Israel

Nachrichten

Wurde mit 113 Barmizwa: Yisrael Krystal Foto: dpa

Diamanten
Am Montagmorgen hat die israelische Polizei in einer groß angelegten Razzia fünf Personen wegen Geldwäsche festgenommen. Der Hauptverdächtige ist der Milliardär und Diamantenmogul Beny Steinmetz, einer der reichsten Bürger Israels. Unter den Verhafteten befindet sich auch Tal Silberstein – der Chefberater des österreichischen Bundeskanzlers Christian Kern (SPÖ). Laut israelischen Medien geht es bei der Verhaftung in erster Linie um die Bestechung des Präsidenten von Guinea, von dem Steinmetz und Silberstein die Konzession für eine milliardenschwere Diamantenmine erhalten haben sollen. Auch in Rumänien sollen die Verdächtigen Geldwäsche und Urkundenfälschung betrieben haben. Die SPÖ hat sich inzwischen von Silberstein, der auch schon Ehud Barak und Ehud Olmert beraten hat, getrennt.

Trauer
Yisrael Krystal, der bislang älteste Mann der Welt, ist am vergangenen Freitag gestorben. Krystal, der Mitte September 114 Jahre alt geworden wäre, war erkrankt und musste ins Krankenhaus gebracht werden, sagte seine Tochter Shula Kupershtuch der Online-Zeitung Ynet. Kupershtuch beschreibt ihren Vater als einen Mann, der ihr »viel Selbstbewusstsein und Stärke« mitgegeben habe. »Trotz allem, was er hatte durchmachen müssen, und obwohl er seine Familie in der Schoa verlor, war er voller Optimismus. Er sah in allem immer das Positive.« Das Guinness-Buch der Rekorde erkannte Krystal 2016 als den ältesten Mann der Welt an. Geboren wurde Krytsal 1903 in Zarnow bei Lodz in Polen. In einem Interview beschrieb der gelernte Konditor seine Kindheit als streng religiös: »Mein Vater weckte uns jeden Morgen um fünf Uhr zum Unterricht.« Im Alter von drei Jahren lernte er Hebräisch im Cheder, mit vier Jahren begann er Tora und mit sechs Jahren Mischna zu studieren. Als Jugendlicher trat Krystal in den Konditoreibetrieb seines Vaters ein. Seine Tätigkeit als Bäcker übte er auch aus, als die Nazis 1940 in Lodz das Ghetto errichteten. Krystal überlebte das Ghetto Lodz und das Vernichtungslager Auschwitz. 1950 wanderte er nach Israel aus. In Haifa nahm er das erlernte Konditorhandwerk wieder auf und spezialisierte sich auf likörgefüllte Schokoladenfläschchen und kandierte Orangenschalen mit Schoko-Überzug. Im vergangenen Jahr holte Krystal seine Barmizwa nach – mit 113 Jahren.

Tröpfchen
Der mexikanische Chemiekonzern Mexichem kauft für etwa 1,9 Milliarden US-Dollar von der Londoner Private-Equity-Gesellschaft Permira 80 Prozent von Netafim, dem israelischen Spezialisten für Tropf- und Bewässerungssysteme. Die übrigen 20 Prozent halten weiterhin die Netafim-Gründer aus dem Kibbuz Chatzerim in der Negev-Wüste. Netafim hat 4300 Mitarbeiter und produziert weltweit in 17 Werken Lösungen zur landwirtschaftlichen Bewässerung von der Wasserquelle über Rohrsysteme bis zur Software. Im vergangenen Jahr betrug der Umsatz 855 Millionen US-Dollar. Nach eigener Aussage ist Netafim damit international das größte Unter- nehmen in dieser Branche. Der Ingenieur Simcha Blass erfand die Tröpfchenbewässerung im Kibbuz Chatzerim. Heute werden die Systeme von Netafim in die ganze Welt exportiert und helfen vor allem Entwicklungsländern, auch auf kargem Grund erfolgreiche Ernten einzufahren. ja

Berlin

»BILD«: Hinweis auf Ausspähung von deutschen Juden durch den Iran kam vom Mossad

Die Hintergründe

 01.07.2025

Meinung

Kontrollverlust im Westjordanland

Immer wieder ziehen radikale Siedler marodierend durch palästinensische Ortschaften. Nun machen sie nicht einmal mehr vor Soldaten der eigenen Armee Halt

 01.07.2025

Washington D.C.

Trump will Netanjahu am Montag treffen

Der US-Präsident und der israelische Ministerpräsident wollen über den Gazastreifen und den Iran sprechen

 01.07.2025

Nahost

Israel: Wir stehen kurz vor Abschluss des Einsatzes in Gaza

US-Präsident Donald Trump sagte jüngst, dass es bald im Gaza-Krieg eine Waffenruhe geben könnte. Auch Israels Verteidigungsminister Katz äußert sich nun optimistisch

 30.06.2025

Krieg

»Unser Schmerz macht uns nicht blind für das Leid anderer«: Palästinenser in Gaza zeigen Fotos getöteter israelischer Kinder

Bei Mahnwachen im Gazastreifen fordern Palästinenser mit einer ungewöhnlichen Aktion Frieden für Nahost. Die Gaza-Anwohner fordern auch die Freilassung aller aus Israel entführten Geiseln

 30.06.2025

Nahost

Kreise: Syrien und Israel sprechen über »Sicherheitsvereinbarungen«

Offiziell befinden sich Israel und Syrien im Kriegszustand. Die neue Führung in Damaskus zeigt sich offen, das zu ändern. Aus Kreisen in Syrien heißt es, es gebe direkte Gespräche

 30.06.2025

Westjordanland

Siedlergewalt gegen Soldaten eskaliert

Jüdische Extremisten greifen Armeebasis an und zünden millionenteure Sicherheitsanlage zur Terrorverhinderung an

von Sabine Brandes  30.06.2025

Meinung

»Ha’aretz«: Stimmungsmache gegen Israel

In den vergangenen Jahren hat die israelische Zeitung mehrfach Falschbehauptungen oder verzerrte Darstellungen in Umlauf gebracht hat - mit weitreichenden Folgen

von Jacques Abramowicz  30.06.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Zunächst einmal müssen wir die Geiseln befreien«

Eine Äußerung des Premierministers deutet darauf hin, dass es eine Verschiebung der israelischen Prioritäten im Krieg gegen die Hamas gibt. Die Hintergründe

 30.06.2025