Oberstes Gericht

Nationalitätengesetz ist verfassungskonform

Oberster Gerichtshof von Israel Foto: Flash 90

Das sogenannte israelische Nationalitätengesetz ist verfassungskonform. Zu diesem Urteil sind heute die Richter des Obersten Gerichts des Landes gekommen. Sie wiesen eine Reihe von Petitionen zurück, die das 2018 verabschiedete Gesetz, wonach Israel als jüdischer Nationalstaat definiert ist, als diskriminierend gegen Nichtjuden ansahen.

Mit Ausnahme des einzigen arabischen Richters sprachen sich alle Richter gegen die Petitionen aus. Das Nationalitätengesetz widerspreche dem Charakter Israels als demokratischer Staat nicht, heißt es laut Tageszeitung »Haaretz« im Urteil. Entsprechend gebe es keine Grundlage, auf der in das Gesetz eingegriffen werden könne.

grundgesetze Gleichzeitig hielten die Richter fest, dass das Nationalitätengesetz im Licht der weiteren Grundgesetze interpretiert werden müsse, darunter speziell jener, die den dualen Charakter Israels als jüdischen und demokratischen Staat thematisieren.

Auch die Klausel, die das Hebräische als einzige Amtssprache des Staates festschreibt, benachteilige nicht das Arabische, da sie »die Förderung der Sprache« nicht ausschließe, so das Urteil. Die im Gesetz festgeschriebene Verpflichtung Israels zur jüdischen Ansiedlung lasse zudem keine Diskriminierung oder den Ausschluss von Nichtjuden auf staatlichem Land zu.

Israels Justizminister Gideon Saar begrüßte den Entscheid. Das Nationalitätengesetz halte »das Wesen und den Charakter Israels als Nationalstaat des jüdischen Volkes« fest, verletze jedoch nicht die Rechte des Einzelnen.

Die Mehrheit der jetzt abgelehnten Petitionen hatten das Gericht aufgerufen, das Gesetz in seiner Gesamtheit abzulehnen. In weiteren Petitionen ging es um die Zurückweisung einzelner Klauseln. Zu den Petenten zählen unter anderem jüdische und arabische Anwälte, Menschenrechtsorganisationen, die linke Meretz-Partei sowie die Vereinte Arabische Liste.

Gerade arabische Israelis empfinden sich durch das Gesetz als Bürger zweiter Klasse herabgesetzt. Nach aktuellen Angaben ist ein Fünftel der israelischen Bevölkerung arabisch, die meiste davon muslimisch. kna

Westjordanland

Israelische Armee führt Einsatz in Terrorhochburg Dschenin durch

Ministerpräsident Netanjahu zufolge soll damit der Einfluss des Irans geschwächt werden

 21.01.2025

Israel

Israels Generalstabschef kündigt Rücktritt an

Herzi Halevi will Amtszeit beenden: »In Anerkennung meiner Verantwortung für das Versagen der IDF am 7. Oktober«

von Detlef David Kauschke  21.01.2025

Freigelassene Geiseln

»Wir hatten Todesangst«

Die drei Frauen haben erstmals öffentlich über ihre Zeit in der Gewalt der Hamas gesprochen

von Imanuel Marcus  21.01.2025

Westjordanland

Trump hebt Sanktionen gegen radikale israelische Siedler auf

Seit Beginn des Gaza-Kriegs ist es vermehrt zu Ausschreitungen radikaler israelischer Siedler gegen Palästinenser im Westjordanland gekommen. Rechte jubeln über die Aufhebung der Sanktionen

 21.01.2025

Nahost

Hamas: Vier Frauen sollen Samstag freikommen

Im Gazastreifen herrscht Waffenruhe. Die ersten drei Geiseln sind zurück in Israel. Nun bestätigt die Hamas den Termin für den nächsten Austausch von Entführten gegen palästinensische Häftlinge

 21.01.2025

USA

Netanjahu zu Trump: »Die besten Tage liegen noch vor uns«

Der israelische Ministerpräsident hat dem neuen US-Präsidenten gratuliert und mit Lob überschüttet, doch es zeichnen sich auch Spannungen ab

von Nils Kottmann  21.01.2025 Aktualisiert

Nahost

Ägypten schickt weitere Hilfe in den Gazastreifen

Rund 220 weitere Lastwagen wurden den Behörden in Kairo zufolge geschickt. Israel hat diesen Monat bereits 1693 LKW mit entsprechender Ladung für Gaza abgefertigt

 20.01.2025

Analyse

Der Schattenmann

Mohammed Sinwar gilt als der neue starke Mann der Terrororganisation Hamas. Und er trägt einen bekannten Namen

von Ralf Balke  20.01.2025

Befreite Geiseln

»Voller Liebe, voller Liebe, voller Liebe«

Emily Damari, Romi Gonen, Doron Steinbrecher und ihre Familien bedanken sich bei allen Menschen, die sie unterstützt haben

von Sabine Brandes  20.01.2025