Gewalt

Krieg der kriminellen Familien

Spurensicherung am Tatort Foto: Flash90

Am Wochenende sind drei Menschen getötet und mindestens drei weitere verletzt worden, als verschiedene kriminelle Organisationen im Süden Israels blutige Bandenkriege ausfochten. Ein anhaltender Streit in der Stadt Ramle zwischen den Verbrecherfamilien Jarushi und Karaja habe bereits Dutzende von Todesopfern gefordert, berichten israelische Medien.

VERFOLGUNGSJAGD Mitglieder der beiden verfeindeten arabischen Familien hätten sich am Sonntag in der Nähe der südlichen Stadt Kiryat Malachi zunächst eine Verfolgungsjagd geliefert, als plötzlich aus einem Pkw eine Bombe auf das andere Fahrzeug geworfen wurde. Anschließend jagten Ermittler der Polizei den flüchtenden Wagen.

Während der Verfolgung schossen die Beamten auf die Verdächtigen, töteten einen und verletzten einen anderen. Währenddessen kümmerte sich der Rettungsdienst Magen David Adom um die Opfer des Bombenanschlages. Ein 37-jähriger Mann, der bewusstlos war und keine Vitalfunktionen aufwies, wurde aus dem brennenden Fahrzeug gezogen. Er wurde noch am Tatort auf der Straße 40 für tot erklärt. Ein 33-jähriger Mann liegt mit mittelschweren Verletzungen im Kaplan Krankenhaus in Rechovot.

SPEZIALEINHEIT Bei dem Verletzten handele es sich um einen Bewohner von Ramle. Nach Angaben der Polizei waren nach dem Bombenanschlag zahlreiche örtliche Polizisten, Grenzpolizisten und Mitglieder der Spezialeinheit Yasam Swat in eine Nachbarschaft der Stadt entsandt worden - Berichten zufolge aus Angst vor Unruhen.

Dort schossen die Ermittler auf eine weitere Person, die angeblich das Feuer auf sie eröffnet hatte, und verletzten sie lebensgefährlich. Die kriminelle Familie, die im Verdacht steht, an dem Anschlag beteiligt gewesen zu sein, lebt in Ramle. Angeblich handelt es sich bei diesem Verletzten um einen 16-jährigen Jungen. Er wurde ins Schamir-Krankenhaus eingeliefert, wo es am Sonntagabend hieß, dass Ärzte darum kämpften, sein Leben zu retten.

Die Gewalt zwischen den arabischen Banden von Ramle ereignete sich nur Stunden nach einer tödlichen Schießerei krimineller jüdischer Familien in Aschkelon.

Avi Biton, Polizeichef des Zentralbezirks, erklärte, den Beamten, die das Feuer erwidert hätten, um jeden zu neutralisieren, der es wage, auf die Streitkräfte zu schießen, hätten seine volle Unterstützung.

VERBRECHERFAMILIE Die Gewalt zwischen den arabischen Banden ereignete sich nur Stunden nach einer tödlichen Schießerei in der Küstenstadt Aschkelon, bei der durch eine Fehde zwischen zwei jüdischen Kriminellenfamilien ein Mensch getötet wurde. Die Polizei gab später bekannt, zwei Verdächtige seien in Zusammenhang mit der Erschießung eines 22-Jährigen festgenommen worden. In Medienberichten wurde der Tote als bekannter Krimineller identifiziert, der zur Lavi-Verbrecherfamilie gehören soll.

Nachdem der Verbrecherboss Benny Shlomo im vergangenen Jahr bei einem Bandenkrieg getötet wurde, zerfiel seine Organisation. Einige Mitglieder schlossen sich Berichten zufolge der Lavi-Familie an. Andere entschieden sich dagegen - und der Krieg begann.

Berlin

Der falsche Konsens

Der israelische Militärhistoriker Danny Orbach stellt im Bundestag eine Studie und aktuelle Erkenntnisse zum angeblichen Genozid im Gazastreifen vor – und beklagt eine einseitige Positionierung von UN-Organisationen, Wissenschaft und Medien

 27.11.2025

Gazastreifen

Kein freies Geleit für Terroristen in Tunneln

Israel will feststeckende Hamas-Kämpfer angeblich nur unter strikten Bedingungen verschonen

von Sabine Brandes  27.11.2025

Geiseln

»Habe Angst, dass mein Sohn für immer verschwindet«

Ran Gvili und Sudthisak Rinthalak sind die letzten beiden verschleppten Männer in der Gewalt der Hamas in Gaza

von Sabine Brandes  27.11.2025

Jerusalem

Koalition stoppt Zusatzhilfen für freigelassene Geiseln

In der Knesset lehnt die Regierungsmehrheit hat einen Gesetzentwurf der Opposition ab, der Betroffenen eine sofortige finanzielle Unterstützung zusichern sollte

 27.11.2025

Westjordanland

»Nicht tolerieren«

Israels Politiker und Militärs verurteilen die Angriffe extremistischer Siedler und kündigen harte Konsequenzen an

von Sabine Brandes  26.11.2025

Jerusalem

Darum geht es im Machtkampf zwischen Eyal Zamir und Israel Katz

Premierminister Benjamin Netanjahu versucht den Streit zu schlichten und erwägt angeblich Neubesetzung

von Sabine Brandes  26.11.2025

7. Oktober

IDF-Bericht: Freiwillige im Moschav Yated verhinderten Massaker

Auch Einwohner, die nicht zum Sicherheitsteam gehören, tragen am 7. Oktober dazu bei, den Angriff palästinensischer Terroristen zu stoppen. Ihr Vorgehen sei vorbildlich, so die IDF

 26.11.2025

Terror

»Dror hätte es verdient, alt zu werden«

Die Leiche der Geisel Dror Or – Käsemacher aus dem Kibbuz Be’eri – kehrt nach 780 Tagen in Gaza nach Hause zurück

von Sabine Brandes  26.11.2025

Israel

Antisemitismus-Beauftragter wirft Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025