Jerusalem

Likud-Partei reicht Klage gegen Zentrales Wahlkomitee ein

Israels Premier Benjamin Netanjahu Foto: Flash 90

Gut zwei Wochen nach der Parlamentswahl in Israel hat die Regierungspartei Likud vor dem Obersten Gericht Klage gegen das Zentrale Wahlkomitee eingelegt. Regierungschef Benjamin Netanjahu teilte am Donnerstag auf Facebook eine entsprechende Mitteilung des Likud-Abgeordneten Schlomo Karhi.

Dieser schrieb, das Wahlkomitee habe sich trotz mehrfacher Aufforderung geweigert, Informationen zu einem angeblichen Wahlbetrug zu übermitteln. Unter anderem geht es dabei um Vorwürfe, Tausende arabische Studenten hätten sich im Ausland aufgehalten, aber trotzdem bei der Wahl am 2. März abgestimmt.

NOTFÄLLE Wegen der Corona-Krise war der für Dienstag geplante Beginn des Korruptionsprozesses gegen Netanjahu (Likud) vor dem Jerusalemer Bezirksgericht bis Mai verschoben worden. Außer dem Obersten Gericht sollen Gerichte nach einer Entscheidung des Justizministers nur noch in Notfällen aktiv werden. Die Opposition wirft Netanjahu vor, er versuche, unter dem Deckmantel der Corona-Krise einer Strafverfolgung zu entkommen und demokratische Grundrechte auszuhebeln.

Die Generalstaatsanwaltschaft wirft Netanjahu Betrug und Untreue sowie Bestechlichkeit vor. Es geht um den Verdacht der Beeinflussung von Medien, angebliche Deals mit Unternehmen und Luxusgeschenke befreundeter Geschäftsleute im Gegenzug für politische Gefälligkeiten. Der Regierungschef hat alle Vorwürfe zurückgewiesen.

FRIST Israel ist seit mehr als einem Jahr in einem politischen Patt gefangen. Auch die dritte Parlamentswahl binnen eines Jahres endete vor knapp zwei Wochen ohne klaren Sieger. Weder Netanjahus rechts-religiöser Block noch das Mitte-Bündnis Blau-Weiß des Herausforderers Benny Gantz verfügte über eine Mehrheit für eine Regierungsbildung.

Weil Gantz jedoch die Empfehlung von 61 von 120 Abgeordneten erhielt, wurde er am Montag mit der Regierungsbildung beauftragt. Ob ihm dies binnen einer Frist von 28 Tagen gelingen wird, ist jedoch unklar.  dpa

Nachrichten

Väter, Gaza, Abriss

Kurzmeldungen aus Israel

von Imanuel Marcus, Sophie Albers Ben Chamo  17.12.2025

Tel Aviv

Sorge vor weiteren Anschlägen auf jüdische Ziele weltweit

Laut »Chadschot 13« warnt der Mossad vor »vor einem beispiellosen Anstieg von Zusammenschlüssen zur Durchführung von Terroranschlägen gegen Juden und Israelis im Ausland durch Iraner und Palästinenser«

 16.12.2025

Tel Aviv

Nach Anschlag von Bondi Beach: IDF verschärfen Sicherheitsregeln für Soldaten im Ausland

Unter anderem rät die Einsatzführung der Streitkräfte Soldaten davon ab, ihre Zugehörigkeit zur Armee offenzulegen

 16.12.2025

Diplomatie

US-Gesandter Barrack führt Gespräche in Jerusalem

Vor dem Fristende zur Entwaffnung der Hisbollah besucht der US-Gesandte Barrack die israelische Hauptstadt

 15.12.2025

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Australien

15 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Zwei Attentäter schießen auf Juden, die sich am Bondi Beach in Sydney zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  15.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Terror

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich zu dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Australien mit vielen Toten und Verletzten

 14.12.2025