Syrien

»Leben retten und die Geschichte ändern«

Foto: PR

Frau Klimshtein Levy, Sie sind ehrenamtliche Mitarbeiterin bei Israeli Flying Aid (IFA). Was macht Ihre Organisation genau?
Unsere Aufgabe ist es, Leben zu retten und Soforthilfe in Katastrophen- und Kriegsgebieten zu leisten. Israeli Flying Aid besteht nur aus Ehrenamtlichen, niemand bekommt Gehalt, wir haben keine Büros und geben kaum etwas für Werbekampagnen aus – damit die Spenden vollständig bei den Bedürftigen ankommen.

Wer sind die Bedürftigen im Moment, und wie helfen Sie?
Es sind die Menschen in Syrien, denen wir bereits seit fünfeinhalb Jahren während des Bürgerkrieges helfen. Mit Medikamenten, die wir über die Grenze schaffen, medizinischer Basishilfe und mit großen Mengen an Lebensmitteln, denn die fehlen überall. Die Hilfe richtet sich auch danach, was wir erhalten. Als Prothesen für Kinder gespendet wurden, schickten wir die sofort. Es ist kaum vorstellbar, wie vielen Mädchen und Jungen Gliedmaßen amputiert wurden. Niemand hilft ihnen dann weiter. Mithilfe unserer Prothesen können diese Kinder leben.

Was tun Sie darüber hinaus?
Wir helfen auch verletzten oder kranken Syrern, nach Israel zu kommen, um in den Hospitälern versorgt zu werden. Unser Staat und die Ärzte tun unglaublich viel, Tausende sind bereits in Krankenhäusern medizinisch betreut worden.

Ihre Organisation bleibt meist im Hintergrund. Warum?
Weil unsere Arbeit oft sehr sensibel ist, vor allem die Operationen im Nachbarland. Meist können wir keine genauen Angaben machen, dürfen nicht zu viel sagen, sonst würden wir den Erfolg unseres Engagements oder sogar das Leben der involvierten Menschen gefährden. Außerdem wollen wir die israelische Bevölkerung einbinden. Vor zwei Jahren haben wir durch einheimische Jugendorganisationen warme Winterjacken gesammelt, in diesem Jahr sind es Decken und Babynahrung, die von Privatpersonen gespendet werden. Die Israelis sind hochmotiviert.

Gibt es ein Erlebnis, das Sie besonders bewegt hat?
Vor einer Weile kam ein syrischer Mann mit seinem sechsjährigen Sohn, der unter einem lebensbedrohlichen Herzfehler litt, an die Grenze. Der Vater hatte niemandem in seiner Heimat von dem Plan erzählt. Während das Kind von israelischen Ärzten behandelt wurde, fuhren wir mit ihm ein bisschen durchs Land. Er sagte: »Mein ganzes Leben lang wurde mir eingetrichtert, dass die Israelis uns töten. Jetzt weiß ich, dass es unsere eigenen Leute sind – und die Israelis uns retten.« Er erzählte, wie der Alltag im Krieg ist. Arbeit gebe es kaum, einmal pro Woche kämen lebensnotwendige Essensrationen für die Familie. Davon zeigte er uns Bilder. An den Aufklebern auf den Boxen sahen wir, dass es unsere Lebensmittel waren. In solchen Momenten merke ich, wie sich Herzen öffnen. Wir retten Menschenleben und ändern die Geschichte.

Mit dem Mitglied der Non-Profit-Organisation Israeli Flying Aid sprach Sabine Brandes.

Sie können unter folgender Adresse spenden:
www.justbeyondourborder.com/english

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit gegen Judenhass vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Australien

16 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Australien ist im Schockzustand: Zwei Attentäter schossen am Sonntag auf Juden, die sich in Bondi Beach zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Terror

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich zu dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Australien mit vielen Toten und Verletzten

 14.12.2025

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

von Christiane Oelrich  12.12.2025

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Israel

Chanukka in Tel Aviv: Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

In Israel sorgen erstmals veröffentlichte Videoaufnahmen für aller größte Betroffenheit und Trauer

 12.12.2025