Opfer
Die traurige Wahrheit ist bestätigt. Der grauenvolle Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt am Montag forderte auch ein israelisches Opfer. Das Außenministerium erklärte, dass Dalia Elyakim, die zuvor als vermisst gemeldet worden war, ums Leben gekommen ist. Die 60-Jährige war gemeinsam mit ihrem Ehemann Rami zu Besuch in der Hauptstadt. Rami Elyakim wurde schwer verletzt und wird derzeit in einem Berliner Krankenhaus behandelt. Die israelische Botschaft gab an, dass sie in Kontakt mit den Familienmitgliedern sei und daran arbeite, den Leichnam der Frau nach Israel zu bringen. Staatspräsident Reuven Rivlin sagte, er habe »mit großer Bestürzung vom Tod Elyakims bei der grauenvollen Terrorattacke gehört«. Bei dem Attentat mit einem Lkw wurden zwölf Menschen getötet und fast 50 zum Teil schwer verletzt. Die Terrorgruppe Islamischer Staat hat sich dazu bekannt.
Freilassung
In Kiriat Malachi freuten sich viele. Anderen indes ist weniger zum Feiern zumute. Am heutigen Donnerstagmorgen ist der Bewohner der südlichen Kleinstadt, Ex-Präsident und verurteilter Vergewaltiger, Mosche Katsav, auf Bewährung freigelassen worden. Nachdem er fünf Jahre seiner siebenjährigen Haftstrafe abgesessen hatte, war Katsavs drittem Gnadengesuch vom Bewährungsausschuss stattgegeben worden. Die Staatsanwaltschaft hatte dagegen gestimmt und erklärt, Einspruch einlegen zu wollen, dies jedoch später revidiert. Katsav war von 2000 bis 2007 der achte Präsident des Staates. Seine Familie wartete vor dem Gefängnistor, um ihn abzuholen und nach Kiriat Malachi zu bringen. Mehrere seiner Opfer hatten sich gegen eine vorzeitige Freilassung auf Bewährung ausgesprochen.
Botschafter
Die Türkei hat wieder einen offiziellen israelischen Botschafter. Eitan Na’eh überbrachte dem türkischen Präsidenten Recep Tayyep Erdogan sein Empfehlungsschreiben und bezog die Botschaftsgebäude in der Hauptstadt Ankara. Der vorherige Vertreter des jüdischen Staates, Gabby Levy, war nach der Marmara-Affäre vor fünf Jahren ausgewiesen worden. Na’eh ist realistisch: »Erwartet kein Willkommens-Feuerwerk. Man muss die Dinge sich entwickeln lassen.« Dennoch ist er zuversichtlich. »Ich war nach Marmara nicht verzweifelt, dass die Verbindung zur Türkei gekappt ist. In der Diplomatie beendet man Dinge nicht gänzlich. Aber jetzt müssen wir die Beziehungen neu definieren.«