mehrheit gibt es damit den Voraussagen zufolge weder für ein Bündnis aus Mitte-Links-Parteien mit Lapid noch für den Block aus rechtsgerichteten und religiösen Parteien um Netanjahu. Der hatte allerdings eins in diesen Tagen sicher: die Schlagzeilen.

Berlin

»BILD«: Hinweis auf Ausspähung von deutschen Juden durch den Iran kam vom Mossad

Die Hintergründe

 01.07.2025

Meinung

Kontrollverlust im Westjordanland

Immer wieder ziehen radikale Siedler marodierend durch palästinensische Ortschaften. Nun machen sie nicht einmal mehr vor Soldaten der eigenen Armee Halt

 01.07.2025

Washington D.C.

Trump will Netanjahu am Montag treffen

Der US-Präsident und der israelische Ministerpräsident wollen über den Gazastreifen und den Iran sprechen

 01.07.2025

Nahost

Israel: Wir stehen kurz vor Abschluss des Einsatzes in Gaza

US-Präsident Donald Trump sagte jüngst, dass es bald im Gaza-Krieg eine Waffenruhe geben könnte. Auch Israels Verteidigungsminister Katz äußert sich nun optimistisch

 30.06.2025

Krieg

»Unser Schmerz macht uns nicht blind für das Leid anderer«: Palästinenser in Gaza zeigen Fotos getöteter israelischer Kinder

Bei Mahnwachen im Gazastreifen fordern Palästinenser mit einer ungewöhnlichen Aktion Frieden für Nahost. Die Gaza-Anwohner fordern auch die Freilassung aller aus Israel entführten Geiseln

 30.06.2025

Nahost

Kreise: Syrien und Israel sprechen über »Sicherheitsvereinbarungen«

Offiziell befinden sich Israel und Syrien im Kriegszustand. Die neue Führung in Damaskus zeigt sich offen, das zu ändern. Aus Kreisen in Syrien heißt es, es gebe direkte Gespräche

 30.06.2025

Westjordanland

Siedlergewalt gegen Soldaten eskaliert

Jüdische Extremisten greifen Armeebasis an und zünden millionenteure Sicherheitsanlage zur Terrorverhinderung an

von Sabine Brandes  30.06.2025

Meinung

»Ha’aretz«: Stimmungsmache gegen Israel

In den vergangenen Jahren hat die israelische Zeitung mehrfach Falschbehauptungen oder verzerrte Darstellungen in Umlauf gebracht hat - mit weitreichenden Folgen

von Jacques Abramowicz  30.06.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Zunächst einmal müssen wir die Geiseln befreien«

Eine Äußerung des Premierministers deutet darauf hin, dass es eine Verschiebung der israelischen Prioritäten im Krieg gegen die Hamas gibt. Die Hintergründe

 30.06.2025