Offener Brief

Mehr als 160 weitere Künstler fordern Waffenstopp für Israel

Daniel Brühl Foto: picture alliance / abaca

Mehr als 160 weitere Schauspieler, Musiker, Medienleute und Autoren haben sich dem Aufruf zu einem Stopp deutscher Waffenlieferungen an Israel angeschlossen. Zu den nun insgesamt 367 Unterzeichnern zählen die Musiker Nina Chuba und Clueso, die Schauspielerin Sandra Hüller und die Publizistin Deborah Feldman.

Vergangenen Donnerstag hatten bereits mehr als 200 Prominente in einem offenen Brief Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu einem Stopp der Waffenlieferungen sowie zu weiteren Sanktionen gedrängt. Darin wird Israel die Verantwortung für die verzweifelte Lage der Bewohner Gazas zugesprochen. Die palästinensische Terrororganisation Hamas kommt hingegen gut weg.

Im siebten Absatz des Schreibens heißt es: »Auch wir verurteilen die grauenvollen Verbrechen der Hamas aufs Schärfste. Aber kein Verbrechen legitimiert es, Millionen von unschuldigen Menschen auf brutalste Weise kollektiv zu bestrafen«, hieß es darin. Die israelische Regierung betont immer wieder, dass sie im Gazastreifen nicht gegen die Zivilbevölkerung vorgeht, sondern gegen die Terroristen der Hamas, die die Zivilisten als menschliche Schutzschilde missbrauchen.

Lesen Sie auch

Über die 50 Geiseln, darunter sieben deutsche Staatsbürger, die sich seit nunmehr670 Tagen in der Gewalt der Hamas befinden, fällt in dem Brief an Merz kein einziges Wort. Ebenso wenig wird erwähnt, dass ihre Freilassung zu einem sofortigen Ende des Krieges führen würde.

Zu den Erstunterzeichnern des offenen Briefes gehörten unter anderem Musiker Ski Aggu, Schauspielerin Katharina Thalbach oder die Moderatoren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf.

Mit Blick auf die aktuelle Situation im Gazastreifen kritisierten die Initiatoren des Briefes auch, dass Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu angekündigt habe, den gesamten Gazastreifen zu besetzen. Israelische Medien hatten darüber berichtet. «Herr Merz, es ist höchste Zeit, zu handeln!», hieß es deshalb von den Initiatoren. dpa/ja

Krieg

Freigelassene Hamas-Geisel will wieder in die Armee

Am 7. Oktober 2023 wurde der israelische Soldat Edan Alexander von der Hamas nach Gaza verschleppt. Im Mai wurde er nach 584 Tagen freigelassen. Jetzt will er wieder kämpfen

von Jan-Uwe Ronneburger  20.09.2025

Vermisst

Er war ein Poet

Der 84-jährige Amiram Cooper wurde in Gaza ermordet

von Sabine Brandes  20.09.2025

Nahost

Hamas: Keine Geiseln kommen mehr frei

Seit 714 Tagen foltert und ermordet die Hamas Geiseln. Nun benutzt sie die verbleibenden 48 Verschleppten als Druckmittel

 19.09.2025

Eilat

Terror-Drohne der Huthi trifft Hoteleingang

Die Polizei sperrt den Einschlagsort, Sprengstoffexperten untersuchen die Überreste der Waffe

 19.09.2025

Wirtschaft

Netanjahus unglücklicher »Sparta«-Vergleich

Israels Premierminister spricht in einer Rede von wirtschaftlicher Isolation und sieht sein Land in einer ähnlichen Situation wie einst der griechische Stadtstaat. Politik und Märkte reagieren unerwartet heftig

von Sabine Brandes  18.09.2025

Israel

Zwei Tote bei Anschlag an Grenze zu Jordanien

Der Angreifer ist offenbar in einem Lastwagen angekommen, der humanitäre Hilfsgüter für den Gazastreifen transportierte. Der Anschlag könnte laut Medien auch Auswirkungen auf Gaza-Hilfen haben

 18.09.2025 Aktualisiert

Nachruf

Sie trug ein strassbesetztes Krönchen

Tovia Ringer überlebte die Konzentrationslager Groß-Rosen und Schömberg, bevor sie 1948 nach Israel emigrierte. Nun ist die »Miss Holocaust Survivor 2018« im Alter von 102 Jahren gestorben

von Sara Klatt  18.09.2025

Kurznachrichten

Hotel, Datteln, Pilger

Meldungen aus Israel

von Sabine Brandes  18.09.2025

Tel Aviv

Israel: Entwicklung von Laser-Abwehrwaffe abgeschlossen

Das Hochleistungs-Lasersystem »Iron Beam« markiert einen Wendepunkt: Präzise, schnell und überraschend günstig. Wie verändert dies Israels Schutz vor Bedrohungen aus feindlichen Ländern der Region?

 18.09.2025