Jerusalem

Knesset abgesperrt

Knessetsprecher Yuli Edelstein stellt sich gegen seine Ablösung. Foto: Flash90

Israel steckt nicht nur inmitten einer Gesundheitskrise durch das neuartige Coronavirus, sondern auch in einer tiefen politischen Krise. Knessetsprecher Yuli Edelstein riegelte das israelische Parlament ab und vertagte alle Diskussionen bis frühestens nächsten Montag.

Präsident Reuven Rivlin kritisierte Edelstein scharf und warnte ihn, dass eine Lähmung der Knesset die Funktion des Landes einschränken könnte.

Infrastruktur »Die Corona-Krise darf nicht erlauben, dass wir unsere demokratische Infrastruktur so stark beschädigen«, führte Rivlin aus.

Rivlin hatte Benny Gantz von der Zentrumsunion Blau-Weiß mit der Regierungsbildung beauftragt. Allerdings fehlt ihm derzeit eine eindeutige Mehrheit, um eine regierungsfähige Koalition auf die Beine zu stellen. Er kann jedoch mehr Stimmen auf sich vereinen, als ein rechtsreligiöser Block um Netanjahu. Dies hätte ihm eine Mehrheit im machtvollen Organisationskomitee gegeben.

Gantz und Netanjahu konnten sich nicht über die Besetzung der Komitees einigen, die die parlamentarische Arbeit bestimmen.

Dennoch konnten sich Gantz und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei Diskussionen am Mittwoch nicht über die Besetzung der Komitees einigen, die die parlamentarische Arbeit bestimmen. Bis Edelstein die Knesset abriegelte. So verhinderte er die Bildung des Organisationskomitees und damit auch die weiterer Komitees, zum Beispiel eines, das die Regierung in der Behandlung der Corona-Krise überwacht.

Videokonferenz Der Likud hatte gefordert, dass von jeder Seite dieselbe Anzahl, zehn Parlamentarier, anwesend sein sollten. Blau-Weiß widersprach dem und schlug stattdessen vor, dass nur zehn Mitglieder eines Komitees anwesend sein werden und sich die restlichen per Videokonferenz dazuschalten. Doch das wollte der Likud nicht akzeptieren.

»Der Likud verhindert die Arbeit der Knesset«, wetterte Gantz. »Und das, nachdem die Knesset bereits seit mehr als einem Jahr nicht funktioniert.« Auch Edelstein ist in die Kritik geraten, weil er sich vehement gegen seine Ablösung stellt. Er hatte sein Vetorecht genutzt, um eine Neuwahl für einen neuen Knessetsprecher zu verhindern.

»Es mag sein, dass euch das alle nicht interessiert mit den ganzen Coronaviren in der Luft«, schrieb die Nummer zwei von Blau-Weiß, Yair Lapid, auf Facebook, »doch heute lebt ihr nicht mehr in einer Demokratie.« Blau-Weiß forderte von Edelstein, die Knesset umgehend wieder zu öffnen, und will, sollte er dies nicht tun, vor den Gerichtshof ziehen.

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit gegen Judenhass vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Australien

16 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Australien ist im Schockzustand: Zwei Attentäter schossen am Sonntag auf Juden, die sich in Bondi Beach zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Terror

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich zu dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Australien mit vielen Toten und Verletzten

 14.12.2025

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

von Christiane Oelrich  12.12.2025

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Israel

Chanukka in Tel Aviv: Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

In Israel sorgen erstmals veröffentlichte Videoaufnahmen für aller größte Betroffenheit und Trauer

 12.12.2025