Jerusalem

Koalition stoppt Zusatzhilfen für freigelassene Geiseln

Die Knesset am Mittwoch Foto: copyright (c) Flash90 2025

Die israelische Regierungsmehrheit hat einen Gesetzentwurf der Opposition abgelehnt, der freigelassenen Geiseln und den Familien ermordeter Entführungsopfer sofortige finanzielle Unterstützung zusichern sollte. Die Initiative stammte von Pnina Tamano-Shata (Partei »Blau-Weiß«), die ein Hilfspaket in Höhe von vier Millionen Schekel vorgesehen hatte. Die »Times of Israel« und andere israelische Medien berichteten.

Tamano-Shata warf der Koalition nach der Abstimmung vor, sie habe den Betroffenen »den Rücken gekehrt«. Viele Familien seien gezwungen, private Spendenaufrufe zu starten, um Lücken in der staatlichen Versorgung zu schließen. Auch Ex-Generalstabschef Gadi Eizenkot, Gründer der neuen Partei »Yashar«, sprach von einem »moralischen Versagen«.

Das Forum der Geiselfamilien reagierte ebenfalls empört. Die Entscheidung zeige erneut, dass die Bedürfnisse der ehemals Verschleppten nicht ausreichend berücksichtigt würden. In ihrer Erklärung erinnerte die in Auflösung befindliche Gruppe daran, dass der Staat am 7. Oktober sein Schutzversprechen nicht erfüllt habe – und es bis heute versäume, die Verantwortung für die Betroffenen konsequent zu übernehmen.

Lesen Sie auch

Enttäuschung unter Freigelassenen

Mehrere ehemalige Geiseln schilderten ihre Lage öffentlich. Eliya Cohen, im Februar freigekommen, kritisierte die geringen staatlichen Leistungen, die nach seiner Zeit in der Hamas-Gefangenschaft gezahlt worden seien. Er sprach von einer »demütigenden« Situation und beklagte, dass die Unterstützung kaum die grundlegenden Lebenshaltungskosten decke.

Ein weiterer früherer Gefangener, Rom Braslavski, hatte bereits zuvor ähnliche Vorwürfe erhoben. In einem Facebook-Beitrag berichtete er, binnen zwei Jahren Haft lediglich 60.000 Schekel erhalten zu haben – sowie eine monatliche Zahlung, die deutlich unter dem landesweiten Durchschnittseinkommen liege. Braslavski war im Oktober aus der Gewalt des Palästinensischen Islamischen Dschihad freigelassen worden.

Seit Beginn der Waffenruhe im Oktober hat die Hamas 20 Geiseln lebend freigelassen und die Leichname von 25 weiteren Opfern übergeben. Die sterblichen Überreste zweier Geiseln – eines israelischen Soldaten und eines thailändischen Staatsbürgers – befinden sich weiterhin in Gaza. im

Westjordanland

»Nicht tolerieren«

Israels Politiker und Militärs verurteilen die Angriffe extremistischer Siedler und kündigen harte Konsequenzen an

von Sabine Brandes  26.11.2025

Jerusalem

Darum geht es im Machtkampf zwischen Eyal Zamir und Israel Katz

Premierminister Benjamin Netanjahu versucht den Streit zu schlichten und erwägt angeblich Neubesetzung

von Sabine Brandes  26.11.2025

7. Oktober

IDF-Bericht: Freiwillige im Moschav Yated verhinderten Massaker

Auch Einwohner, die nicht zum Sicherheitsteam gehören, tragen am 7. Oktober dazu bei, den Angriff palästinensischer Terroristen zu stoppen. Ihr Vorgehen sei vorbildlich, so die IDF

 26.11.2025

Terror

»Dror hätte es verdient, alt zu werden«

Die Leiche der Geisel Dror Or – Käsemacher aus dem Kibbuz Be’eri – kehrt nach 780 Tagen in Gaza nach Hause zurück

von Sabine Brandes  26.11.2025

Israel

Antisemitismus-Beauftragter wirft Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025

Ramallah

Nach Hammer-Angriff auf Israeli - mutmaßlicher Täter getötet

Vor mehr als einem Jahr kam ein israelischer Wachmann im Westjordanland bei einem Angriff ums Leben. Seitdem haben israelische Sicherheitskräfte nach dem flüchtigen Täter gesucht

 25.11.2025

Waffenruhe

Hamas-Terroristen übergeben mutmaßliche Geisel-Leiche

Die Terroristen müssen noch die sterblichen Überreste von drei Geiseln übergeben

 25.11.2025

Wetter

Sturzfluten in Israel

Nach extremer Hitzewelle bringen erste heftige Stürme und Niederschläge Überschwemmungen im ganzen Land

von Sabine Brandes  25.11.2025

Hochzeit des Jahres

Hochzeit des Jahres

Daniel Peretz und Noa Kirel haben sich getraut

von Nicole Dreyfus  24.11.2025