Israel

Knesset verschiebt Wahl der Oberrabbiner

Der aschkenasische Oberrabbiner David Lau (l.) und sein sefardischer Kollege Rabbiner Yitzhak Yosef Foto: copyright (c) Flash90 2022

Die beiden derzeitigen israelischen Oberrabbiner bleiben länger im Amt als ursprünglich vorgesehen. Nach einer Abstimmung in der Knesset ist klar: Die Neuwahl findet erst im April 2024 statt. In dritter Lesung wurde am Montag ein entsprechender Antrag im Parlament mit 51 zu 29 Stimmen angenommen, wie israelische Medien berichteten.

Michael Malkieli, Minister für religiöse Angelegenheiten und Mitglied der ultraorthodoxen Schas-Partei, hatte sich für die Verschiebung ausgesprochen. Als Grund nannte er die im Oktober anstehenden Kommunalwahlen, die – so die Sorge – mit der Wahl zum Oberrabbinat hätten kollidieren können.

Zehn Jahre Letztere Abstimmung findet in einem Rat mit 150 Mitgliedern statt. Zumeist sind es Rabbiner aus lokalen Büros des Oberrabbinats und ihre Angestellten. Sie wählen im nächsten Jahr jeweils einen aschkenasischen und einen sefardischen Oberrabbiner, die daraufhin zehn Jahre lang im Amt bleiben.

Malkielis Schas-Partei vertritt vorwiegend ultraorthodoxe sefardische Juden. Der Minister sah sich dem Vorwurf ausgesetzt, er habe sich in Wahrheit nur für eine Verlegung der Wahlen zum Oberrabbinat ausgesprochen, da sich Schas noch nicht dazu habe durchringen können, einen Kandidaten zu unterstützen. Malkieli wies dies jedoch in einem Schreiben zurück.

Rabbiner David Yosef, der Bruder des aktuellen sefardischen Oberrabbiners Yitzhak Yosef, ist laut einem Bericht der israelischen Online-Zeitung »Times of Israel« an dem Posten interessiert. Selbiges gelte für Rabbi Yehuda Deri, dessen Bruder Arye Deri Vorsitzender der Schas-Partei ist. Bei den Aschkenasen sei Micha Halevi, der Chefrabbiner von Ramat Gan, ein starker Kandidat, der das Amt von Oberrabbiner David Lau übernehmen könnte.

Auch die regulären Mitglieder des Rates der Oberrabbiner werden im April neu gewählt. ja

Israel

Pe’er Tasi führt die Song-Jahrescharts an

Zum Jahresende wurde die Liste der meistgespielten Songs 2025 veröffentlicht. Eyal Golan ist wieder der meistgespielte Interpret

 23.12.2025

Jerusalem

Israels Verteidigungsminister verspricht Rückkehr nach Nord-Gaza

Israel Katz stellt sich gegen den Kurs von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und die Vorgaben des US-Friedensplans. Jedenfalls vorübergehend

 23.12.2025 Aktualisiert

Israel

Medienbericht: Ben-Gvir will »Kroko-Knast«

Der rechtsextreme Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, lässt Alligatoren als Gefängniswärter prüfen

von Sabine Brandes  23.12.2025

Israel

Außenminister ruft Juden weltweit zur Einwanderung auf

Der jüdische Staat stehe bereit, Neuankömmlinge aufzunehmen und zu integrieren, sagt Gideon Sa’ar

 23.12.2025

Israelischer Punk

»Edith Piaf hat allen den Stinkefinger gezeigt«

Yifat Balassiano und Talia Ishai von der israelischen Band »HaZeevot« über Musik und Feminismus

von Katrin Richter  23.12.2025

Jerusalem/Canberra

Israels Präsident nimmt Einladung nach Australien an

Nach dem tödlichen Anschlag auf Juden in Sydney sieht Isaac Herzog dringenden Handlungsbedarf im Kampf gegen Antisemitismus und Extremismus

 23.12.2025

Westjordanland

Festnahmen nach Angriff auf palästinensischen Hirten

Fünf Männer werden verdächtigt, in der Nacht in ein Wohnhaus eingedrungen zu sein, mehrere Schafe getötet und Bewohner angegriffen zu haben

 23.12.2025

Diplomatie

Israel berät sich mit Griechenland und Zypern

Israel, Griechenland und Zypern wollen noch enger kooperieren – von Verteidigung bis Energie. Grund dafür ist auch die israelfeindliche Haltung der Türkei

 22.12.2025

Jerusalem

Israel will Armeesender schließen - Protest der Opposition

Ist die angestrebte Schließung nur der Anfang? Vor der Wahl im kommenden Jahr sieht der Oppositionschef die Meinungsfreiheit in Gefahr

 22.12.2025