Gefangene

Medienbericht: Deutschland vermittelt zwischen Israel und Hamas

April 2018: Familie und Unterstützer von Avraham Mengistu fordern in Jerusalem Bemühungen für dessen Freilassung. Mengistu wird seit September 2014 von der Hamas im Gaza-Streifen gefangenengehalten.. Foto: Flash 90

Laut einem Medienbericht vom Donnerstag versuchen deutsche Unterhändler, einen Austausch von Gefangenen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas zu vermitteln. Die Online-Ausgabe der israelischen Tageszeitung »Haaretz« zitierte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der arabischsprachigen Zeitung »Al-Hayat«, die in London erscheint. Eine offizielle Bestätigung gab es bisher nicht.

Laut dem Bericht hätten zwei deutsche Unterhändler mehrmals heimlich Gaza besucht. Bisher sei aber kein Fortschritt erzielt worden, weil die Hamas vorab die Zusicherung verlange, dass ihre Gefangenen aus israelischen Gefängnissen entlassen würden.

Zivilisten Die Hamas hält derzeit zwei israelische Zivilisten fest: Avraham Mengistu und Hisham al-Sayed, die die Grenze zum Gaza-Streifen überquert hatten. Beide Männer gelten als psychisch krank. Außerdem hält die Hamas die sterblichen Überreste der israelischen Soldaten Oron Shaul und Hadar Goldin zurück, die im Sommer 2014 während des Gaza-Kriegs getötet wurden.

Der Bericht von »Al Hayat« beruft sich laut »Haaretz« auf westliche Quellen. Deutschland habe die Vermittlung bereits vor drei Jahren initiiert und gegenüber beiden Seiten betont, dass sie Deutschland als fairen Unterhändler betrachten könnten, der bei Vermittlungen nützlich sei – wie 2011, als die Hamas nach langen Verhandlungen den israelischen Soldaten Gilad Shalit freiließ und Israel im Gegenzug mehr als 1000 palästinensische Häftlinge. Shalit war mehr als fünf Jahre im Gaza-Streifen gefangen gehalten worden.

In Israels Haftanstalten sitzen zahlreiche Gefangene, die der Hamas angehören und zum Teil schwere Straftaten begangen haben. Einige von ihnen wurden 2011 freigelassen und 2014 nach der Geiselnahme und Ermordung dreier israelischer Teenager wieder festgenommen.

Laut »Al-Hayat« laufen die angeblichen neuen Verhandlungsbemühungen über zwei Kanäle: einerseits zwischen deutschen Repräsentanten in Israel und der palästinensischen Autonomiebehörde, zudem über einen Mediator in Berlin. ag

Laudatio

»Wie hält man so etwas aus?«

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hielt die Laudatio auf Karoline Preisler anlässlich der Verleihung des Paul-Spiegel-Preises in Berlin. Eine Dokumentation

von Julia Klöckner  05.11.2025

Israel

Heldentum oder Verrat?

Der Skandal um die angeblichen Folterungen im Gefängnis Sde Teiman weitet sich aus und könnte zu einer Verfassungskrise werden

von Sabine Brandes  05.11.2025

Israel

Ausgezeichneter Kibbuz

Neot Smadar in Bestenliste aufgenommen

von Sabine Brandes  05.11.2025

Geiseln in Gaza

»Endlich bist du da, Bruder«

Die sterblichen Überreste des 19-jährigen IDF-Soldaten Itay Chen sind Dienstagnacht nach Israel überführt worden

von Sabine Brandes  05.11.2025

Geiseldeal

Itay Chen ist wieder in Israel

Die Leiche des 19-jährigen, israelisch-amerikanischen Soldaten wurde am Dienstagabend von Terroristen der Hamas übergeben

 05.11.2025

Auswärtiges Amt

Deutschland entschärft Reisehinweise für Israel

Nach Beginn des Gaza-Krieges hatte das Auswärtige Amt vor Reisen in Teile Israels gewarnt. Dies gilt so nicht mehr. Der Außenminister begründet das mit gewachsenem Vertrauen in den Friedensprozess

 04.11.2025

Waffenruhe

Hamas will weiteren Geisel-Leichnam übergeben

Die Terroristen sollen noch die sterblichen Überreste von acht Geiseln in ihrer Gewalt haben

 04.11.2025

Jerusalem

Nach Eklat in Jerusalem: Westfälische Präses setzt auf Dialog

Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

von Ingo Lehnick  04.11.2025

USA

Donald Trump will Netanjahu-Prozess beeinflussen

In einem Interview mit »60 Minutes« zeigt der US-Präsident kein Interesse an der Unabhängigkeit der Justiz

von Sabine Brandes  04.11.2025