Jerusalem

Nationalbibliothek stellt Haggadot online

Lesesaal in Israels Nationalbibliothek in Jerusalem (Ende 2015) Foto: Flash 90

Zum bevorstehenden Pessachfest hat die israelische Nationalbibliothek eine Reihe der weltweit wichtigsten Textsammlungen zu Pessach, sogenannte Haggadot, online gestellt. Ab Freitag können die Werke heruntergeladen werden, teilte die Bibliothek am Montagabend mit. Die oft reich bebilderten Bücher beinhalten die Erzählungen und religiösen Handlungsanweisungen für den Seder-Abend, der in diesem Jahr am 15. April gefeiert wird.

Die Bibliothek ist nach eigenen Angaben im Besitz von rund 15.000 Ausgaben der Textsammlungen, darunter traditionelle und nichttraditionelle Versionen. Zu den Sammlungen gehören handschriftliche Exemplare ebenso wie seltene und frühe Drucke sowie moderne Adaptionen und digitale Kopien.

ROTHSCHILD-HAGGADA Zu den bereitgestellten Haggadot gehört nach Bibliotheksangaben die Rothschild-Haggada aus dem 15. Jahrhundert. Sie wurde von dem bekannten jüdischen Künstler Joel ben Shimon in Norditalien illustriert und von den Nazis während des Holocausts aus dem Besitz der Familie Rothschild gestohlen. Nach der Rückgabe schenkte die Familie die Haggada der Nationalbibliothek.

Ebenfalls zum Download verfügbar ist laut Mitteilung die sogenannte Prager Haddaga von 1556, eine frühe gedruckte Version des klassischen Textes, von der nur noch zwei Exemplare erhalten sind. Ferner bereitgestellt werde die aufwendig illustrierte Amsterdamer Haggada von 1738.

KURATOR Die digitale Bereitstellung der Pessach-Sammlungen sei Teil der Bemühungen der Bibliothek, die »umfangreiche Sammlung aus dem Elfenbeinturm herauszuholen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen«, erklärte der zuständige Kurator Joel Finkelman.

Das Pessachfest erinnert an die Befreiung des Volkes Israel aus der israelischen Gefangenschaft. Während sieben Tagen darf kein Chametz, also nichts Gesäuertes, gegessen werden. Als Chametz gelten verschiedene Getreidesorten bei denen ein Säuerungsprozess eintritt. Sowohl das Essen als auch der Besitz von Gesäuertem ist an Pessach untersagt, zudem dürfen Juden während des Pessachfests keinen Handel mit Gesäuertem treiben. kna

Nahost

Israels Armee: Wir müssen uns auf längeren Einsatz einstellen

Israel hat sich nach Angaben des israelischen Generalstabschefs seit Jahren auf den Krieg mit dem Iran vorbereitet. Ejal Zamir sprach vom komplexesten Einsatz in Israels Geschichte

 20.06.2025

Krieg

Luftwaffe fliegt Deutsche aus Israel aus. Die Maschinen sind auf dem Rückweg in die Bundesrepublik

Die Hintergründe

von Anna Ringle  20.06.2025

Interview

Warum gehen die Grünen auf Distanz zu Israel, Frau Brantner?

Die grüne Bundesvorsitzende erläutert, warum sie deutsche Rüstungsexporte einschränken und israelische Minister sanktionieren, aber trotzdem solidarisch mit Israel sein will

von Michael Thaidigsmann  20.06.2025

Israel

Verletzte in Haifa nach erneutem Raketenangriff aus dem Iran

Aus dem Iran werden wieder ballistische Raketen Richtung Israel gefeuert. Ein Geschoss soll in der Stadt Haifa mindestens drei Menschen verletzt haben

 20.06.2025

Israel

Im permanenten Ausnahmezustand

Wie gehen Israelis nach den Angriffen gegen Ziele im Iran mit den Gegenangriffen um? Unsere Autorin hat unter ihren Freunden und Bekannten ein Stimmungsbild eingeholt

von Sarah Maria Sander  20.06.2025

Nahost

Herzog unterstützt Krieg gegen Iran »uneingeschränkt«

»Wir mussten diese Bedrohung beseitigen«, sagt der Präsident

 20.06.2025

Nahost

Katz: Armee soll Angriffe auf staatliche Ziele im Iran verstärken

Israels Verteidigungsminister bestätigt, das Regime in Teheran destabilisieren zu wollen

 20.06.2025

Interview

»Irans Ziel scheint es zu sein, diesen Krieg so lange wie möglich zu führen«

Sarit Zehavi, Gründerin des Think Tanks Alma, über Irans Raketenarsenal, die Reaktion des Mullah-Regimes auf die israelischen Angriffe und seine Möglichkeit, einen Abnutzungskrieg zu führen

von Nils Kottmann  20.06.2025

Krieg

Fast kein Weg raus

Israelis werden aus dem Ausland zurückgeholt, doch es gibt kaum eine Möglichkeit auszureisen. Bürgerrechtsgruppen wollen den Obersten Gerichtshof anrufen

von Sabine Brandes  20.06.2025