Neuer Premier

Lapid leitet erste Kabinettssitzung nach Amtsantritt

Yair Lapid Foto: Flash 90

Der geschäftsführende israelische Ministerpräsident hat am Sonntag die erste Kabinettssitzung seit seiner Amtsübernahme geleitet. Dabei versprach Yair Lapid eine funktionierende Regierung trotz der politischen Instabilität, die Israel die fünften Parlamentswahlen binnen weniger als vier Jahren beschert. Neben seinem Vorgänger Naftali Bennett sitzend warnte Lapid, Israel werde jeden notwendigen Schritt unternehmen, um sich nach dem Abschuss dreier Drohnen der Terrororganisation Hisbollah aus dem Libanon zu verteidigen. 

Lapid hatte in der vergangenen Woche das Amt des Regierungschefs übernommen. Dies war Teil der Koalitionsvereinbarung aus dem vergangenen Jahr. Ursprünglich hatte Bennett der Regierung vorgestanden, war jedoch zurückgetreten, nachdem das Acht-Parteien-Bündnis seine fragile Mehrheit eingebüßt hatte und mehrere gesetzgeberische Niederlagen hatte einstecken müssen. Das Parlament beschloss seine Auflösung und vorgezogene Neuwahlen am 1. November. 

Bennett will bei den kommenden Wahlen nicht erneut antreten, Lapid will dagegen die Wähler von sich überzeugen und eine Rückkehr des wegen Korruption angeklagten früheren Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu an die Macht verhindern. Es sei das Ziel des gesamten Kabinetts, in den kommenden Monaten zu regieren, als gebe es keinen Wahlkampf, sagte Lapid. »Die Bürger Israels verdienen zu jedem Zeitpunkt eine funktionierende Regierung.«

Der Abschuss der drei Hisbollah-Drohnen am Samstag markierte die erste Herausforderung Lapids im neuen Amt. Die Drohnen waren in Richtung einer israelischen Gasplattform im Mittelmeer gesteuert worden. Es schien sich um einen Versuch der Hisbollah zu handeln, von den USA vermittelte Verhandlungen zwischen Israel und dem Libanon über den Verlauf der Meeresgrenze zwischen den beiden Ländern zu beeinflussen. In dem Gebiet gibt es reiche Erdgasvorkommen. 

»Die Hisbollah setzt ihren Weg des Terrorismus fort und untergräbt die Fähigkeit des Libanon, eine Einigung über die Seegrenze zu erzielen. Israel wird sich, seine Bürger und sein Vermögen weiterhin schützen«, sagte der Ministerpräsident. Lapid, der unter Bennett Außenminister war, reist in Kürze für Gespräche nach Paris und empfängt danach US-Präsident Joe Biden. ap

Libanon

Israelische Armee tötet zwei Hisbollah-Mitglieder

Israel wirft der Terror-Miliz Wiederaufrüstung vor. Dabei hatte die Terror-Miliz eigentlich ihrer Entwaffnung zugestimmt

 04.11.2025

Erinnerung

Fünf Millionen Namen

Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem hat einen Meilenstein erreicht

von Sabine Brandes  03.11.2025

Israel

Ausgezeichneter Kibbuz

Neot Smadar in Bestenliste aufgenommen

von Sabine Brandes  03.11.2025

Israel

Wegen Sde-Teiman-Affäre: Ex-Militäranwältin festgenommen

Die Affäre um ein geleaktes Video aus Israels berüchtigtem Militärlager Sde Teiman sorgt weiter für Schlagzeilen. In der Nacht meldeten israelische Medien Festnahmen prominenter Militärangehöriger

 03.11.2025

Israel

Eklat in Jerusalem: Zentralrats-Vize verlässt Gottesdienst

Weil der palästinensische Bischof Azar in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« spricht, verlässt der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland die Kirche. Die NRW-Antisemitismusbeauftragte sieht ein antisemitisches Muster

 03.11.2025

Geiseldeal

Omer Neutra, Assaf Hamami und Oz Daniel sind zurück

Terroristen der Hamas haben die Leichen der drei Soldaten am Sonntagabend übergeben

 03.11.2025

Debatte

Netanjahu: Video-Leak verursachte schlimmsten Image-Schaden

Die Affäre um ein geleaktes Video aus dem Gefängnis Sde Teiman in Israel zieht weiter Kreise. Der Regierungschef kündigte eine unabhängige Untersuchung an

 02.11.2025

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Umfrage

Mehrheit der Palästinenser findet Angriff vom 7. Oktober richtig

Die People’s Company for Policy and Survey Research hat die Einstellungen von Palästinensern in Gaza und dem Westjordanland abgefragt

von Imanuel Marcus  02.11.2025