Israel

Netanjahu dementiert Berichte über nahende Waffenruhe

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Foto: Flash90 2024

Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten hat einen Bericht dementiert, demzufolge Benjamin Netanjahu grünes Licht für eine Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz gegeben haben soll. »Der Bericht über eine Waffenruhe ist falsch«, hieß es in der Mitteilung. »Es handelt sich um einen US-französischen Vorschlag, auf den der Ministerpräsident noch nicht einmal reagiert hat.« 

Der israelische TV-Sender N12 hatte unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Mitarbeiter Netanjahus berichtet, eine Waffenruhe solle Verhandlungen über eine dauerhafte Vereinbarung ermöglichen. 

Auch ein Bericht des Senders, Netanjahu habe die Armee angewiesen, die Angriffe im nördlichen Nachbarland zu verringern, sei »das Gegenteil von der Wahrheit«, teilte das Büro ferner mit. »Der Ministerpräsident hat die Armee angewiesen, den Kampf mit voller Kraft fortzusetzen.« 

Seine ultrarechten Koalitionspartner waren kurz nach dem Bericht von N12 Sturm gegen die mögliche Waffenruhe gelaufen: »Der Kampf im Norden darf nur auf eine Art enden: mit der Zerstörung der Hisbollah und ihren Fähigkeiten, den Einwohnern des (israelischen) Nordens Schaden zuzufügen«, schrieb Finanzminister Bezalel Smotrich bei X. 

»Wir dürfen es dem Feind nicht erlauben, sich von dem harten Schlag zu erholen, den er abbekommen hat und sich für eine Fortsetzung des Kriegs nach 21 Tagen neu zu organisieren.« Smotrich schrieb ferner: »Kapitulation der Hisbollah oder Krieg, nur so bringen wir die Einwohner und die Sicherheit zurück in den Norden.«

Die rechtsextreme Koalitionspartei Otzma Jehudit wollte angesichts der Berichte über eine mögliche Waffenruhe eine Dringlichkeitssitzung einberufen, wie die Nachrichtenseite ynet berichtet hatte. Für sein politisches Überleben ist Netanjahu auf seine ultrarechten Partner angewiesen

Nach massiven israelischen Bombardements im Libanon mit mehr als 500 Toten dringt eine Staatengruppe um die USA und Deutschland zusammen mit wichtigen arabischen Ländern auf eine Kampfpause.

Die geforderte Waffenruhe soll 21 Tage dauern und Raum schaffen für eine diplomatische Lösung des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon sowie des seit fast einem Jahr andauernden Gaza-Kriegs. So steht es in der gemeinsamen Stellungnahme, die von den USA, Deutschland, der EU, Australien, Kanada, Frankreich, Italien, Japan, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar getragen wird. dpa/ja

Berlin

Merz: Humanitäre Hilfe muss endlich zu den Menschen in Gaza

Der Bundeskanzler äußert Sorge angesichts der humanitären Lage in Gaza. Derweil sind seit Dienstag mindestens 193 Lastwagenladungen an Hilfe eingetroffen

 22.05.2025

Angriffe

Israels Armee fängt weitere Rakete aus dem Jemen ab

In der Nacht gab es in mehreren Regionen Israels Raketenalarm. Nun heulen nach erneutem Beschuss aus dem Jemen wieder die Sirenen

 22.05.2025

Israel

Vertreter Israels geschockt über Attentat in Washington D.C.

Der Mord an zwei jungen Mitarbeitern der israelischen Botschaft in Washington D.C. schockiert das ganze Land. Vertreter von Politik und Zivilgesellschaft äußern sich

von Sabine Brandes  22.05.2025

Berlin

»Es wurde ein Klima geschaffen, in dem diese Tat gedeihen konnte«

Israels Botschafter in Berlin, Ron Prosor, zeigt sich »fassungslos« über das Attentat auf zwei Mitarbeiter der Botschaft in Washington

 22.05.2025

Nahost

Israel lässt weitere Hilfe nach Gaza

Eine Aufstockung der Hilfsgüter um 193 Lastwagenladungen seit Dienstag wird gemeldet

 22.05.2025

Vermisst

Immer stark für seine Familie

Ronen Engel wurde aus dem Kibbuz Nir Oz verschleppt

von Sabine Brandes  22.05.2025

Jerusalem

Netanjahu: Sicherheit für Botschaften wird verstärkt

In der US-Hauptstadt Washington D.C. werden zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft erschossen. Israel zieht Konsequenzen

 22.05.2025

Gaza

»14.000 Babys, die sterben werden«: UN korrigiert falsche Aussage

In einem Interview mit der BBC machte UN-Funktionär Tom Fletcher fehlerhafte Angaben zur humanitären Lage in Gaza, die daraufhin weltweit verbreitet wurden. Nun folgte die Richtigstellung

 21.05.2025

Gaza

Druck und Hilfe

Eine von den USA geleitete Stiftung soll die Verteilung der humanitären Hilfe im Kriegsgebiet übernehmen – auch um stärkere Kontrolle über die Hamas zu gewinnen

von Sabine Brandes  21.05.2025