Huthi

Nach Beschuss Tel Avivs: Israel greift Hafen im Jemen an

Der brennende Hafen von Hudaida. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Nach dem tödlichen Drohnenangriff der Huthi-Terrorgruppe auf ein Wohnhaus in Tel Aviv hat Israels Militär mit einem direkten Gegenschlag im Jemen reagiert. Bei dem Angriff gingen große Teile des für die Huthi strategisch wichtigen Hafens Hudaida am Roten Meer in Flammen auf.

»Israelische Kampfflugzeuge haben militärische Ziele des Huthi-Terrorregimes im Hafen von Hudaida angegriffen«, teilte das Militär am Samstag mit. Es sei die Antwort »auf Hunderte Attacken der letzten Monate auf Israel gewesen«.

Die von der Terror-Miliz der Huthi kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte mit, bei dem israelischen Angriff auf den Hafen von Hudaida seien mindestens sechs Menschen getötet und mehr als 80 weitere verletzt worden.

Am frühen Sonntagmorgen fing Israels Raketenabwehr laut Militärangaben abermals eine Boden-Boden-Rakete ab, die sich vom Jemen aus Israel genähert habe. Zuvor sei im Raum der südisraelischen Hafenstadt Eilat Raketenalarm ausgelöst worden, hieß es. Das Geschoss sei jedoch nicht in israelisches Gebiet eingedrungen.

Hafen für Waffen aus dem Iran

Der Gegenschlag auf den Hafen im Jemen »macht unseren Feinden klar, dass es keinen Ort gibt, den der lange Arm Israels nicht erreichen wird«, sagte Netanjahu. Über den Hafen von Hudaida seien Waffen aus dem Iran in das Land gelangt. Wie die Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah im Libanon seien die Huthi im Jemen ein integraler Bestandteil der iranischen »Achse des Bösen«.

Israelische Medien werteten die Attacke im mehr als 1700 Kilometer entfernten Hudaida auch als eine Botschaft an das Regime in Teheran, dass die Huthi-Terroristen mit Waffen und Geld unterstützt. Immer wieder war über einen möglichen Angriff der israelischen Luftwaffe auf die Atomanlagen im nur wenig weiter entfernten Iran spekuliert worden.

Huthis sagen »langen Krieg« mit Israel voraus

Israels »gefährliches Abenteurertum« könne einen regionalen Krieg auslösen, drohte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanaani, laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. Huthi-Militärsprecher Jahja Sari sagte, die Miliz bereite sich auf einen »langen Krieg« mit Israel vor.

UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich »zutiefst besorgt über die Gefahr einer weiteren Eskalation in der Region«. Und rief zur äußersten Zurückhaltung auf.

Die Huthi sind eine schiitische, eng mit dem Iran verbundene Terrororganisation im Jemen. Sie greift seit Monaten vor allem Handelsschiffe in der Region an, die angeblich Bezug zu Israel haben. Die Terrorgruppe handelt dabei nach eigener Darstellung aus Solidarität mit den Palästinensern im Gaza-Krieg. Sie hatte israelische Ziele auch direkt mit Raketen und Drohnen angegriffen, darunter die Hafenstadt Eilat. Die meisten dieser Geschosse konnten abgewehrt werden.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Vorausgegangener Angriff

Am Freitag waren beim Einschlag einer Kampfdrohne in einem Wohnhaus im Zentrum von Tel Aviv ein Mann getötet und mindestens zehn weitere Menschen verletzt worden. Nach Angaben der Armee kam die Langstreckendrohne aus dem Jemen. Die Huthi-Terrorgruppe sprach vom Angriff auf ein »wichtiges Ziel« in Tel Aviv. Israels Verteidigungsminister Joav Galant hatte Vergeltung angekündigt.

dpa/ JA

Meinung

Israel: Keine Demokratie ohne Pressefreiheit

Den Armeesender abschalten? Warum auch jüdische Journalisten in der Diaspora gegen den Plan von Verteidigungsminister Katz protestieren sollten

von Ayala Goldmann  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Geiseldeal

Hamas übergibt Leichnam von Meny Godard

Der 73-jährige Großvater wurde am 7. Oktober im Kibbuz Be’eri von Terroristen der Hamas ermordet und in den Gazastreifen entführt

 14.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Waffenruhe

Hamas und Islamischer Dschihad wollen Geisel-Leichnam übergeben

Die Terroristen haben noch die sterblichen Überreste von vier Geiseln in ihrer Gewalt

 13.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Westjordanland

Israel: Rund 40 Hamas-Mitglieder in Betlehem festgenommen

Israelische Einsatzkräfte wollen Anschlagspläne mit möglicherweise vielen Toten gestoppt haben: Was hinter der Festnahme Dutzender Hamas-Mitglieder steckt

 13.11.2025

Westjordanland

Jüdische Siedler zünden Moschee an

Nur einen Tag nachdem Israels Präsident Herzog und hochrangige Vertreter der Armee Angriffe gewalttätiger Siedler verurteilt hatten, schlugen diese wieder zu

 13.11.2025

Diplomatie

Israel drängt Merz auf Ende des Teilwaffenembargos

Der Bundeskanzler hatte am 8. August angeordnet, keine Güter auszuführen, die im Krieg gegen die Hamas verwendet werden könnten

 13.11.2025