Diplomatie

Nach 53 Jahren kommt die Botschaft

Die Beziehungen zwischen dem jüdischen und dem südostasiatischen Staat bekommen Flügel Foto: imago images/sunnyshine

Seit 1969 unterhalten Israel und Singapur bereits diplomatische Beziehungen. Doch erst jetzt will Singapur seine offizielle Präsenz in Israel aufwerten und eine Botschaft eröffnen. Beobachter sehen das als Ergebnis der Annäherung beider Seiten in den letzten Jahren an.

DISKRETION Waren die Beziehungen zwischen Jerusalem und Singapur schon bislang ziemlich gut, so wird dies künftig auch nach außen hin symbolisiert. In der Vergangenheit hatte der asiatische »Tigerstaat« mit Rücksicht auf seine muslimischen Nachbarn Indonesien und Malaysia, die Zusammenarbeit mit Israel eher diskret behandelt.

1986 hatte ein Besuch des damaligen israelischen Staatspräsidenten Chaim Herzog in Singapur große Verärgerung vor allem im nördlichen Nachbarland Malaysia ausgelöst. Kuala Lumpur drohte dem Stadtstaat, der bis 1965 Teil des Bundesstaats Malaysia war, sogar mit einem Stopp der Wasserversorgung.

Die Regierung des langjährigen Ministerpräsidenten Lee Kuan Yew weigerte sich damals aber nachzugeben. In der Folge wurden die Handelsbeziehungen zu Israel ausgebaut. Auch bei der Rüstung arbeiten Jerusalem und Singapur seit Langem eng zusammen; das israelische Militär gilt bei den Asiaten als Vorbild für die eigenen Streitkräfte.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

2017 besuchte der damalige Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Singapur, bereits ein Jahr zuvor war Lee Hsien Loong, ein Sohn Lee Kuan Yews, der seit 2004 als Regierungschef Singapurs amtiert, zu einem Besuch in Jerusalem empfangen worden.

ABKOMMEN Am Montag war nun Lees Außenminister Vivian Balakrishnan in Israel. Dort traf er sich mit seinem Amtskollegen Yair Lapid und kündigte an, dass sein Land in Kürze das bestehende Konsulat in Tel Aviv zu einer Botschaft aufwerten wolle. Diese soll künftig als »Anlaufstelle für Unternehmen aus Singapur dienen, um die Zusammenarbeit mit potenziellen israelischen Partnern auszuweiten«, erklärte das Außenministerium des südostasiatischen Landes, in dem 5,7 Millionen Menschen leben und das mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 60.000 US-Dollar zu den wohlhabendsten Ländern der Erde zählt.

Im Zuge der sogenannten Abraham-Abkommen von 2020 und 2021 hat Israel nicht nur sein Verhältnis zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, dem Sudan und Marokko normalisiert, sondern auch die seit Jahrzehnten bestehenden diplomatischen Beziehungen zu Ägypten, Jordanien und der Türkei verbessert.

Petah Tikva

Israel nimmt Abschied von Inbar Hayman

Die junge Frau war die letzte weibliche Geisel in der Gewalt der Hamas. Nach mehr als zwei Jahren der Ungewissheit kann ihre Familie nun Abschied nehmen

von Eva Krafczyk  17.10.2025

Meinung

Das moralische Versagen der Linken

Wenn Antisemitismus offen auf der Straße marschiert, dann hört man aus den linken Reihen: nichts.

von Nicole Dreyfus  17.10.2025

Meinung

Wenn plötzlich vom »Geiselaustausch« die Rede ist

Die Berichterstattung vieler Medien über den Gaza-Deal zeigt einmal mehr, was passiert, wenn journalistische Maßstäbe missachtet werden

von Jacques Abramowicz  17.10.2025

Israel

HaBaita – nach Hause

Nach mehr als zwei Jahren in der Gewalt der Hamas kehren die letzten 20 überlebenden Geiseln zurück

von Sabine Brandes  17.10.2025

Vermisst

Der Offizier, der nie zögerte

Assaf Hamami wurde im Kibbuz Nirim getötet

von Sabine Brandes  17.10.2025

Nachrichten

Handy, Abkommen, Spion

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  17.10.2025

Gazastreifen

Trump droht Hamas mit dem Tod

Der US-Präsident hatte die Hinrichtungen durch die Hamas erst heruntergespielt – nun scheint er seine Meinung geändert zu haben

von Lars Nicolaysen  17.10.2025

Meinung

Entfremdete Heimat

Die antisemitischen Zwischenfälle auf deutschen Straßen sind alarmierend. Das hat auch mit der oftmals dämonisierenden Berichterstattung über Israels Krieg gegen die palästinensische Terrororganisation Hamas zu tun

von Philipp Peyman Engel  16.10.2025

Washington

Trump droht Hamas mit dem Tod

Die palästinensische Terrororganisation will ihre Herrschaft über Gaza fortsetzen. Nun redet der US-Präsident Klartext

von Anna Ringle  16.10.2025